25.10.2023 22:14:39

MÄRKTE USA/Schwach - Zinssorgen gewinnen Oberhand

NEW YORK (Dow Jones)--Wieder aufkeimende Zinssorgen haben die Wall Street am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Überdies warteten die Anleger nervös auf den nächsten Schwung an Unternehmenszahlen. Nachbörslich sollten Meta und IBM ihre Bilanzen präsentieren. Die bisherigen Quartalsberichte wurden vom Markt uneinheitlich aufgenommen. Am Vorabend hatten Microsoft und Alphabet Zahlen vorgelegt, die unterschiedlich ankamen. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,3 Prozent, der S&P-500 verlor 1,4 Prozent und der Nasdaq-Composite sackte um 2,4 Prozent ab. Den 727 (Dienstag: 2.088) Kursgewinnern standen 2.188 (872) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 55 (84) Titel.

Belastungsfaktoren am Aktienmarkt waren die andauernde Besorgnis über die Spannungen im Nahen Osten und Berichte, dass der in Schwierigkeiten geratene chinesische Immobilienentwickler Country Garden bei einer Dollar-Anleihe in Zahlungsverzug geraten ist. Vor allem die als zinsempfindlich geltenden Technologiewerte wurden zusätzlich belastet von wieder anziehenden Marktzinsen nach guten Nachrichten vom Immobilienmarkt. Im September wurden in den USA erheblich mehr neue Eigenheime verkauft als erwartet. Der überraschend deutliche Anstieg weckt Befürchtungen, dass die US-Notenbank die Zinsen länger auf hohem Niveau belassen könnte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen näherte sich wieder der Marke von 5,00 Prozent, die sie am Montag erstmals seit 2007 zeitweise überwunden hatte.

Ansonsten lag das Hauptaugenmerk - vor den Inflationsdaten am Freitag und der Sitzung der Fed in der kommenden Woche - auf den Unternehmenszahlen. Fast ein Viertel der S&P-500-Unternehmen hat ihre Zahlen vorgelegt. 81,4 Prozent von ihnen übertrafen die Erwartungen der Analysten, typischerweise liegt diese Zahl nur bei 67 Prozent. Der Markt tat sich aber schwer, dies in eine Rally umzumünzen.

Microsoft im Plus - Alphabet schwach

Microsoft hat im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten dank eines andauernden Wachstums im Cloud-Computing-Geschäft deutlich übertroffen. Die Microsoft-Aktie legte 3,1 Prozent zu.

Der Google-Mutterkonzern Alphabet ist im dritten Quartal so kräftig gewachsen wie seit über einem Jahr nicht mehr. Allerdings enttäuschte die Cloud-Plattform. Die Alphabet-Aktie knickte um 9,5 Prozent ein.

Texas Instruments fielen um 3,5 Prozent. Der Chiphersteller, der auch als Branchenbarometer gilt, hat im dritten Quartal spürbar weniger verdient als vor einem Jahr und einen trüben Ausblick auf das laufende Schlussquartal gegeben. Im Sog von Texas Instruments fielen auch andere Chipaktien.

Die Visa-Aktie gewann 0,9 Prozent, nachdem der Kreditkartenkonzern dank einer deutlich anziehenden Reisetätigkeit die Markterwartungen in seinem Schlussquartal übertroffen hat.

Für die Snap-Aktie ging es um 5,4 Prozent abwärts. Der Instant-Messaging-Dienst verzeichnete im dritten Quartal nach einer Reihe von Umsatzrückgängen wieder ein Umsatzwachstum von 5 Prozent. Die Gewinnschwelle dürfte nach Meinung von Beobachtern aber noch weit entfernt sein.

Boeing sanken um 2,5 Prozent. Der Flugzeugbauer hat zwar einen Verlust ausgewiesen, der höher war als erwartet, doch lag der Umsatz über den Prognosen. Zudem wurde die Cashflow-Prognose bestätigt.

Der Mobilfunkanbieter T-Mobile US hat im dritten Quartal einen über den Markterwartungen liegenden Gewinn verzeichnet, der Umsatz blieb allerdings hinter den Erwartungen zurück. Die Titel schlossen knapp behauptet.

Dollar im Aufwind

Am Devisenmarkt tendierte der Dollar im Gefolge der steigenden Marktzinsen etwas fester. Teilnehmer sahen den Greenback auch von den US-Konjunkturdaten der jüngsten Zeit unterstützt, die die Stärke der US-Wirtschaft belegt hatten.

Die Ölpreise legten zu, obwohl die Rohölvorräte der USA in der vergangenen Woche wider Erwarten gestiegen sind. Allerdings besteht nach wie vor die Sorge, dass sich der Nahostkonflikt verschärfen oder ausweiten könnte.

Gold wurde rege nachgefragt, obwohl das zinslos gehaltene Edelmetall Konkurrenz von den steigenden Anleiherenditen bekam. Hier dürfte das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Anleger eine Rolle gespielt haben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.035,93 -0,3% -105,45 -0,3%

S&P-500 4.186,77 -1,4% -60,91 +9,0%

Nasdaq-Comp. 12.821,22 -2,4% -318,65 +22,5%

Nasdaq-100 14.381,64 -2,5% -364,21 +31,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 5,13 +1,4 5,11 70,9

5 Jahre 4,91 +9,2 4,82 91,5

7 Jahre 4,97 +11,7 4,86 100,3

10 Jahre 4,95 +12,2 4,82 106,6

30 Jahre 5,08 +14,3 4,94 111,0

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:30 Uhr Di, 17:16 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0568 -0,2% 1,0603 1,0593 -1,3%

EUR/JPY 158,60 -0,1% 158,88 158,81 +13,0%

EUR/CHF 0,9476 +0,2% 0,9462 0,9473 -4,3%

EUR/GBP 0,8726 +0,2% 0,8713 0,8706 -1,4%

USD/JPY 150,07 +0,1% 149,84 149,91 +14,5%

GBP/USD 1,2111 -0,4% 1,2168 1,2168 +0,1%

USD/CNH (Offshore) 7,3299 +0,2% 7,3144 7,3173 +5,8%

Bitcoin

BTC/USD 34.793,34 +1,8% 34.174,53 34.221,46 +109,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 85,18 83,74 +1,7% +1,44 +10,2%

Brent/ICE 89,95 88,07 +2,1% +1,88 +10,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.980,14 1.970,90 +0,5% +9,24 +8,6%

Silber (Spot) 22,85 22,98 -0,5% -0,12 -4,7%

Platin (Spot) 908,83 889,00 +2,2% +19,83 -14,9%

Kupfer-Future 3,59 3,62 -1,1% -0,04 -5,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/raz

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October 25, 2023 16:10 ET (20:10 GMT)

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