18.01.2022 15:47:41

MÄRKTE USA/Steigende Renditen und schwache Goldman-Zahlen belasten

NEW YORK (Dow Jones)--Kräftig steigende Renditen und unter den Erwartungen gebliebene Zahlen von Goldman Sachs drücken die Wall Street am Dienstag deutlich ins Minus. Am Montag fand aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Vor allem der starke Anstieg der Renditen drückt auf das Sentiment. Für die Rendite zehnjähriger Titel geht es um 4,3 Basispunkte auf 1,83 Prozent nach oben und damit auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Darunter leiden vor allem die Werte aus dem Technologie-Sektor. Sie gelten als besonders empfindlich gegenüber steigenden Zinsen.

So geht es für den Nasdaq-Composite kurz nach der Eröffnung um 1,8 Prozent abwärts. Der Dow-Jones-Index verliert 1,3 Prozent auf 35.436 Punkte. Der S&P-500 büßt 1,3 Prozent ein. Für Die Aktien von Amazon, Meta Platforms und Tesla geht es um bis zu 3,7 Prozent abwärts.

Der Markt rechnet damit, dass die US-Notenbank zur Bekämpfung der hohen Inflation einen noch aggressiveren Kurs einschlagen könnte. Mittlerweile gelten vier Zinserhöhungen in diesem Jahr als ausgemacht. Eine weitere Verschärfung des geldpolitischen Kurses scheint zudem vorstellbar. In den Blick rückt damit auch die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche.

Auch die Konjunkturdaten des Tages enttäuschen. So hat die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York im Januar einen herben Rückschlag erlitten. Der Index fiel auf minus 0,7 Punkte. Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf 25,5 prognostiziert.

Goldman Sachs bleibt hinter den Erwartungen

Die Aktie von Goldman Sachs verliert 7,9 Prozent. Deutlich höhere Kosten als im Vorjahr haben der US-Bank im vierten Quartal einen Gewinnrückgang beschert. Goldman verfehlte mit dem Ergebnis die Erwartungen der Analysten. Die Einnahmen stiegen dank des Booms bei Fusionen und Übernahmen sowie Börsengängen. Die Bank verdiente im Zeitraum von Oktober bis Dezember 3,94 Milliarden US-Dollar, 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie betrug 10,81 Dollar. Analysten hatten im Factset-Konsens mit 11,77 Dollar gerechnet.

Am Freitag hatten sowohl JP Morgan und die Citigroup einen Gewinnrückgang für das vierte Quartal gemeldet, wenngleich sie die Erwartungen der Analysten übertrafen. Auch sie hatten mit niedrigeren Handelseinnahmen zu kämpfen, wohingegen die Investmentbanking-Sparten höhere Erträge einfuhren. Morgan Stanley und Bank of America werden am Mittwoch ihre Zahlen vorlegen. Die Aktien von JP Morgan, Citigroup, Morgan Stanley und Bank of America verlieren bis zu 2,1 Prozent.

Microsoft steht vor der größten Übernahme in der Unternehmensgeschichte und will für 68,7 Milliarden Dollar den Computerspiel-Hersteller Activision Blizzard übernehmen. Wie Microsoft mitteilte, werden 95 US-Dollar je Aktie geboten. Für die Microsoft-Aktie geht es im negativen Gesamtmarktumfeld um 1,6 Prozent nach unten. Dagegen schießen die Aktien von Activision Blizzard um 29,4 Prozent auf 84,63 Dollar nach oben.

Dollar legt leicht zu -Ölpreise auf Siebenjahreshoch

Mit leichten Gewinnen zeigt sich der Dollar. Der Dollar-Index steigt um 0,3 Prozent. Der Greenback dürfte durch die Erwartung baldiger US-Zinserhöhungen im Vorfeld der Sitzung der Fed in der kommenden Woche unterstützt bleiben, erwartet die ING. Zudem könnte der Dollar vor dem Hintergrund weiterer deutlicher Abgaben an den Aktienmärkten von seinem Status als sicherer Hafen profitieren, so die Devisen-Analysten.

Die Ölpreise klettern auf den höchsten Stand seit mehr als sieben Jahren. Händler verweisen vor allem auf die zunehmende weltweite Nachfrage und die nachlassenden Sorgen in Bezug auf negative Konjunkturauswirkungen durch die Omikron-Variante.

Die Analysten von Goldman Sachs rechnen mit einem Brent-Anstieg bis zum dritten Quartal 2022 auf 100 Dollar. Anschließend dürfte es bis zum Auftaktquartal 2023 sogar bis auf 105 Dollar nach oben gehen. Die OECD-Lagerbestände dürften in diesem Sommer auf das niedrigste Niveau seit 2000 fallen, da die Nachfrage ungeachtet der neuen Varianten von Covid-19 robust bleibe. Gleichzeitig stellen die Analysten die Kapazitäten der Opec-Länder für eine ausreichende Ausweitung des Angebots in Frage.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.436,41 -1,3% -475,40 -2,5%

S&P-500 4.601,46 -1,3% -61,39 -3,5%

Nasdaq-Comp. 14.618,46 -1,8% -275,30 -6,6%

Nasdaq-100 15.308,71 -1,9% -302,89 -6,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,02 +6,1 0,96 28,8

5 Jahre 1,61 +5,7 1,56 35,3

7 Jahre 1,78 +4,9 1,73 34,2

10 Jahre 1,83 +4,3 1,79 32,3

30 Jahre 2,16 +3,8 2,12 26,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:40 Uhr Mo, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1364 -0,4% 1,1400 1,1406 -0,1%

EUR/JPY 130,22 -0,4% 130,88 130,69 -0,5%

EUR/CHF 1,0409 -0,2% 1,0433 1,0425 +0,3%

EUR/GBP 0,8364 +0,0% 0,8358 0,8355 -0,5%

USD/JPY 114,58 -0,0% 114,82 114,57 -0,5%

GBP/USD 1,3586 -0,4% 1,3639 1,3653 +0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,3567 +0,1% 6,3465 6,3521 +0,0%

Bitcoin

BTC/USD 41.334,29 -1,8% 42.273,28 42.348,31 -10,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 84,68 84,30 +1,0% 0,86 +12,6%

Brent/ICE 87,23 86,48 +0,9% 0,75 +11,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.813,39 1.819,55 -0,3% -6,16 -0,9%

Silber (Spot) 23,36 23,23 +0,6% +0,13 +0,2%

Platin (Spot) 980,74 976,50 +0,4% +4,24 +1,1%

Kupfer-Future 4,41 4,43 -0,2% -0,01 -1,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/thl

(END) Dow Jones Newswires

January 18, 2022 09:47 ET (14:47 GMT)

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