15.05.2017 15:37:45
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MÄRKTE USA/Wall Street gefangen zwischen Ölpreisrally und Nordkorea
Von Sara Sjolin und Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Steigende Ölpreise könnten die Wall Street am Montag auf Trab bringen. Zwar deutet der Aktienterminmarkt bislang nur auf einen gut behaupteten Handelsbeginn am Kassamarkt hin. Doch Marktteilnehmer halten es durchaus für denkbar, dass die Aktienkurse den Ölpreisen im Tagesverlauf nach oben folgen werden. Hintergrund der Ölpreisrally ist die Einigung der Ölländer Saudi-Arabien und Russland auf eine Verlängerung der Förderbegrenzung um neun Monate. Damit währte die Förderbremse, die zunächst bis Ende Juni dieses Jahres gilt, bis zum März 2018. Der Vereinbarung muss allerdings noch das Erdölkartell Opec auf dem Treffen am 25. Mai zustimmen.
"Die Märkte haben am Morgen Zeichen der Stabilisierung ausgesandt. Allerdings besteht angesichts der dünn bestückten Konjunkturagenda in dieser Woche die Gefahr, dass die Korrektur anhält. Andererseits ist die Stimmung am Aktienmarkt keineswegs negativ, weil die Ölpreise sich erholen mit dem Vorschlag einer Verlängerung der Förderbegrenzung bis März 2018 durch Russland und Saudi-Arabien", sagt Marktanalyst Richard Perry von Hantec.
Nordkorea funkt dazwischen Allerdings wird die Entwicklung am Ölmarkt von den steigenden Spannungen um Nordkorea überschattet. Das nordkoreanische Regime hat erneut eine ballistische Rakete getestet und damit einmal mehr gegen UN-Resolutionen verstoßen. Damit steuert das abgeschottete Land direkt auf Konfrontationskurs mit den USA. US-Präsident Donald Trump hatte bereits mehrfach gewarnt, das Problem Nordkorea notfalls im Alleingang "lösen" zu wollen. Erstaunlich gelassen reagieren die US-Futures auf außerordentlich schwache US-Daten. Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Mai wider Erwarten gefallen. Der Empire-State-Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts fiel ins Minus, Volkswirte hatten einen Anstieg prognostiziert.
Am Ölmarkt steigen die Notierungen mit der Aussicht auf eine Angebotsverknappung. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 3,4 Prozent auf 49,46 US-Dollar, die global gehandelte Sorte Brent um 3,1 Prozent auf 52,44 Dollar. "Die Signale der Opec und aus Russland sind überzeugend und eindeutig. Sie beseitigen einen substanziellen Teil der Unsicherheit über die anstehende Entscheidung im Mai", sagt Chefrohstoffanalyst Bjarne Schieldrop von SEB.
Rohstoffwährungen im Aufwind Austral-Dollar und Euro werten derweil am Devisenmarkt zum US-Dollar auf. Vor allem zu so genannten Rohstoffwährungen wie dem "Aussie" wertet der Greenback ab. Neben den Ölpreisen ziehen auch andere Rohstoffnotierungen an, weil China massiv in die Infrastruktur investieren will. Der ICE-Dollarindex büßt 0,3 Prozent ein, der WSJ-Dollarindex ebenfalls 0,3 Prozent. Der Euro werde dagegen von den jüngst positiven Wirtschaftsdaten aus der Eurozone gestützt, heißt es mit Verweis auf die eher durchwachsenen Daten aus den USA in jüngster Zeit. Die Gemeinschaftswährung geht mit 1,0972 Dollar um nach Wechselkursen um 1,0932 zum Wochenschluss.
Von der allgemeinen Rohstoffeuphorie wird auch Gold mitgerissen, der Preis der Feinunze legt um 0,4 Prozent auf 1.234 Dollar zu. Der schwache Greenback, die Spannungen mit Nordkorea sowie der schwache Empire-State-Index lieferten zusätzliche Argumente für den Kauf des Edelmetalls, heißt es im Handel. Am Rentenmarkt fallen die Notierungen trotz der negativen US-Konjunkturdaten, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legt um einen Basispunkt auf 2,34 Prozent zu.
Ölwerte vorn Angesichts der Ölpreisrally zeigen sich Ölwerte fest bis sehr fest. Transocean klettern vorbörslich um 3,2 Prozent, Chesapeake Energy um 4,1 Prozent, NRG Energy um 1,2 und Apache um 1,6 Prozent. Nach dem globalen Angriff im Internet sind auch Titel aus dem Bereich Cybersicherheit gesucht. Symantec gewinnen 3,2 Prozent, Palo Alto Networks 2,3 und FireEye 4,4 Prozent. Die Papiere des Pharmaentwicklers Patheon schießen um 34 Prozent in die Höhe, nachdem Thermo Fisher Scientific die Übernahme der Gesellschaft mitgeteilt hat. Alphabet ziehen um 0,4 Prozent an. Waymo, die Tochter der Google-Mutter für fahrerloses Fahren, will mit dem Startup Lyft bei der Entwicklung von Techniken für das autonome Fahren kooperieren. === US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,29 0,0 1,29 8,8 5 Jahre 1,86 1,0 1,85 -6,9 7 Jahre 2,14 1,2 2,13 -10,3 10 Jahre 2,34 1,4 2,33 -10,4 30 Jahre 3,01 1,7 2,99 -6,0
DEVISEN zuletzt +/- % Mo,8.10 Fr, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0975 +0,38% 1,0934 1,0920 +4,4% EUR/JPY 124,41 +0,26% 124,09 123,73 +1,2% EUR/CHF 1,0933 -0,12% 1,0947 1,0955 +2,1% EUR/GBP 0,8495 +0,26% 0,8473 1,1800 -0,3% USD/JPY 113,36 -0,13% 113,51 113,32 -3,0% GBP/USD 1,2920 +0,12% 1,2905 1,2885 +4,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,81 48,17 +3,4% 1,64 -12,2% Brent/ICE 52,40 50,84 +3,1% 1,56 -10,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.235,43 1.228,80 +0,5% +6,63 +7,3% Silber (Spot) 16,78 16,46 +1,9% +0,32 +5,4% Platin (Spot) 935,70 922,10 +1,5% +13,60 +3,6% Kupfer-Future 2,55 2,52 +1,1% +0,03 +1,2% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/mgo
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May 15, 2017 09:07 ET (13:07 GMT)
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Palo Alto Networks Inc | 373,75 | -2,21% | |
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