23.05.2018 22:11:43
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MÄRKTE USA/"Taubenhaftes" Fed-Protokoll stützt Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Zweifel an einer baldigen Beilegung des Handelsstreits der USA mit China haben am Mittwoch die Stimmung an der Wall Street zunächst gedämpft. Mit der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung ließ der Verkaufsdruck jedoch merklich nach. Das Fed-Protokoll bestätigte die am Markt vorherrschende Meinung, dass die Notenbank im Juni die Zinsen ein weiteres Mal erhöhen werde und zerstreute Befürchtungen eines aggressiveren Vorgehens. Außerdem zeugte es von einer eher entspannten Haltung bezüglich der Inflationsentwicklung.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,2 Prozent auf 24.886 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 0,3 Prozent. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,6 Prozent. Umgesetzt wurden 810 (Dienstag: 819) Millionen Aktien. Dabei standen den 1.528 Kursgewinnern 1.402 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 137 Titel.
Konjunkturdaten verpufften derweil. Die Markit-Einkaufsmanagerindizes für Mai zeugten davon, dass die US-Wirtschaft an Stärke gewinnt. Die Neubauverkäufe waren dagegen im April stärker als erwartet zurückgegangen.
Anleger steuern sichere Häfen an
Die geopolitische Unsicherheit trieb die Anleger in vermeintlich sicheren Häfen. Der Anleihemarkt verzeichnete nach dem Fed-Protokoll sogar noch etwas mehr Zulauf, weil die Aussagen der Notenbanker als taubenhaft interpretiert wurden. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 6 Basispunkte auf 3,00 Prozent. Am vergangenen Freitag hatten die Papiere noch auf einem Siebenjahreshoch mit 3,125 Prozent rentiert.
Der Dollar stieg nach dem Fed-Protokoll zum Euro auf den höchsten Stand in diesem Jahr. Die Gemeinschaftswährung kostete im Tagestief 1,1674 Dollar. Im späten Handel pendelte der Euro um die Marke von 1,17 Dollar, im Tageshoch hatte er aber fast 1,1780 Dollar gekostet. Der Euro wurde belastet von schwachen Konjunkturdaten aus der Eurozone und der unsicheren Regierungsbildung in Italien.
Am frühen Abend mitteleuropäischer Zeit hob die türkische Zentralbank in einer außerordentlichen Sitzung den Zinssatz für die sogenannte Spät-Liquidität deutlich an und stoppte damit zunächst die Talfahrt der türkischen Lira, die in den vergangenen Tagen von Rekordtief zu Rekordtief gefallen war. Die Lira erholte sich zum Dollar um rund 2 Prozent.
Der feste Dollar bremste zunächst den Goldpreis. Doch auch am Goldmarkt wurde das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank dahingehend interpretiert, dass keine aggressiveren Zinserhöhungen zu erwarten seien. Die Feinunze zog im späten Handel um 0,2 Prozent an auf 1.294 Dollar. Unterstützung erhielt der Goldpreis daneben außer von der Koreakrise und den chinesisch-amerikanischen Handelsgesprächen auch von den Verhältnissen in Italien.
Uneinheitlich entwickelten sich die Erdölpreise, nachdem das US-Energieministerium einen deutlichen Anstieg seiner Ölvorräte gemeldet hatte. Im Markt halten sich überdies Spekulationen, das Ölkartell Opec könnte bereits im kommenden Monat eine Steigerung der Förderung auf den Weg bringen, um die niedrigeren Fördermengen aus Venezuela und potenziell aus dem Iran auszugleichen. Die hohen Preise könnten die Nachfrage drücken, so der Hintergrund der Spekulationen, die von entsprechenden Berichten gestützt werden. Die global gehandelte Sorte Brent verteuerte sich um 0,3 auf 79,80 Dollar je Fass, US-Leichtöl der Sorte WTI gab um 0,5 Prozent nach auf 71,84 Dollar.
Abgabebereitschaft am Aktienmarkt hoch
Am Aktienmarkt ging es für die Titel von Hewlett Packard Enterprises (HPE) um 10,5 Prozent nach unten. Das Unternehmen hat im zweiten Geschäftsquartal den Gewinn zwar kräftig erhöht und dabei sowohl die eigenen Ziele als auch die Markterwartungen übertroffen. Vor diesem Hintergrund traut sich der US-Technologiekonzern im laufenden Geschäftsjahr 2017/18 nun einen höheren Gewinn zu. Während der Analystenkonferenz zu den Zahlen äußerte sich der CEO des Unternehmens allerdings skeptischer, was das Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte angeht. Zudem ist die Aktie in diesem Jahr auch schon sehr gut gelaufen.
Ein pessimistischer Ausblick drückte auch die Aktie von General Electric (GE) um 7,3 Prozent nach unten. CEO John Flannery warnte, dass das Energiegeschäft auf Jahre hinaus zu kämpfen haben werde.
Intuit verzeichneten ein Plus von 0,9 Prozent. Der Hersteller von Standardanwendungssoftware übertraf mit den Ergebnissen für das dritte Quartal zwar die Erwartungen des Marktes, allerdings hat die Aktie seit Jahresbeginn bereits um 21 Prozent zugelegt. Urban Outfitters verloren 1 Prozent, trotz überzeugender Ergebnisse für das erste Quartal. Die Verkaufsbereitschaft sei angesichts der Marktbedingungen aktuell sehr hoch, heißt es im Handel zu allen drei Werten.
Sehr gut kamen dagegen die Zahlen von Tiffany an. Der Edeljuwelier hat im ersten Geschäftsquartal Umsatz und Marge gesteigert. Das trieb die Aktie um über 23 Prozent nach oben.
Lowe's verteuerten sich um 10,4 Prozent. Die Baumarktkette hatte zwar enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt, dafür aber einen optimistischen Ausblick gegeben. Auftrieb erhielt die Aktie darüber hinaus vom Einstieg des aktivistischen Investors William Ackman.
Comcast könnte die Übernahmepläne von 21st Century Fox durch Walt Disney durchkreuzen. Der Kabelkonzern ist eigenen Angaben zufolge in fortgeschrittenen Planungen für ein höheres Gebot für das Unterhaltungsgeschäft von 21st Century Fox. Comcast verloren 1,9 Prozent, 21st Century Fox zogen dagegen um 1,6 Prozent an. Walt Disney büßten 1,1 Prozent ein.
Die starke Wirtschaft hat der US-Handelskette Target im ersten Geschäftsquartal ein solides Wachstum beschert. Investitionen in die Modernisierung der Filialen, niedrigere Preise und höhere Löhne drückten jedoch auf die Margen. Die Aktie fiel um 5,6 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.886,81 0,21 52,40 0,68
S&P-500 2.733,29 0,32 8,85 2,23
Nasdaq-Comp. 7.425,96 0,64 47,50 7,57
Nasdaq-100 6.953,63 0,87 60,01 8,71
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,53 -3,8 2,57 132,6
5 Jahre 2,83 -6,8 2,90 90,2
7 Jahre 2,94 -7,6 3,02 69,5
10 Jahre 3,00 -6,3 3,06 55,5
30 Jahre 3,16 -4,8 3,20 8,9
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:41 Di, 18:08 % YTD
EUR/USD 1,1703 -0,64% 1,1754 1,1785 -2,6%
EUR/JPY 128,84 -1,37% 129,72 130,75 -4,8%
EUR/CHF 1,1648 -0,39% 1,1662 1,1699 -0,5%
EUR/GBP 0,8763 -0,05% 0,8778 1,1406 -1,4%
USD/JPY 110,10 -0,72% 110,36 110,97 -2,3%
GBP/USD 1,3354 -0,60% 1,3391 1,3442 -1,2%
Bitcoin
BTC/USD 7.635,23 -6,1% 7.974,42 8.249,94 -44,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,78 72,20 -0,6% -0,42 +20,1%
Brent/ICE 79,68 79,57 +0,1% 0,11 +22,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.293,61 1.291,19 +0,2% +2,42 -0,7%
Silber (Spot) 16,46 16,53 -0,4% -0,07 -2,8%
Platin (Spot) 904,25 905,50 -0,1% -1,25 -2,7%
Kupfer-Future 3,06 3,12 -1,9% -0,06 -7,9%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
May 23, 2018 16:12 ET (20:12 GMT)
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Hewlett Packard Enterprise Co. | 20,85 | -0,33% | |
Intuit Inc. | 625,20 | -2,30% | |
Target Corp. | 127,50 | -1,48% | |
Urban Outfitters Inc. | 49,80 | 1,22% | |
Walt Disney | 108,16 | -1,40% |