02.11.2016 14:26:49

MÄRKTE USA/Trump-Schatten hält Aktien und Dollar in Schach

   NEW YORK (Dow Jones)--Den US-Börsen mangelt es auch am Mittwoch nicht an Belastungsfaktoren. Marktbeobachter rechnen daher auch trotz der jüngsten Einbußen nicht mit einer Stimmungsänderung. Vorbörslich sieht es nach einem knapp behaupteten Start an der Wall Street aus. Gesucht sind dagegen sichere Häfen wie die zuletzt verschmähten Anleihen oder auch das Gold, das mit knapp 1.300 Dollar im Bereich eines Vierwochenhochs liegt.

   Über allem steht die wieder konkret gewordene Möglichkeit, dass Donald Trump in der kommenden Woche zum neuen US-Präsidenten gewählt werden könnte. Das zumindest legen neueste Umfragen nahe. Die von den Finanzmärkten favorisierte, weil als berechenbarer geltende Demokratin Hillary Clinton hat demnach ihren phasenweise schon als vorentscheidend gewerteten Vorsprung wieder eingebüßt. Das Szenario erinnert die Marktteilnehmer zunehmend an die Marktturbulenzen nach der überraschenden Abstimmung der Briten für einen Austritt aus der EU.

   Die Furcht vor einem Präsidenten Donald Trump, an den Börsen eher als Schreckgespenst gesehen, manifestiert sich seit dem Wochenende in einer sich auswachsenden Schwäche des Dollar. Die US-Devise gibt auf breiter Front auch am Mittwoch nach. Das Kalkül dahinter ist, dass die US-Notenbank möglicherweise im Dezember von der eigentlich fast schon fest eingeplanten Zinserhöhung aus Vorsicht wieder absehen könnte, sollte Trump Präsident werden. Mit Trump werden viele Unwägbarkeiten unter anderem für die Finanzmärkte und die Wirtschaftspolitik verbunden. In den vergangenen Wochen hatte die Erwartung steigender Zinsen den Dollar deutlich nach oben getrieben.

   Vor diesem Hintergrund wird dem Ergebnis der zweitägigen US-Notenbanksitzung am Abend um 19.00 Uhr MEZ mit etwas weniger Spannung entgegengesehen als üblich. Außerdem wird die Fed nach Mehrheitsmeinung ohnehin noch nicht an der Zinsschraube drehen. Interessant dürfte aber ihr Begleitkommentar werden, in dem sie die Märkte möglicherweise auf einen Zinsschritt im Dezember vorbereitet.

Ölpreise weiter auf dem Weg nach unten Für Verunsicherung sorgen derweil die weiter fallenden Ölpreise. Nachdem zuletzt Zweifel an einer Einigung der Ölförderer auf eine Drosselung der Produktion auf den Preisen lasteten, sind es nun neueste US-Lagerbestandsdaten. Laut dem American Petroleum Institute (API) sind die Bestände zuletzt wider Erwarten stark gestiegen. Im Tagesverlauf am Mittwoch werden auch die offiziellen Bestandsdaten erwartet. Brent-Öl kostet nur noch 47,60 Dollar, 1,1 Prozent weniger als am Vortag. Vor gut einer Woche wurden noch Preise über 52 Dollar aufgerufen.

   Konjunkturseitig kommt der einzige Impuls des Tages vom Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP. Ihm zufolge sind in der Privatwirtschaft im Oktober 147.000 neue Stellen geschaffen worden. Das liegt unter der Erwartung von 170.000 und könnte Zinserhöhungsspekulationen einen leichten Dämpfer verleihen. Einige Akteure sehen im ADP-Bericht einen Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag.

Gewinnwarnung von US Steel Quartalsausweise kommen am Mittwoch eher aus der zweiten Reihe, unter anderem von Alibaba, Clorox, Estee Lauder, Office Depot und Time Warner. Alibaba kommen nach gut ausgefallenen Zahlen etwas zurück im Vorbörsenhandel, Estee Lauder geben um 1 Prozent nach und Clorox um 0,4 Prozent. Time Warner verbilligen sich um 0,8 Prozent. Gegen die negative Gesamtstimmung kommen auch überraschend gut ausgefallene Quartalszahlen des Unterhaltungskonzerns nicht an. Zudem steht bei Time Warner mehr der eigene Verkauf an AT&T im Fokus, dem das Unternehmen vor zwei Wochen zustimmte.

   Nach einer Gewinnwarnung rutschen US Steel vorbörslich auf Nasdaq.com um über 8 Prozent ab. US Steel spricht in diesem Zusammenhang von ungeplanten Produktionsstillständen und Investitionen in zusätzlich nötige Instandhaltungsmaßnahmen.

   Valeant verlieren gut 4 Prozent, nachdem der Kurs am Dienstag um über 30 Prozent nach oben geschossen war. Hintergrund waren inzwischen bestätigte Gerüchte, wonach Valeant sein Geschäft mit Magenmedikamenten im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar verkaufen will. Der kanadische Konzern hatte vor rund eineinhalb Jahren für etwa 11 Milliarden Dollar Salix Pharmaceuticals gekauft, einen Hersteller von Medikamenten gegen Magenbeschwerden.

   Brocade Communications legen um über 9 Prozent zu, nachdem Broadcom Limited eine definitive Kaufabsicht über 5,9 Milliarden Dollar abgegeben hat. Broadcom steigen um 0,7 Prozent. Electronic Arts gewinnen nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen 5 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Di, 17:25 % YTD EUR/USD 1,1098 +0,30% 1,1065 1,1052 +2,2% EUR/JPY 114,4649 -0,34% 114,8533 115,28 -26,5% EUR/CHF 1,0771 +0,12% 1,0758 1,0806 -1,0% EUR/GBP 0,8997 -0,43% 0,9031 1,1067 +22,2% USD/JPY 103,15 -0,63% 103,80 104,30 -12,1% GBP/USD 1,2335 +0,71% 1,2248 1,2229 -16,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,99 46,67 -1,5% -0,68 +4,9% Brent/ICE 47,55 48,14 -1,2% -0,59 +4,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.298,88 1.289,04 +0,8% +9,85 +22,5% Silber (Spot) 18,64 18,38 +1,5% +0,27 +34,9% Platin (Spot) 992,80 993,85 -0,1% -1,05 +11,4% Kupfer-Future 2,22 2,23 -0,6% -0,01 +2,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/cln

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   November 02, 2016 08:56 ET (12:56 GMT)

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Analysen zu Clorox Co., Themehr Analysen

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