11.10.2016 16:20:47

MÄRKTE USA/Schwache Alcoa und fester Dollar dämpfen Stimmung

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Vortagesplus stehen an der Wall Street am Dienstag zum Start leichte Gewinnmitnahmen an wegen der Belastungsfaktoren Dollar, Öl und Alcoa. Der Dow-Jones-verliert 0,4 Prozent auf 18.257 Punkte, der S&P-500 fällt ebenfalls um 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent. Der Ölpreis gibt nach den kräftigen Montagsgewinnen wieder ab, was ebenso wie der deutlich zulegende Dollar die Kauffreude bremst.

   Hinzu kommt eine massive Enttäuschung beim Start in die Berichtssaison. Der Aluminiumverhütter Alcoa hat vor Börsenstart für sein drittes Quartal lediglich einen Gewinn je Aktie von 32 Cent ausgewiesen. Analysten hatten mit 35 Cent gerechnet. Auch der Umsatz habe die Erwartungen nicht erfüllt, sagen Marktteilnehmer. Die Aktie fällt um gut 9 Prozent zurück.

Dollar profitiert von Wahlprognosen Der Dollar beschleunigt seinen jüngsten Aufwärtslauf, der Euro fällt erstmals seit zwei Monaten unter 1,11 Dollar. Aktuell steht er bei 1,1095. Der Greenback profitiert von Aussagen von Chicago-Fed-Präsident Charles Evans vom Montag, die eine Zinserhöhung im Dezember noch wahrscheinlicher machen als ohnehin schon angenommen.

   Auch das weitere Zurückfallen des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gegen seine Rivalin Hillary Clinton stützt den Dollar. Denn bei einem Sieg Clintons dürften die Währungshüter eher an der Zinsschraube drehen als im Fall eines künftigen Präsidenten Trump.

   Weiter abwärts geht es mit dem Pfund. Dem Staat könnte durch einen "harten Brexit" ein Steueraufkommen von jährlich 66 Milliarden Pfund wegbrechen, wie aus vertraulichen Regierungsdokumenten hervorgeht. Dem Szenario zufolge könnte es einen Einbruch des BIP um bis zu 9,5 Prozent zur Folge haben. Die britische Devise steht nun bei 1,2316 Dollar, am späten Montag notierte sie rund ein halbes Cent höher.

   Der Ölpreis gibt nach den kräftigen Vortagesgewinnen nach. Hatte am Montag noch die Hoffnung auf ein baldiges Einfrieren der Produktion gestützt, drücken nun neue Daten der Internationalen Energie-Agentur IEA auf den Preis. Demzufolge ist das Angebot im September gegenüber August um 600.000 Barrel pro Tag gestiegen. Vor allem Russland hat mehr produziert.

   Experte Bjarne Schieldrop von der SEB geht davon aus, dass nicht nur Russland in den kommenden Wochen den Ausstoß erhöhen dürfte. Denn in den anstehenden Verhandlungen um eine Produktionskürzung wollen alle beteiligten Länder von einem möglichst hohen Niveau ausgehen. Der Preis für ein Fass der Sorte WTI gibt 0,3 Prozent nach auf 51,22 Dollar.

   Anleihen sind angesichts der Zinsfantasie weniger gefragt. Denn wenn die Leitzinsen steigen, verlieren die umlaufenden Papiere an Attraktivität. Fallende Notierungen treiben die Rendite der zehnjährigen Treasurys um 4 Basispunkte auf 1,77 Prozent.

Samsung-Probleme erfreuen Apple-Anleger Unter den Einzelwerten profitieren Apple nochmals von den massiven Problemen des Erzrivalen Samsung. Die Südkoreaner haben angesichts immer neuer Probleme mit dem Smartphone Galaxy Note 7 die Produktion des Premium-Smartphones endgültig beendet. Auch die Verkäufe werden komplett eingestellt. Zudem steht am Supreme Court ein weiterer Patentstreit zwischen den beiden Wettbewerbern an. Die Apple-Aktie steigt gegen den Trend um gut 2 Prozent. Bereits am Vortag hatten Apple 1,7 Prozent zugelegt und ein Jahreshoch erklommen.

   Ein enttäuschender Ausblick lässt die Aktien von Illumina um knapp 26 Prozent abstürzen. Das auf Gensequenzierung spezialisierte Unternehmen hat seine Umsatzprognose für das dritte Geschäftsquartal gesenkt. Im vierten Quartal dürfte der Umsatz ungefähr auf dem Niveau des dritten Quartals verharren oder geringfügig darüber liegen, hieß es weiter.

   Die Twitter-Aktie erholt sich von ihrem mehrtägigen Kurseinbruch um 1,9 Prozent. Mit dem gesunkenen Wert des Kurznachrichtendienstes könnte Salesforce nun doch an einem Kauf interessiert sein, heißt es von informierten Personen.

   Die Aktien der US-Fluglinien legen zu. Für den September warteten sie mit Zahlen auf, die stärker ausfielen als erwartet. American Airlines, United Continental und Southwest Airlines steigen zwischen 1,1 und 1,7 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.257,27 -0,39 -71,77 4,78 S&P-500 2.154,68 -0,42 -8,98 5,42 Nasdaq-Comp. 5.311,34 -0,33 -17,34 6,07 Nasdaq-100 4.879,86 -0,28 -13,91 6,24

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:28 Uhr Mo, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1093 -0,32% 1,1128 1,1154 +2,1% EUR/JPY 114,9822 -0,51% 115,5739 115,68 -26,3% EUR/CHF 1,0936 -0,08% 1,0944 1,0960 +0,5% EUR/GBP 0,9008 +0,01% 0,9031 1,1108 +22,3% USD/JPY 103,65 -0,18% 103,84 103,72 -11,7% GBP/USD 1,2314 -0,04% 1,2319 1,2390 -16,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,22 51,35 -0,3% -0,13 +18,2% Brent/ICE 53,08 51,93 -0,1% -0,06 +18,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.256,29 1.259,12 -0,2% -2,83 +18,4% Silber (Spot) 17,55 17,64 -0,5% -0,09 +27,0% Platin (Spot) 958,90 964,25 -0,6% -5,35 +7,6% Kupfer-Future 2,19 2,20 -0,5% -0,01 +1,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/kgb

   (END) Dow Jones Newswires

   October 11, 2016 09:49 ET (13:49 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 49 AM EDT 10-11-16

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