11.08.2023 22:10:44

MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Daten liefern kein klares Bild zu Geldpolitik

NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich hat die Wall Street den Freitag beendet. Mit Blick auf die Möglichkeit einer Zinspause durch die US-Notenbank waren die Anleger divergierenden Impulsen ausgesetzt. Zunächst sorgten die vor der Startglocke bekannt gegebenen Erzeugerpreise für Verunsicherung. Diese sind so stark gestiegen wie seit Januar nicht mehr.

Später wurden die Sorgen etwas vermindert durch den Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan, der eine kleine Verschlechterung anzeigte und auch unter den Erwartungen ausfiel. Zugleich gingen die Inflationserwartungen der Verbraucher etwas zurück.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 35.281 Punkte. Der S&P-500 verlor dagegen 0,1 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,7 Prozent nach unten. Dabei standen 1.518 (Donnerstag: 1.214) Kursgewinnern 1.388 (1.707) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 100 (65) Titel.

Es blieb damit die Ungewissheit über den weiteren Zinskurs der Fed, und darüber ob der Höchststand der Zinsen bereits erreicht ist. "Die derzeitige Disinflationsrate scheint mit dem Szenario einer Pause des FOMC im September übereinzustimmen, auch wenn die Märkte wahrscheinlich etwas nervös bleiben werden, da der Verbraucherpreisindex für August bis zur nächsten Sitzung noch aussteht", so Tim Waterer, leitender Marktanalyst bei KCM Trade.

Dollar legt leicht zu - Ölpreise geben nach

Der Dollar legte nach der Veröffentlichung der Erzeugerpreise zu. Der Dollar-Index verbesserte sich um 0,3 Prozent. Die Daten deuteten darauf hin, dass die US-Notenbank weiter an der Zinsschraube drehen könnte, so ein Beobachter. Dies stütze den Greenback.

Die Ölpreise zeigten sich leicht im Plus und beendetn die siebte Woche in Folge im Plus. Sie bewegten sich am Freitag im Spannungsfeld zwischen einer schwachen Nachfrage, insbesondere in China, und dem Optimismus der Opec, dass die Nachfrage in diesem Jahr weltweit steigen dürfte. Allerdings will das Kartell das Angebot in nächster Zeit einschränken. Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat ihre Prognose für das weltweite Ölangebot im nächsten Jahr derweil angehoben und gleichzeitig ihre Nachfrageerwartungen gesenkt, was einen ausgeglicheneren Ölmarkt und begrenzte Preissteigerungen bedeuten könnte.

Die Renditen am Anleihemarkt legten nach den Erzeugerpreisen erneut zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 5,1 Basispunkte auf 4,16 Prozent. Für den Goldpreis ging es leicht nach oben.

News Corp fest

Bei den Einzelwerten stiegen die beiden Klassen der News Corp-Aktie um 4,6 bzw 4,7 Prozent. Der Medienkonzern, zu dem auch diese Nachrichtenagentur gehört, hat in seinem vierten Geschäftsquartal einen Verlust erlitten, der zum Teil auf einen Umsatzrückgang und einen Verfall der Rentabilität im Buchverlag zurückzuführen ist. CEO Robert Thomson sagte indes, dass die Dow-Jones-Einheit des Unternehmens die höchste Rentabilität seit ihrer Zugehörigkeit zur News Corp erzielt habe.

Die Aktien von Archer Aviation drehten 1 Prozent ins Minus, obwohl Boeing (-1,1%) in das Flugtaxi-Unternehmen investieren wird. Allerdings hat sich die Aktie von Archer in diesem Jahr bereits mehr als verdreifacht. Archer Aviation, Boeing und ihre Tochtergesellschaft Wisk Aviation hatten mitgeteilt, dass sie einen Rechtsstreit durch einen Vergleich beigelegt hätten, dessen Bedingungen allerdings nicht veröffentlicht wurden. Die drei Gesellschaften vereinbarten überdies die Zusammenarbeit im Bereich Autonomes Fliegen.

Unitedhealth (+0,9%) muss keinen wettbewerbsrechtlichen Widerstand gegen die Übernahme des britischen Gesundheits-Softwareanbieters Emis Group aus Großbritannien fürchten. Die Kartellbehörde CMA hat nach einer vertieften Untersuchung nach eigenen Angaben keine Hinweise auf Wettbewerbsbeschränkungen durch den Deal gefunden. Sie genehmigte die Übernahme für 1,2 Milliarden Pfund vorläufig.

Cano Health stürzten um 73 Prozent ab. Der Gesundheitsdienstleister hatte aufgrund von Liquiditätsproblemen Zweifel an seiner wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit geäußert. Das Unternehmen prüft nun den Abbau von Arbeitsplätzen, auch ein Verkauf wird erwogen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.281,40 +0,3% 105,25 +6,4%

S&P-500 4.464,05 -0,1% -4,78 +16,3%

Nasdaq-Comp. 13.644,85 -0,7% -93,14 +30,4%

Nasdaq-100 15.028,07 -0,7% -100,77 +37,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,89 +5,9 4,83 47,3

5 Jahre 4,30 +7,6 4,23 30,1

7 Jahre 4,25 +6,7 4,18 28,1

10 Jahre 4,16 +5,1 4,11 27,9

30 Jahre 4,27 +1,1 4,25 29,5

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:39 Uhr Do, 17:09 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0946 -0,3% 1,0993 1,1014 +2,3%

EUR/JPY 158,68 -0,2% 159,13 159,07 +13,1%

EUR/CHF 0,9595 -0,4% 0,9640 0,9626 -3,1%

EUR/GBP 0,8620 -0,5% 0,8649 0,8654 -2,6%

USD/JPY 144,96 +0,2% 144,75 144,44 +10,6%

GBP/USD 1,2699 +0,2% 1,2710 1,2727 +5,0%

USD/CNH (Offshore) 7,2606 +0,3% 7,2438 7,2341 +4,8%

Bitcoin

BTC/USD 29.366,03 -0,2% 29.387,63 29.423,21 +76,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,15 82,82 +0,4% +0,33 +5,5%

Brent/ICE 86,62 86,40 +0,3% +0,22 +4,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 35,90 37,06 -3,1% -1,16 -53,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.913,79 1.912,18 +0,1% +1,61 +4,9%

Silber (Spot) 22,69 22,73 -0,1% -0,03 -5,3%

Platin (Spot) 913,30 911,43 +0,2% +1,88 -14,5%

Kupfer-Future 3,72 3,77 -1,3% -0,05 -2,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 11, 2023 16:11 ET (20:11 GMT)

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