23.11.2018 14:41:43

MÄRKTE USA/Wall Street am Black Friday etwas leichter erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street zeichnet sich am Freitag eine etwas leichtere Eröffnung ab. Der Future auf den S&P-500 verliert vorbörslich 0,4 Prozent. Auf der Stimmung lastet erneut der Handelsstreit der USA mit China.

Dünne Umsätze dürften die Kursausschläge verstärken, denn der Freitag ist ein Brückentag. Am Donnerstag waren die US-Börsen wegen des Feiertags "Thanksgiving" geschlossen, und am heutigen "Black Friday" findet nur eine verkürzte Sitzung statt.

Der Freitag nach Thanksgiving markiert traditionell den Auftakt des Weihnachtsgeschäfts für den US-Einzelhandel, der aus diesem Anlass mit zahlreichen Rabatten lockt. Im Fokus stehen daher vor allem die Aktien der Branche.

Ansonsten sind Unternehmensnachrichten rar. Und an Konjunkturdaten werden kurz nach der Startglocke nur die Markit-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das nicht-verarbeitende Gewerbe aus dem November veröffentlicht, jeweils in erster Lesung.

Apple profitieren nicht von Aufruf zu Huawei-Boykott

Im Handelsstreit hat die US-Regierung erneut Öl ins Feuer gegossen: Sie rief die Bürger von mit den USA verbündeten Ländern dazu auf, keine Mobiltelefone des chinesischen Herstellers Huawei mehr zu kaufen, und begründete dies mit Sicherheitsrisiken. Die Apple-Aktie profitiert derweil nicht davon; sie verliert vorbörslich 0,6 Prozent.

Anfang der Woche hatte der US-Handelsbeauftragte Robert Lightizer China vorgeworfen, dass es nicht genug unternehme, um Industriespionage und Datendiebstähle zu unterbinden, die die US-Unternehmen bedrohten. Nichtsdestrotrotz hoffen Marktteilnehmer immer noch darauf, dass US-Präsident Donald Trump und der chinesische Ministerpräsident Xi Jinping den Handelsstreit doch noch beilegen, wenn sie Ende des Monats in Buenos Aires zum G20-Gipfel zusammentreffen.

Die Aufrufe dieser Woche seien Teil der Verhandlungsstrategie, heißt es. Die USA wollten China mit dieser Strategie unter Druck setzen, meint etwa Isabelle Mateos y Lago von Blackrock. Der Markt preise derweil schon ein positives Ergebnis des Treffens der beiden Staatschefs ein. Noch nicht ganz eingepreist sei hingegen die Möglichkeit, dass der Zollstreit nicht weiter eskaliere, so die Strategin.

Unterdessen hat die chinesische Kartellbehörde der Übernahme von Rockwell Collins durch United Technologies unter Auflagen zugestimmt, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Die Rockwell-Aktie legt vorbörslich um über 8 Prozent zu. United Technologies gewinnen 1,9 Prozent.

Ölpreise setzen Talfahrt fort

Auf der Verliererseite dürften sich erneut die Aktien der Energiebranche finden, denn mit den Ölpreisen geht es weiter rasant abwärts. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 5,7 Prozent auf 51,51 Dollar, Brent gibt um 3,1 Prozent nach auf 60,67 Dollar. Neben der Angst vor einem Überangebot an US-Öl lastet der festere Dollar auf den Preisen. Gleichzeitig wachsen unter den Akteuren die Zweifel, dass die Opec im Dezember tatsächlich Förderkürzungen beschließen wird.

Auch Gold leidet unter dem starken Dollar, denn er verteuert das Edelmetall für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Der Preis für eine Feinunze sinkt um 0,3 Prozent auf 1.222 Dollar.

Der Dollar profitiert derweil von der Schwäche des Euro, der wiederum von enttäuschenden europäischen Einkaufsmanagerindizes belastet wird. Die Gemeinschaftswährung sinkt auf etwa 1,1350 Dollar von Kursen knapp oberhalb von 1,14 Dollar vor Veröffentlichung der Daten. Die Unsicherheit um den Brexit setzt derweil das britische Pfund unter Druck. Am Sonntag findet ein Sondergipfel der 27 Staats- und Regierungschefs der EU zur Unterzeichnung des Brexit-Austrittsvertrags statt, auf dem auch eine politische Erklärung zu den künftigen Beziehungen abgegeben werden soll. Allerdings müssen sowohl das britische Parlament als auch das Europäische Parlament dem Abkommen danach noch zustimmen.

Staatsanleihen finden mit der Aussicht auf fallende Aktienkurse und der jüngsten Entwicklung im Handelsstreit etwas Zulauf. Steigende Notierungen drücken die Zehnjahresrendite um 1 Basispunkt auf 3,05 Prozent.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,82 0,8 2,81 161,4

5 Jahre 2,88 -1,7 2,89 95,2

7 Jahre 2,96 -1,9 2,98 71,2

10 Jahre 3,05 -1,7 3,06 60,1

30 Jahre 3,30 -2,1 3,32 22,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:07 Do, 17.10 % YTD

EUR/USD 1,1348 -0,50% 1,1412 1,1404 -5,6%

EUR/JPY 128,04 -0,61% 128,80 128,83 -5,4%

EUR/CHF 1,1315 -0,22% 1,1348 1,1349 -3,4%

EUR/GBP 0,8848 -0,10% 0,8863 0,8863 -0,5%

USD/JPY 112,82 -0,12% 112,86 112,98 +0,2%

GBP/USD 1,2829 -0,38% 1,2878 1,2863 -5,1%

Bitcoin

BTC/USD 4.321,97 -3,2% 4.307,64 4.502,51 -68,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,51 54,63 -5,7% -3,12 -10,8%

Brent/ICE 60,67 62,60 -3,1% -1,93 -4,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.222,09 1.226,35 -0,3% -4,27 -6,2%

Silber (Spot) 14,26 14,51 -1,7% -0,25 -15,8%

Platin (Spot) 842,45 848,00 -0,7% -5,55 -9,4%

Kupfer-Future 2,77 2,79 -0,8% -0,02 -17,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

November 23, 2018 08:42 ET (13:42 GMT)

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