MÄRKTE USA/Schwach - Inflation beendet Rekordjagd

NEW YORK (Dow Jones)--Ein unerwartet deutlicher Anstieg der US-Verbraucherpreise im Januar beendet am Dienstag die Rekordjagd an der Wall Street. Auf Jahressicht ist der Preisanstieg über der Erwartung ausgefallen, auch in der Kernrate fiel die Teuerung höher als erwartet aus. Für die Spekulation auf bald sinkende Zinsen ist das Gift, genauso wie zuletzt konjunkturseitig bereits mehrfach robust ausgefallene Daten.

Am Zinsterminmarkt sinkt die eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine erste Senkung im Mai denn auch weiter auf etwa 36 Prozent. Vor den Preisdaten lag sie noch bei 60 Prozent. Für März liegt sie nun praktisch bei null. "Derzeit ist der Juni die wahrscheinlichste Fed-Sitzung für die erste Zinssenkung", merkt Analystin Michelle Cluver von Global X an.

Der Dow-Jones-Index sinkt gegen Mittag US-Ostküstenzeit um 1,2 Prozent auf 38.342 Punkte. S&P-500 und der Nasdaq-Composite büßen 1,2 bzw. 1,5 Prozent ein. Die Nasdaq-Indizes gelten aufgrund der oft hohen Bewertungen der vielen enthaltenen Technologie- und Wachstumswerte als besonders zinsempfindlich. Am Anleihemarkt steigen die Renditen lehrbuchmäßig. Im Zehnjahresbereich geht es um über 7 Basispunkte auf 4,26 Prozent nach oben.

Der Dollar macht parallel zu den Zinsen einen Satz nach oben, der Euro fällt von rund 1,0790 auf 1,0716 Dollar zurück, zum Yen hat der Dollar die oft widerstandsfähige 150er Marke locker genommen. Der Dollarindex zieht um 0,6 Prozent an. Der Goldpreis fällt auf ein Zweimonatstief und leidet unter den steigenden Marktzinsen und dem festen Dollar.

Einzelwerte vor allem von Quartalsberichten bewegt

Unter den Einzelwerten zeigen sich Coca-Cola 1,4 Prozent leichter. Der Getränkehersteller hat im vierten Quartal beim Umsatz durch Preis- und Mengensteigerungen einen Schub erhalten und mit dem Gewinn die Markterwartungen erreicht. Der Nettogewinn sank gleichwohl.

Biogen verzeichnete dagegen einen Umsatzrückgang und prognostiziert für das laufende Jahr einen weiteren Einnahmenrückgang als Folge nachlassender Umsätze des Biotechnologieunternehmens mit seinen Multiple-Sklerose-Produkten und Auftragsfertigungsdienstleistungen. Biogen verbilligen sich um 6,4 Prozent.

Die Hasbro-Aktie verliert 5 Prozent, nachdem der Spielzeughersteller nicht nur enttäuschende Geschäftszahlen für das vierte Quartal vorgelegt, sondern auch einen pessimistischen Ausblick gegeben hat. Der Kurs des Wettbewerbers Mattel verliert 2 Prozent.

Jetblue heben um 14,5 Prozent ab, nachdem Investor Carl Icahn mitgeteilt hat, dass er fast 10 Prozent an dem Unternehmen halte und möglicherweise auf einen Sitz im Aufsichtsrat dränge. Lattice Semiconductor ziehen um 6 Prozent an. Das Unternehmen meldete zwar einen Rückgang des Umsatzes und gab dazu eine schwache Prognose ab. Gleichwohl sieht sich das Unternehmen aber gut aufgestellt, um mit den Herausforderungen zurecht zukommen.

Tripadvisor machen einen Satz um 12,7 Prozent. Das Online-Reisebüro hat einen Sonderausschuss gebildet, um strategische Optionen auszuloten. Die Muttergesellschaft Liberty Tripadvisor Holdings hatte zuvor mitgeteilt, dass im Vorstand Gespräche über eine mögliche Barübernahme von Tripadvisor und Liberty Tripadvisor geführt würden.

Goodyear brechen nach schwachen Geschäftszahlen und einem ebensolchen Ausblick um über 15 Prozent ein.

Ölpreise steigen

Die Ölpreise ziehen an. Das Erdölkartell Opec hat seine Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem Jahr gegenüber der Prognose vom Januar unverändert bei 2,2 Millionen Barrel pro Tag belassen hat. Die Zahl impliziert eine etwas positivere Einschätzung der US-Ölnachfrage vor dem Hintergrund der jüngst positiven Konjunktursignale aus den USA.

===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 38.342,34 -1,2% -455,04 +1,7%

S&P-500 4.962,46 -1,2% -59,38 +4,0%

Nasdaq-Comp. 15.706,36 -1,5% -236,19 +4,6%

Nasdaq-100 17.636,05 -1,4% -246,62 +4,8%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,59 +9,7 4,49 16,6

5 Jahre 4,26 +10,6 4,15 25,5

7 Jahre 4,27 +9,4 4,18 30,5

10 Jahre 4,26 +7,4 4,18 37,8

30 Jahre 4,44 +5,8 4,39 47,3

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:35 Uhr Mo, 17:23 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0715 -0,5% 1,0771 1,0772 -3,0%

EUR/JPY 161,54 +0,4% 160,99 160,99 +3,8%

EUR/CHF 0,9503 +0,7% 0,9434 0,9433 +2,4%

EUR/GBP 0,8502 -0,4% 0,8534 0,8533 -2,0%

USD/JPY 150,75 +1,0% 149,47 149,45 +7,0%

GBP/USD 1,2603 -0,2% 1,2621 1,2624 -0,9%

USD/CNH (Offshore) 7,2276 +0,2% 7,2164 7,2158 +1,5%

Bitcoin

BTC/USD 48.532,53 -3,0% 50.051,43 49.752,86 +11,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,92 76,92 +1,3% +1,00 +7,9%

Brent/ICE 82,79 82,00 +1,0% +0,79 +7,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 25,43 25,79 -1,4% -0,36 -16,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.995,34 2.020,12 -1,2% -24,78 -3,3%

Silber (Spot) 22,15 22,73 -2,6% -0,58 -6,9%

Platin (Spot) 875,26 892,50 -1,9% -17,24 -11,8%

Kupfer-Future 3,72 3,72 -0,2% -0,01 -4,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 13, 2024 12:32 ET (17:32 GMT)