02.10.2020 18:13:40

MÄRKTE USA/Trumps Corona-Infektion belastet - Payrolls mit Licht und Schatten

NEW YORK (Dow Jones)--Die Coronavirus-Infektion von US-Präsident Donald Trump sorgt am Freitag an der Wall Street für fallende Kurse. Anleger befürchten, dass die für den 3. November angesetzte Präsidentschaftswahl verschoben werden muss und sich die Phase der politischen Unsicherheit damit verlängert. Auch ein neues Corona-Hilfspaket, auf das sich Demokraten und Republikaner schon seit Wochen nicht einigen können, dürfte sich noch weiter verzögern. Allerdings sollen die Gespräche hier weitergehen.

Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 1,0 Prozent auf 27.527 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,3 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite verliert 2,2 Prozent.

Die Corona-Infektion des Präsidenten drängt sogar den normalerweise stark beachteten Arbeitsmarktbericht in den Hintergrund, der am Freitag eine Stunde vor Handelsbeginn an der Wall Street veröffentlicht wurde und enttäuschend ausfiel. Die Daten bestätigen die bislang nur langsame Erholung von dem Einbruch im Frühjahr. Im September entstanden außerhalb der Landwirtschaft 661.000 Stellen. Volkswirte hatten 800.000 prognostiziert. Allerdings sank die Arbeitslosenquote überraschend deutlich.

Der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP vom Mittwoch und die am Donnerstag veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren besser als erwartet ausgefallen, was mit Blick auf die Daten am Freitag leicht optimistisch gestimmt hatte.

Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im August um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Volkswirte hatten dagegen mit einem etwas kräftigeren Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet. Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im September dagegen aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index stieg auf 80,4 von 74,1 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Stand von 79,0 erwartet.

Verunsicherung stützt US-Anleihen nur kurzzeitig

Nutznießer der wieder gestiegenen Unsicherheit war kurzfristig der Anleihemarkt, der seine Gewinne allerdings wieder vollständig abgibt - im Einklang mit der leichten Erholung an den Aktienmärkten. Dazu kommen Aussagen von Nancy Pelosi, Vorsitzende des Repräsentantenhauses, dass die Gespräche über ein neues US-Hilfspaket fortgeführt werden sollen. Die Zehnjahresrendite legt um 1,9 Basispunkte auf 0,69 Prozent zu.

Der Dollar zeigt sich volatil. Die als Fluchtwährung in Krisenzeiten beliebte US-Devise hatte in Reaktion auf die Nachricht von Trumps Infektion zugelegt, gibt aktuell aber einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Der Dollar-Index liegt 0,2 Prozent im Plus. Der Euro fällt dagegen auf die Marke von 1,17 Dollar zurück und liegt damit nur knapp über seinem Tagestief

Beim Gold verhindert der feste Dollar einen Preisanstieg. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,3 Prozent auf 1.901 Dollar.

Abermals heftige Verluste erleben die Ölpreise. Neben der negativen Tendenz der Aktienmärkte und der Dollar-Stärke belastet hier das Überangebot an Öl in Verbindung mit Konjunktursorgen. Der Preis für ein Barrel US-Sorte WTI fällt um 3,1 Prozent auf 37,53 Dollar. Brent verbilligt sich um 3,1 Prozent auf 39,67 Dollar.

Optimistischer Ausblick beflügelt Nu Skin

Unter den Einzelwerten liegen Nu Skin gegen die negative Tendenz 11 Prozent im Plus. Der Anbieter von Hautpflegeprodukten hat seine Umsatzprognose für das dritte Quartal angehoben.

Pool Corp profitieren derweil nicht von der Aufnahme der Aktien in den S&P-500, wo sie am 7. Oktober den Platz von E*Trade einnehmen werden. E*Trade wird von Morgan Stanley übernommen. Pool Corp liegen 1,6 Prozent im Minus.

Damit geht Tesla erneut leer aus, nachdem die Aktie des Elektroautobauers bei der jüngsten Aktualisierung der S&P-500-Zusammensetzung bereits im September für viele Marktteilnehmer überraschend leer ausgegangen und der Kurs darauf stärker unter Druck geraten war. Zusätzliche Verkaufsargumente liefern die Produktionszahlen aus dem dritten Quartal, die das Unternehmen am Freitag veröffentlicht hat. Zwar hat Tesla im Quartal 44 Prozent mehr Fahrzeuge hergestellt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, das dürfte aber nicht reichen, um das Jahresziel zu erreichen, meinen Beobachter. Tesla geben um 4,9 Prozent nach.

Walmart sinken um 1,7 Prozent. Die Nachricht, dass der Einzelhandelskonzern seine Mehrheitsbeteiligung an der britischen Supermarktkette Asda für 6,8 Milliarden Pfund (umgerechnet 8,8 Milliarden Dollar) an eine private Investmentgruppe verkauft, stützt nicht. Ursprünglich hatte Walmart Asda für 7,3 Milliarden Pfund an den britischen Wettbewerber J. Sainsbury verkaufen wollen, doch wurde diese Transaktion im vergangenen Jahr von der britischen Wettbewerbsbehörde untersagt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 27.527,16 -1,04 -289,74 -3,54

S&P-500 3.336,33 -1,32 -44,47 3,27

Nasdaq-Comp. 11.079,95 -2,18 -246,56 23,49

Nasdaq-100 11.278,32 -2,63 -304,89 29,14

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,14 0,8 0,13 -106,5

5 Jahre 0,28 1,0 0,27 -164,1

7 Jahre 0,48 1,4 0,46 -177,2

10 Jahre 0,69 1,9 0,68 -175,0

30 Jahre 1,47 1,5 1,46 -159,4

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:23 Do, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1708 -0,32% 1,1726 1,1749 +4,4%

EUR/JPY 123,35 -0,51% 123,20 123,96 +1,2%

EUR/CHF 1,0774 -0,16% 1,0777 1,0803 -0,8%

EUR/GBP 0,9058 -0,63% 0,9112 0,9075 +7,0%

USD/JPY 105,35 -0,19% 105,07 105,51 -3,2%

GBP/USD 1,2926 +0,33% 1,2868 1,2946 -2,5%

USD/CNH (Offshore) 6,7582 +0,12% 6,7729 6,7356 -3,0%

Bitcoin

BTC/USD 10.508,26 -0,75% 10.463,26 10.825,01 +45,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 37,53 38,72 -3,1% -1,19 -34,0%

Brent/ICE 39,67 40,93 -3,1% -1,26 -35,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.900,71 1.906,15 -0,3% -5,44 +25,3%

Silber (Spot) 23,81 23,93 -0,5% -0,11 +33,4%

Platin (Spot) 882,25 900,50 -2,0% -18,25 -8,6%

Kupfer-Future 2,93 2,86 +2,4% +0,07 +3,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/mgo

(END) Dow Jones Newswires

October 02, 2020 12:13 ET (16:13 GMT)

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