27.07.2016 15:26:46
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MÄRKTE USA/Verhaltener Optimismus an Wall Street vor Fed-Entscheid
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem sich Anleger an der Wall Street wegen der anstehenden Entscheidung der US-Notenbank am Abend zwei Tage lang nicht aus der Reserve haben locken lassen, dürfte dies am Mittwoch erst recht nicht geschehen. Zwar deutet der Aktienterminmarkt auf eine gut behauptete Eröffnung am Kassamarkt hin, doch Händler messen diesem Umstand aber nicht viel Bedeutung bei. Bewegung trauen sie dem US-Aktienmarkt erst am Abend zu, wenn die Federal Reserve ihre Zinsentscheidung bekannt gibt und erläutert.
Mit einer Änderung des aktuellen Zinsniveaus rechnet zwar niemand, mit Spannung wird aber dem begleitenden Kommentar entgegengefiebert. Dieser könnte Hinweise enthalten, ob eine Zinsanhebung möglicherweise im September ansteht. Wegen des Brexitvotums hatten sich die Zweifel daran in jüngster Zeit wieder deutlich verstärkt. "Die Kernfrage dreht sich darum, ob die Fed Erwartungen über eine Zinsanhebung in der zweiten Jahreshälfte schüren oder stattdessen eher taubenhafte Kommentare über gestiegene Risiken inklusive dem Brexit liefern wird", sagt Marktanalyst Craig Erlam von Oanda. Der Markt preise die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung bis Dezember mit 51 Prozent ein.
Apple liefert Daneben liefert aber auch die aktuelle Berichtsperiode jede Menge Impulse - darunter der Geschäftsbericht des Schwergewichts Apple. Der Technologiegigant hat die - wenn auch niedrigen - Markterwartungen übertroffen und sorgt damit für Erleichterung. Umsatz und Gewinn sind im dritten Geschäftsquartal zwar zurückgegangen, aber nicht so stark wie befürchtet. Überdies liefert Apple einen unerwartet optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal. Die Analysten von Raymond James stufen die Aktie im Anschluss an den Geschäftsausweis auf "Outperform" von "Marketperform" hoch. Vorbörslich schießt der Aktienkurs um 6,6 Prozent nach oben.
Etwas unter gehen angesichts der Fed-Spekulationen und der laufenden Berichtsperiode der Konjunkturdaten und die Schlagzeilen aus Japan. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat das geplante Konjunkturpaket seiner Regierung auf ein Volumen von mehr als 28 Billionen Yen beziffert, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet. In den USA ist der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Juni überraschend stark gesunken. Es ist der stärkste Rückgang seit fast zwei Jahren.
Ähnlich wie am Aktienmarkt warten Rentenanleger ebenfalls auf die Fed-Entscheidung und damit auf die kurzfristige Zinsentwicklung, die für die Renditen am Anleihemarkt von großer Bedeutung ist. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentieren mit 1,55 Prozent und damit einen Basispunkt geringer als am Vorabend. Dollar und Gold, die beide ebenfalls sensibel auf die künftige Geldpolitik in den USA reagieren, zeigen sich bislang ebenfalls relativ unverdächtig. Die Feinunze verteuert sich um 0,2 Prozent auf 1.323 Dollar, der Euro liegt geringfügig über den Vorabendkursen von 1,0985 Dollar.
Auch am Rohölmarkt passiert bislang wenig. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 42,77 Dollar. Brent allerdings etwas deutlicher. Hier dürften die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten im weiteren Sitzungsverlauf die nächsten Impulse setzen.
Coca-Cola enttäuscht - Boeing nicht Unter den Einzelwerten sinken Coca-Cola vorbörslich um 2,4 Prozent. Der Getränkehersteller verbuchte schwächer als erhofft ausgefallene Quartalsumsätze. Für das Gesamtjahr dämpfte der Anbieter von Erfrischungsgetränken zudem die Erwartungen an das organische Umsatzwachstum. Dagegen ziehen Boeing um 1,6 Prozent an. Der Quartalsverlust des Flugzeugkonzerns fällt schmaler als befürchtet aus. Der Nahrungsmittelkonzern Mondelez hat im zweiten Quartal zwar weniger umgesetzt, den Gewinn aber um rund 14 Prozent gesteigert. Mondelez sieht sich in der Lage, seine Ziele 2016 zu erfüllen. Allerdings laufen die Geschäfte in Europa schlecht. Der Kurs sinkt um 1,2 Prozent.
Twitter enttäuscht dagegen sowohl mit den Zweitquartalszahlen als auch mit dem Ausblick. Das Umsatzwachstum ist das schwächste in der noch kurzen Geschichte des Unternehmens. Der Kurznachrichtendienst dämpfte überdies die Erwartungen an das laufende Quartal. Die Aktie bricht daraufhin um fast 12 Prozent ein. Der Mobilfunkanbieter T-Mobile US hat im zweiten Quartal operativ über ein Drittel mehr verdient und den Umsatz gesteigert. Den Ausblick für das Kundenwachstum hob die US-Tochter der Deutschen Telekom an, die Prognose für den bereinigten operativen Gewinn grenzte sie ein. Die Titel legen um 1,5 Prozent zu. Linear Technology ermäßigen sich dagegen um 2,9 Prozent. Der Halbleiterhersteller Analog Devices übernimmt seinen Konkurrenten für 14,8 Milliarden US-Dollar. Analog Divices ziehen um 6,1 Prozent an.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.44 Uhr Di, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0997 +0,06% 1,0991 1,0982 +1,3% EUR/JPY 116,2066 +0,07% 116,1287 114,96 -20,0% EUR/CHF 1,0923 +0,03% 1,0920 1,0898 +0,4% EUR/GBP 0,8386 +0,30% 0,8378 1,1953 +13,9% USD/JPY 105,67 +0,00% 105,66 104,68 -10,0% GBP/USD 1,3112 -0,04% 1,3118 1,3128 -11,1% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.comDJG/DJN/flf/kla
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July 27, 2016 08:56 ET (12:56 GMT)
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