15.09.2021 18:17:40

MÄRKTE USA/Wall Street mit kleinem Erholungsansatz

NEW YORK (Dow Jones)--Stabilisiert zeigt sich die Wall Street am Mittwochmittag (Ortszeit) nach den Vortagesverlusten. Die negative Reaktion auf die für den Aktienmarkt eigentlich günstige Inflationsentwicklung am Dienstag habe gezeigt, dass die Abwärtsrisiken an den Börsen gestiegen seien, heißt es. Die Sorgen über die wirtschaftliche Erholung erhöhten sich vor dem Hintergrund der Corona-Infektionen und den schleppenden Impferfolgen. Auch die ökonomische Lage in China mit dem wankenden Immobilienriesen Evergrande bereite Sorgen, heißt es weiter mit Blick auf schwache Daten aus dem Reich der Mitte.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,3 Prozent auf 34.673 Punkte, der S&P-500 steigt ebenfalls um 0,3 Prozent. Der Nasdaq-Composite tritt auf der Stelle. "Wir haben uns von der Sorge, dass eine verfrühte Straffung der US-Geldpolitik die Erholung der Aktienmärkte abwürgen könnte, auf Bedenken um die Stärke der ökonomischen Erholung als Belastungsfaktor für Aktien verlegt", sagt Fondsverwalter Sebastian Mackay von Invesco. Insgesamt bleibe der Ausblick für Aktien aber optimistisch, er plädiert für eine Absicherung gegen eine steigende Volatilität.

Zum Zustand der US-Wirtschaft lieferte der Empire State Manufacturing Index positive Hinweise. Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im September wider Erwarten gestiegen - und das sehr deutlich. Die Daten seien nicht besonders wegweisend für die US-Geldpolitik, meint aber ein Händler. Die Industrieproduktion hat indes zugelegt, aber einen Tick geringer als erhofft. Nach den jüngsten Verbraucherpreisen verlieren die Import- und Exportpreise an Brisanz im Hinblick auf die Inflationsentwicklung. Die Importpreise sanken erstmals seit Oktober. Erwartet worden war ein leichter Anstieg auf Monatssicht.

Dollar schwächelt

Am Devisenmarkt neigt der Dollar zur Schwäche, der Dollar-Index sinkt um 0,1 Prozent. Der Greenback bleibe gefangen in einer engen Spanne, so MUFG. Die jüngsten Verbraucherpreise hätten letztlich nur geringe Auswirkungen auf die Wechselkurse des Dollar gezeigt. Für die Experten steht außer Frage, dass die US-Notenbank noch im laufenden Jahr mit dem Zurückfahren der Wertpapierkäufe beginnen werde. Allerdings dürfte es nun erst im November statt September so weit sein. Daher dürfte die Fed-Sitzung kommende Woche wohl eher keine erhöhte Volatilität nach sich ziehen.

Am Rentenmarkt geben die Notierungen anfängliche Gewinne wieder ab, die Renditen legen im Gegenzug leicht zu. Die schwachen China-Daten hätten die Kurse zunächst etwas gestützt, heißt es.

Die Ölpreise legen kräftig zu und steigen auf den höchsten Stand seit rund sieben Wochen. Die wöchentlichen US-Öllagerdaten sind deutlicher gesunken als erwartet, wie die staatliche Energy Information Administration (EIA) mitteilte. Zudem sorgt Wirbelsturm Nicholas für Förderausfälle in Nordamerika, während nach Wirbelsturm Ida noch immer nicht alle Anlagen im Golf von Mexiko wieder hochgefahren worden sind. Diese Stürme zählen zu den Faktoren für höhere Erdölpreise, sagt Analyst Jeffrey Halley von Oanda.

Gold gibt den Großteil der Vortagesaufschläge wieder ab. Das Edelmetall rutscht wieder unter die Marke von 1.800 Dollar.

Apple drehen ins Minus - Microsoft gesucht

Unter den Einzelwerten fallen Apple nach leichten Anfagsgewinnen um 0,6 Prozent. Aus China melden sich positive Stimmen zur jüngsten Produktvorstellung. Vor allem die Preisgestaltung des iPhone 13 wird positiv herausgestrichen.

Für die Facebook-Aktie geht es um 2,2 Prozent abwärts. Zwei US-Senatoren fordern eine Untersuchung bei Facebook über die Art und Weise, wie der Foto- und Video-Dienst Instagram junge Nutzer beeinflusst. Hier könnte dem Sozialen Netzwerk Ungemach drohen, heißt es im Handel.

Die Aktien von Microsoft zeigen sich 0,8 Prozent fester, nachdem das Unternehmen seine Quartalsdividende angehoben und den Rückkauf von Aktien im Umfang von 60 Milliarden Dollar angekündigt hat.

Papiere von Spielkasinobetreibern stürzen ab, weil Macau die Regulierung der Branche verschärfen will. Las Vegas Sands, Wynn Resorts und MGM Resorts International geben um bis 8,0 Prozent nach. In der vierten Reihe stürzen Kaival Brands 42,9 Prozent ab. Das Unternehmen, das Einweg-E-Zigaretten der Marke Bidi vertreibt, hat bei Vorlage seiner Drittquartalszahlen die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch gesenkt.

Ein schwaches Börsendebüt geben die Aktien der deutschen Lilium NV. Der bislang leere Börsenmantel Qell, mittels Fusion das Unternehmen aus Oberpfaffenhofen seinen Börsengang in den USA vollzogen hat, schloss am Vortag bei 10,03 US-Dollar. Der erste Kurs von Lilium lag bei 9 Dollar - aktuell wird die Aktie mit 9,07 Dollar gehandelt - ein Abschlag von 9,6 Prozent auf den Qell-Schlusskurs des Vortages.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.673,11 +0,3% 95,54 +13,3%

S&P-500 4.454,44 +0,3% 11,39 +18,6%

Nasdaq-Comp. 15.033,54 -0,0% -4,22 +16,7%

Nasdaq-100 15.363,53 -0,1% -19,37 +19,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,21 -0,8 0,21 8,8

5 Jahre 0,80 1,5 0,78 43,8

7 Jahre 1,09 1,5 1,08 44,3

10 Jahre 1,30 1,5 1,29 38,7

30 Jahre 1,87 0,9 1,86 22,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:34 Di,17:31 % YTD

EUR/USD 1,1810 +0,0% 1,1806 1,1820 -3,3%

EUR/JPY 129,21 -0,2% 129,27 129,64 +2,5%

EUR/CHF 1,0862 +0,0% 1,0858 1,0870 +0,5%

EUR/GBP 0,8537 -0,1% 0,8541 0,8536 -4,4%

USD/JPY 109,40 -0,3% 109,51 109,67 +5,9%

GBP/USD 1,3835 +0,2% 1,3822 1,3848 +1,2%

USD/CNH (Offshore) 6,4276 -0,1% 6,4404 6,4329 -1,2%

Bitcoin

BTC/USD 48.315,01 +3,5% 46.984,01 46.802,01 +66,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 72,62 70,46 +3,1% 2,16 +51,3%

Brent/ICE 75,59 73,60 +2,7% 1,99 +48,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.793,63 1.804,50 -0,6% -10,87 -5,5%

Silber (Spot) 23,76 23,88 -0,5% -0,11 -10,0%

Platin (Spot) 940,95 943,58 -0,3% -2,63 -12,1%

Kupfer-Future 4,41 4,32 +2,1% +0,09 +25,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

September 15, 2021 12:17 ET (16:17 GMT)

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