12.07.2018 15:13:43
|
MÄRKTE USA/Wall Street mit Hoffnung auf Handelsgespräche vor Erholung
NEW YORK (Dow Jones)--Die Abgaben des Vortages könnten sich an der Wall Street als kurzes Intermezzo auf dem Weg nach oben entpuppen. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Vortag die Börsen rund um den Globus mit neuen Zolldrohungen gegen China auf Talfahrt geschickt hat, sieht die Börsenwelt am Donnerstag schon wieder etwas rosiger aus. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine freundliche Handelseröffnung am Kassamarkt hin.
Händler sprechen von Signalen, dass sich die USA und China offen für neue Gespräche zur Abwendung eines Handelskrieges befänden, und verweisen auf entsprechende Berichte. Wenig Impulse setzen die aktuellen Inflationsdaten. Der Inflationsdruck in den USA hat sich im Juni verstärkt, obwohl der monatliche Anstieg der Verbraucherpreise geringer als erwartet blieb. Die Verbraucherpreise lagen um 2,9 (Mai: 2,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist das höchste Niveau seit Februar 2012. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen indes deutlich besser als erwartet aus. Allerdings könnten saisonale Faktoren durch den Unabhängigkeitsfeiertag am 4. Juli für Verzerrungen gesorgt haben.
"Die US-Futures und auch die europäischen Aktienmärkte handeln höher mit der Hoffnung, dass die Handelsgespräche zwischen China und den USA bald auf einer höheren Ebene wieder aufgenommen werden. Die Hoffnung besteht darin, dass China und die USA in der Lage sein werden, die Probleme über ein bilaterales Abkommen zu lösen. (...)", sagt Marktanalyst Naeem Aslam von Think Markets. "Wir denken, dass die Fundamentaldaten ausreichen dürften, den stetigen Strom an Handelskriegrhetorik und -und aktionen zu überwinden", ergänzt CIO Jim Smigiel von SEI Investments.
Broadcom unter Abgabedruck
Unter den Einzelwerten stürzen Broadcom vorbörslich nach der Übernahme des Softwareherstellers CA um 9,2 Prozent ab. Broadcom lässt sich den Zukauf 18,9 Milliarden Dollar kosten. CA springen dagegen um 18,3 Prozent nach oben. Comcast legen 0,7 Prozent zu. Das Unternehmen hat im Bieterwettstreit mit Fox seine Offerte für den britischen Bezahlfernsehsender Sky erhöht. A-Aktien von Fox steigen um 0,2 Prozent.
Papa John's erholen sich um 3,5 Prozent. Am Vortag hatte die Aktie 4,9 Prozent eingebüßt, nachdem das Magazin Forbes über sprachliche Entgleisungen des Unternehmensgründers und Chairmans John H. Schnatter berichtet hatte. Nach den nun bekanntgewordenen Vorwürfen legte Schnatter zunächst seinen Sitz im Kuratorium der Universität Louisville nieder. Später teilte das Unternehmen mit, dass Schnatter auch vom Amt des Chairman bei der Pizzakette zurücktreten werde.
Wegen hoher Kraftstoffpreise senkt Delta Air Lines den Gewinnausblick. Doch auch die reduzierte Gewinnprognose liegt noch immer über dem Vorjahreswert, weil die Fluggesellschaft bereits Sparmaßnahmen ergriffen hat. Die Aktie zieht um 0,8 Prozent an.
Am Devisenmarkt legt der US-Dollar zu den wichtigsten Währungen etwas zu. Der ICE-Dollarindex steigt um 0,2 Prozent. Der Euro fällt zunächst, nachdem die EU-Kommission ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum des Euroraums im laufenden Jahr gesenkt und zugleich vor den Wachstumsrisiken gewarnt hat, die sich aus dem Handelskonflikt mit den USA ergeben. Mit den US-Preisdaten unter Erwartungen macht der Euro seine ohnehin moderaten Verluste wieder wett und zeigt sich mit 1,1682 praktisch auf Vorabendniveau.
Gold und Erdöl mit leichter Erholung
Nach der Vortagestalfahrt erholt sich der Goldpreis um moderate 0,2 Prozent auf 1.244 Dollar. Das Edelmetall scheint schon seit Wochen nicht auf den Handelskonflikt zu reagieren. Händler sagen, Gold spiele als vermeintlich sicherer Anlagehafen derzeit kaum eine Rolle. Vielmehr werde der Preis von der Geldpolitik getrieben.
Nach der steilsten Talfahrt seit Zweieinhalbjahren am Vortag erholen sich auch die Ölpreise etwas. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,1 Prozent auf 71,15 Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,3 Prozent auf 74,39 Dollar. Zur Wochenmitte hatte Libyen angekündigt, seine Ölexporte wieder auf Normalniveau hochzufahren. Analysten gehen nun der Frage nach, wie schnell das Land die Ankündigung in die Tat umsetzen könne. Es blieben Zweifel, heißt es. Die Lieferprobleme in Norwegen, Kanada und Venezuela blieben - ebenso die Sanktionen gegen den Iran.
Am Rentenmarkt ziehen die Renditen an, die Notierungen fallen. Zehnjährige US-Staatsanleihen werfen mit 2,86 Prozent etwas mehr als einen Basispunkt mehr ab als am Vortag. Die Preisdaten stünden graduellen Leitzinserhöhungen in den USA nicht im Wege, heißt es im Handel.
===
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,60 2,1 2,58 140,0
5 Jahre 2,77 2,1 2,75 84,3
7 Jahre 2,83 1,6 2,81 58,3
10 Jahre 2,86 1,2 2,85 41,4
30 Jahre 2,96 0,6 2,95 -11,1
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.11 Uhr Mi, 17.32 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1673 -0,01% 1,1674 1,1719 -2,8%
EUR/JPY 131,29 +0,47% 131,07 130,70 -2,9%
EUR/CHF 1,1659 +0,30% 1,1629 1,1643 -0,4%
EUR/GBP 0,8827 -0,14% 0,8844 1,1295 -0,7%
USD/JPY 112,47 +0,48% 112,27 111,55 -0,2%
GBP/USD 1,3224 +0,14% 1,3201 1,3235 -2,1%
Bitcoin
BTC/USD 6.199,21 -2,9% 6.347,23 6.429,14 -54,6%
WTI/Nymex 70,98 70,38 +0,9% 0,60 +19,5%
Brent/ICE 74,47 73,40 +1,5% 1,07 +15,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.244,80 1.242,18 +0,2% +2,62 -4,5%
Silber (Spot) 15,88 15,81 +0,4% +0,07 -6,2%
Platin (Spot) 835,20 827,75 +0,9% +7,45 -10,2%
Kupfer-Future 2,77 2,74 +1,1% +0,03 -17,0%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/bam
(END) Dow Jones Newswires
July 12, 2018 09:13 ET (13:13 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu 21st Century Fox (A)mehr Nachrichten
Keine Nachrichten verfügbar. |
Analysen zu 21st Century Fox (A)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Broadcom | 214,55 | 24,72% | |
Delta Air Lines Inc. | 58,56 | -0,54% | |
Papa John`s International Inc. | 44,80 | 0,45% |