10.06.2021 15:48:40
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MÄRKTE USA/Wall Street fester trotz höherer US-Verbraucherpreise
NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Gewinnen ist die Wall Street in den Handel am Donnerstag gestartet - trotz eines erhöhten Preisauftriebs. Denn die US-Verbraucherpreise sind im Mai weiter stark gestiegen und erreichten mit einem Plus von 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr die höchste jährliche Inflationsrate seit fast 13 Jahren. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Plus von 0,6 Prozent vermeldet. Die Prognosen waren von einer Zunahme um 4,7 bzw. 0,5 Prozent ausgegangen. Die Kerninflation lag allerdings nur leicht über der Schätzung.
Der Dow-Jones-Index steigt kurz nach der Eröffnung um 0,8 Prozent auf 34.720 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,6 Prozent zu und markiert kurz nach der Eröffnung ein neues Rekordhoch. Der Nasdaq-Composite verbessert sich um 0,5 Prozent. Der Dollar zeigt auf die US-Verbraucherpreise keine größere Reaktion.
Bislang wird der steigende Preisdruck von der US-Notenbank als temporär dargestellt. Bei den Investoren wird aber befürchtet, dass ein stärker als erwartet ausfallender Anstieg die Fed früher als geplant zu einer Straffung der Geldpolitik zwingen könnte. Dies könnte bereits die Fed-Sitzung am kommenden Mittwoch zeigen.
Nach Ansicht der Commerzbank wurde die Fed, wie fast alle anderen Beobachter auch, von dem starken US-Preisanstieg in den jüngsten Monaten überrascht. "Die Fed betont zwar ein ums andere Mal, dass dieser Preisanstieg vorwiegend auf Sondereffekte zurückzuführen ist und geht mittelfristig wieder von einer Beruhigung aus. Allerdings muss die Fed aufpassen, dass die hohen aktuellen Inflationsraten nicht die Inflationserwartungen aus ihrer Verankerung reißen", schreiben die Ökonomen Christoph Balz und Bernd Weidensteiner. "Es braucht gewisse Zeit, ehe sich der aufgewirbelte Preisstaub wieder legt. Gerade deshalb schaut man an den Finanzmärkten mittlerweile gelassen auf die Inflationsentwicklung", so Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren geldpolitischen Kurs indes gehalten. So wurde die sehr akkommodierende Geldpolitik wie im Vorfeld erwartet bestätigt. Nur eine Minderheit der Marktteilnehmer hatte mit einer Reduzierung der Wertpapierkäufe gerechnet. Die Leitzinsen sowie die sie betreffende Forward Guidance blieben ebenfalls konstant. Der Euro reagiert auf die Beschlüsse kaum.
Etwas in den Hintergrund treten die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Deren Zahl hat in der Woche zum 5. Juni abgenommen und fiel auf den niedrigsten Stand seit der Woche zum 14. März 2020.
Gamestop-Aktie nach Zahlen und mit SEC-Untersuchungen unter Druck
Für die Gamestop-Aktie geht es nach Quartalszahlen um 7,2 Prozent nach unten. In ihrem ersten Quartal schrieb Gamestop trotz höherer Umsätze weiter rote Zahlen und wartete daneben mit der lange vom Markt erwarteten Bestellung eines neuen Finanzchefs auf.
Die Aktie der Einzelhandelskette für Unterhaltungssoftware hatte in den ersten Wochen des Jahres für Schlagzeilen gesorgt mit erratischen Kursbewegungen - zumeist nach oben. Dahinter hatten Privatanleger gestanden, die sich über soziale Medien und Plattformen einen "Krieg" mit Hedgefonds geliefert hatten, die auf einen sinkenden Gamestop-Kurs gewettet hatten. Die US-Börsenaufsicht SEC reagierte auf die Zunahme des Handels mit sogenannten "Meme-Aktien" wie Gamestop und AMC Entertainment und kündigte eine breite Prüfung der Marktstruktur an. Die Aktien von AMC Entertainment legen dagegen um 2,0 Prozent zu.
Ölpreise legen mit Opec-Aussagen zu
Mit Aufschlägen zeigen sich die Ölpreise. Vor allem die Entscheidung der Opec, ihre Nachfrageprognosen unverändert zu lassen, schiebe die Preise an, heißt es. Die Blicke sind auch auf die Atomgespräche mit dem Iran gerichtet, die am Donnerstag wieder aufgenommen werden sollen. Sollte es hier zu einer baldigen Einigung kommen, könnten wieder verstärkt iranische Ölexporte an dem Markt kommen, heißt es.
Der Goldpreis reagiert volatil auf die US-Verbraucherpreise. Der Preis fällt zunächst unter die Marke von 1.870 Dollar und steigt dann über 1.890 Dollar. Aktuell kostet die Feinunze 1.889 Dollar.
Am Anleihemarkt legen die Renditen nach den Daten leicht zu. Die zehnjährige Rendite steigt aktuell um 2,2 Basispunkte auf 1,51 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 34.720,36 0,79 273,22 13,44
S&P-500 4.245,56 0,62 26,01 13,03
Nasdaq-Comp. 13.980,38 0,49 68,63 8,47
Nasdaq-100 13.889,65 0,54 74,71 7,77
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,15 0,8 0,14 3,6
5 Jahre 0,76 1,3 0,75 40,0
7 Jahre 1,18 2,5 1,16 53,5
10 Jahre 1,51 2,2 1,49 59,3
30 Jahre 2,20 3,3 2,17 55,5
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:35 Uhr Mi, 17.16 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2161 -0,15% 1,2166 1,2185 -0,4%
EUR/JPY 133,43 -0,06% 133,29 133,56 +5,8%
EUR/CHF 1,0916 +0,03% 1,0900 1,0916 +1,0%
EUR/GBP 0,8602 -0,31% 0,8623 0,8630 -3,7%
USD/JPY 109,71 +0,07% 109,55 109,61 +6,2%
GBP/USD 1,4140 +0,18% 1,4108 1,4120 +3,5%
USD/CNH (Offshore) 6,3906 +0,03% 6,3818 6,3895 -1,7%
Bitcoin
BTC/USD 37.708,50 +2,86% 36.614,25 35.946,50 +29,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 70,53 69,96 +0,8% 0,57 +45,4%
Brent/ICE 72,74 72,22 +0,7% 0,52 +41,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.888,92 1.888,58 +0,0% +0,35 -0,5%
Silber (Spot) 27,77 27,78 -0,0% -0,01 +5,2%
Platin (Spot) 1.133,10 1.153,53 -1,8% -20,43 +5,9%
Kupfer-Future 4,47 4,53 -1,3% -0,06 +26,8%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/err
(END) Dow Jones Newswires
June 10, 2021 09:49 ET (13:49 GMT)

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