13.05.2021 17:46:40

MÄRKTE USA/Wall Street baut Gewinne aus

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem starken Rücksetzer am Mittwoch baut die Wall Street am Donnerstag ihre Erholungsbewegung im Verlauf des Vormittags aus. Ausgelöst wurden die Vortagesverluste von Spekulationen über einen früher als bislang erwarteten Schwenk der US-Notenbank, weg von der ultralockeren hin zu einer restriktiveren Geldpolitik mit möglicherweise steigenden Zinsen. Der Dow-Jones-Index gewinnt 1,2 Prozent auf 33.999 Punkte, der S&P-500 gewinnt 1,1 Prozent. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite geht es um 0,8 Prozent nach oben.

Die vorbörslich veröffentlichten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und den Erzeugerpreisen wurden ohne größere Kursbewegungen aufgenommen. So hat die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung in der zurückliegenden Woche um 34.000 auf 473.000 abgenommen. Und die Daten zu den Erzeugerpreisen sind zwar deutlich über der Prognose ausgefallen, allerdings fiel die Abweichung geringer aus als am Vortag bei den US-Verbraucherpreisen.

Die US-Notenbank hat zwar mehrfach signalisiert, es mit einer strafferen Geldpolitik nicht eilig zu haben, weil ein stärkerer Inflationsanstieg von vorübergehender Natur sein dürfte; allerdings mehren sich die Stimmen, die das erreichte Niveau als so hoch bezeichnen, dass es die Notenbanker doch auf den Plan rufen könnte. Im April waren die Verbraucherpreise um 4,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, deutlich über das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent.

Das Problem für die Aktienkurse sei in diesem Umfeld, dass ihre Bewertungen insgesamt hoch seien, sagt Anlageexperte Salman Baig von Unigestion. Wenn man es mit einer stärkeren Inflation zu tun bekomme, müssten die zukünftigen Gewinnerwartungen angepasst werden. Die Investoren dürften daher verstärkt auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten bleiben, die von diesem Sturm verschont blieben. Hinzu kommt, dass das steigende Zinsniveau die Refinanzierung der Unternehmen verteuert.

Vroom und Sonos mit Kurssprüngen

Der Flugzeugbauer Boeing (+1,4%) hat von den US-Luftsicherheitsbehörden grünes Licht für die Lösung zur Behebung eines Problems mit der Elektrik seiner 737 Max erhalten, wie das Unternehmen und ein Vertreter der Aufsichtsbehörde FAA mitteilten. Damit ist der Weg für Fluggesellschaften frei, die Maschinen innerhalb weniger Tage wieder in Betrieb zu nehmen.

Google muss in Italien ein Bußgeld in Millionenhöhe zahlen. Die Kartellbehörde kündigte am Donnerstag an, sie werde den Internetgiganten wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung mit einer Geldstrafe von mehr als 100 Millionen Euro belegen. Die Aktie der Google-Mutter Alphabet (+1,1%) zeigt sich davon jedoch unbeeindruckt.

Alibaba sacken um 5,2 Prozent ab. Die "chinesische Amazon" hat von der Regierung in Peking eine milliardenschwere Kartell-Strafzahlung aufgebrummt bekommen und hat deshalb einen Quartalsverlust ausgewiesen.

Ford-Chairman Bill Ford hat die Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung in Aussicht gestellt. Die Aktie verteuert sich daraufhin um 1,8 Prozent. Vroom steigen um 0,6 Prozent. Der Online-Gebrauchtwagenhändler hatte einen geringeren Verlust im ersten Quartal verbucht als am Markt erwartet. Der deutlich gestiegene Umsatz übertraf die Prognosen.

Sonos (+6,4%) verzeichnete für das zweite Geschäftsquartal nach einem Vorjahresverlust nun einen Gewinn. Zudem erhöhte der Anbieter von Audio-Unterhaltungselektronik den Umsatzausblick. Poshmark sacken um 16,6 Prozent ab, nachdem der Secondhand-Modehändler für das erste Quartal einen höheren Verlust als im Vorjahr vermeldet hatte.

Dollar weiter fest - Ölpreise geben nach

Der Dollar pausiert nach seiner Rally am Vortag. Der Dollar-Index tendiert kaum verändert. Er profitierte am Vortag von den Spekulationen über eine straffere US-Geldpolitik. Turbulent geht es indessen einmal mehr beim Bitcoin zu. In der Nacht brach er bis auf unter 46.000 Dollar ein und geht aktuell für etwas unter 50.000 Dollar um, nach 54.800 Dollar am Mittwochabend und 57.500 im Vortageshoch. Hintergrund ist, dass Tesla-Chef Elon Musk die Zahlungsmöglichkeit mit dem Bitcoin wegen des hohen Stromverbrauchs aus Klimaschutzgründen wieder gestoppt hat.

Die Ölpreise geben deutlich nach, nachdem sie zuletzt ein Zweiwochenhoch erreichten. Teilnehmer sehen die Verluste im Zusammenhang mit der von einer Hackerattacke betroffenen Pipeline von Colonial Pipeline Co., deren Betrieb nach einer Aussetzung nun wieder aufgenommen werden soll. Bei den schwächeren Preisen dürfte daneben auch der festere Dollar eine Rolle spielen. Er verteuert das Öl für Käufer aus dem Nichtdollarraum.

Am Anleihemarkt liegt die US-Zehnjahresrendite aktuell bei 1,67 Prozent, nachdem sie am Vortag um 8 Basispunkte auf 1,70 Prozent zugelegt hatte. Zu Beginn des Jahres lag sie noch bei 0,95 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.999,30 1,23 411,64 11,09

S&P-500 4.109,26 1,14 46,22 9,40

Nasdaq-Comp. 13.133,85 0,78 102,17 1,91

Nasdaq-100 13.117,87 0,89 116,24 1,78

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,16 0,4 0,15 4,0

5 Jahre 0,84 -2,4 0,86 47,9

7 Jahre 1,31 -3,0 1,34 66,3

10 Jahre 1,67 -2,6 1,70 75,4

30 Jahre 2,39 -2,3 2,41 74,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:31 Mi, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,2070 -0,01% 1,2091 1,2077 -1,2%

EUR/JPY 132,29 -0,07% 132,54 132,22 +4,9%

EUR/CHF 1,0947 -0,22% 1,0982 1,0975 +1,3%

EUR/GBP 0,8602 +0,18% 0,8606 0,8562 -3,7%

USD/JPY 109,60 -0,06% 109,63 109,49 +6,1%

GBP/USD 1,4033 -0,18% 1,4048 1,4102 +2,7%

USD/CNH (Offshore) 6,4517 -0,10% 6,4528 6,4568 -0,8%

Bitcoin

BTC/USD 50.076,50 -8,34% 50.959,00 55.705,00 +72,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,17 66,08 -2,9% -1,91 +32,0%

Brent/ICE 67,43 69,32 -2,7% -1,89 +31,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.824,94 1.816,40 +0,5% +8,54 -3,8%

Silber (Spot) 27,00 27,08 -0,3% -0,08 +2,3%

Platin (Spot) 1.206,50 1.215,78 -0,8% -9,28 +12,7%

Kupfer-Future 4,72 4,75 -0,6% -0,03 +34,1%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/mgo

(END) Dow Jones Newswires

May 13, 2021 11:47 ET (15:47 GMT)

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