11.05.2015 22:47:46

MÄRKTE USA/Wall Street mit Gewinnmitnahmen - Renten brechen ein

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem höchsten Tagesgewinn seit über drei Monaten zum Wochenschluss ist bei der Wall Street am Montag die Luft raus gewesen. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, aber keinem echten Verkaufsdruck. "Der Markt scheint gefangen am oberen Ende der jüngsten Handelsspanne. Die Bewertungen mögen hoch ausfallen, aber es gibt aktuell schlicht keine Alternativen zum Aktienmarkt", erklärte Marktstratege Peter Cardillo von Rockwell Global Capital die moderaten Abgaben. Dramatischer war die Situation am Rentenmarkt, wo die Notierungen ihre Talfahrt nach einer zweitägigen Rally wieder aufnahmen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen schoss im Fahrwasser anziehender Renditen in Europa 12 Basispunkte auf 2,27 Prozent in die Höhe und kletterte auf den höchsten Stand Anfang Dezember 2014. Rentenhändler verwiesen unter anderem auf das Neuangebot staatlicher sowie privater Emittenten.

   Am Aktienmarkt sank der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 18.105 Punkte. Der S&P-500 büßte ebenfalls 0,5 Prozent ein und der Nasdaq-Composite gab 0,2 Prozent ab. Umgesetzt wurden 696 (Freitag: 776) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.117 (2.529) Kursgewinner und 2.040 (637) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 90 (79) Titel. "Anleger sinnieren noch über den Arbeitsmarktbericht, denn es mangelt derzeit an Impulsen", sagte Händler Michael Antonelli von Robert W. Baird mit Blick auf den Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag. Der vom Conference Board berechnete Index für den Beschäftigungstrend bestätigte das zuletzt zu beobachtende Bild eines unklaren Trends am US-Arbeitsmarkt, denn der Index legte im April kräftig zu, zugleich wurde der Märzwert jedoch nach unten revidiert. Damit hatte sich die Konjunkturagenda zu Beginn der neuen Woche auch schon erschöpft.

   Etwas gebremst wurde der Markt vom Griechenlanddrama, denn bei den Verhandlungen über weitere Hilfen für das vor der Staatspleite stehende Krisenland ließ sich weiter keine Bewegung erkennen. Immerhin brachte Athen nach eigener Aussage eine Überweisung an den Internationalen Währungsfonds (IWF) fristgerecht auf den Weg. Die erneute Zinssenkung der chinesischen Notenbank lieferte keinen positiven Impuls. Händler sahen in den immer neuen Lockerungen der chinesischen Geldpolitik ein Indiz, wie schlecht es um die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt bestellt ist. "Die Zinssenkung in China zeigt, dass es mit der Wirtschaft dort weiter bergab geht. Das gibt Anlass zur Sorge, weil diese Entwicklung die Weltwirtschaft belasten könnte", urteilte Cardillo.

   Die Berichtssaison fiel als Impulsgeber weitgehend aus, weil in dieser Woche nur noch 14 Unternehmen aus dem S&P-500 Geschäftszahlen vorlegen. Zu den wenigen Unternehmen, die am Montag Geschäftszahlen veröffentlichten, zählte Dish - die Aktie verlor 0,7 Prozent. Der Satelliten-TV-Betreiber hatte zwar den Gewinn im ersten Quartal unerwartet verdoppelt, allerdings waren die Abonnentenzahlen rückläufig. Actavis zogen um 3,0 Prozent an. Dank der Übernahme des Botox-Herstellers Allergan explodierten die Erlöse in der ersten Periode. Nach besser als erwartet ausgefallenen Gewinnkennziffern und einem positiven Ausblick legten Dean Foods um 6,4 Prozent zu.

   Der chinesische Onlinehändler Alibaba ist mit über 9 Prozent beim Internetportal Zulily eingestiegen, wie aus einer Mitteilung an die Wertpapieraufsicht hervorging. Alibaba gaben um 0,4 Prozent nach, Zulily kletterten nach zwischenzeitlich höheren Gewinnen um 5,2 Prozent. McDonald's ermäßigten sich um 0,7 Prozent. Der Schnellrestaurantbetreiber gab kurz vor Handelsschluss neue Strategiedetails bekannt. Der Kurs reagierte allerdings nicht mehr auf die Schlagzeilen.

   Der US-Dollar neigte zur Stärke, der Euro rutschte mit der griechischen Hängepartie wieder deutlicher unter die Marke von 1,12 Dollar und ging zuletzt bei 1,1152 Dollar um. Der Goldpreis geriet zunächst deutlicher unter Druck, erholte sich aber anschließend wieder leicht. Der Preis für die Feinunze sank im späten US-Handel auf 1.184 Dollar nach einem Tageshoch von 1.192 Dollar. Der steigende US-Dollar drücke die Notierungen, allerdings lasse sich damit der Preisrutsch nicht in Gänze erklären, hieß es im Handel.

   Rohöl der US-Sorte WTI verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 59,25 Dollar - belastet von der Dollarstärke. Ölförderer in Westafrika und der Nordsee hätten am Spotmarkt Schwierigkeiten, Öl loszuschlagen - trotz der jüngsten Rally am Terminmarkt, hieß es. "Der Ölmarkt weist eine moderate Schwäche auf, die mit der wachsenden Erkenntnis einhergeht, dass der physische Markt weiterhin überversorgt ist", erläuterte Analyst Tim Evans von Citi Futures. Daher gab Brent, das globaler gehandelt wird, mit einem Abschlag von 0,7 Prozent deutlich stärker nach als WTI. Die Opec gab sich indes pessimistisch für die Entwicklung des Ölpreises. Wie aus einem Strategieentwurf des Kartells hervorging, glaubt die Opec nicht, dass der Ölpreis in den nächsten zehn Jahren beständig bei 100 US-Dollar liegen werde - vielmehr dürfte er deutlich darunter rangieren.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.105,17 -0,47 -85,94 S&P-500 2.105,33 -0,51 -10,77 Nasdaq-Comp. 4.993,57 -0,20 -9,98 Nasdaq-100 4.438,64 -0,45 -20,01

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 25/32 - 2/32 0,612% +3,6 BP 3/4% 3-jähr. 99 10/32 - 5/32 0,986% +5,2 BP 1 3/8% 5-jähr. 99 glatt -14/32 1,583% +9,0 BP 1 3/4% 7-jähr. 98 13/32 -22/32 1,994% +10,9 BP 2% 10-jähr. 97 22/32 -1-01/32 2,267% +11,9 BP 2 1/2% 30-jähr. 89 24/32 -2-09/32 3,025% +12,4 BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.31 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1153 -0,14% 1,1169 1,1231 EUR/JPY 133,99 0,07% 133,89 134,63 EUR/CHF 1,0423 0,15% 1,0408 1,0420 USD/JPY 120,14 0,20% 119,90 119,85 GBP/USD 1,5585 1,05% 1,5424 1,5440 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   May 11, 2015 16:17 ET (20:17 GMT)

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