27.02.2017 15:33:45

MÄRKTE USA/Rekordlauf der Wall Street gerät ins Stocken

   Von Barbara Kollmeyer

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem elften Rekordhoch in Folge zum Wochenschluss scheint die Wall Street am Montag ein gemächlicheres Tempo anzuschlagen. Derzeit suggeriert der Aktienterminmarkt einen mehr oder weniger unveränderten Handelsbeginn am Kassamarkt. Dafür gibt es nach Ansicht aus dem Handel auch gute Gründe: Denn US-Präsident Donald Trump wird am Dienstag vor dem Kongress Details zu seinen Haushaltsplänen vorstellen. Im Fokus der Investoren dürften vor allem die von ihm in Aussicht gestellten "phänomenalen" Steuerkürzungen stehen. "Erwartungen hinsichtlich der Politik der neuen Regierung sind bereits eingepreist - das betrifft auch die Steuerreform, die Ausgaben für die Infrastruktur sowie die Deregulierung", sagt Marktstratege Omar Aguilar von Charles Schwab Investment Management.

   Im Handel ist daher von Enttäuschungspotenzial die Rede, wenn Trump seine Pläne vorstellt und nicht entsprechend liefert. Daher neigen Anleger bereits zum Wochenstart nicht zum Kauf von Aktien. Wenig Einfluss auf die Stimmung zeigen die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter für Januar. Diese sind nicht ganz so deutlich gestiegen wie erhofft. Die Abweichung von der Markterwartung sei aber zu gering für ein Umdenken des Marktes in Sachen kurzfristige Zinspolitik in den USA, heißt es.

Sichere Häfen übergeordnet gesucht Einige Marktteilnehmer äußern angesichts des Rekordlaufs bereits die Sorge einer Blasenbildung am US-Aktienmarkt. Doch Investorenlegende Warren Buffett zählt sich nicht zu jenen Skeptikern, wie er nun kundtat. Doch scheint zumindest am Rentenmarkt die Zahl der Skeptiker zu steigen, denn die Notierungen kletterten zuletzt und drückten die Renditen recht deutlich. Aktuell legt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um zwei Basispunkte auf 2,34 Prozent zu - bleibt damit aber auf einem Mehrmonatstief. Belastet wird der Rentenmarkt von den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter.

   Auch der Goldpreis spiegelt die aktuelle Verunsicherung am Finanzmarkt wider, denn auch das Edelmetall profitierte jüngst von seinem Ruf als vermeintlich sicherer Anlegerhafen. Der Preis für die Feinunze erreichte zuletzt den höchsten Stand seit drei Monaten. Nun fällt der Preis um 0,1 Prozent auf 1.255 US-Dollar.

   Am Devisenmarkt neigt der Dollar zum Euro zur Schwäche, zum Pfund wertet er aber auf. Der Greenback steigt auf 0,8056 Pfund nach Wechselkursen unter 0,80 Pfund im Tagestief zum Wochenschluss. Hintergrund sind Medienberichte, laut denen Schottland erneut über die Unabhängigkeit von Großbritannien abstimmen will. Am Montag meldet die Times, die britische Premierministerin Theresa May bereite sich darauf vor, dass Schottland ein neuerliches Unabhängigkeitsreferendum in die Wege leiten werde, wenn Großbritannien im kommenden Monat offiziell den Austritt aus der EU erklären werde.

   Die Ölpreise steigen indes. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,0 Prozent auf 54,55 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent legt in ähnlicher Größenordnung zu. Wegen der stetig steigenden US-Förderung sei der Ölpreis Mitte der 50-Dollar-Marke gedeckelt, heißt es. Ein Ausbruch nach oben sei derzeit trotz Fördersenkung des Erdölkartells Opec unwahrscheinlich.

Buffett setzt auf Apple Unter den Einzelwerten ziehen Apple vorbörslich um 0,3 Prozent an. Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway des Milliardärs Warren Buffett hat ihre Beteiligung an Apple seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Der Konzern aus dem Silicon Valley ist damit eine der größten Beteiligungen von Berkshire. Die Titel von Berkshire Hathaway selbst bewegen sich bislang nicht. Buffett sagte am Wochenende, die Debatte um Aktienrückkäufe bei seinem Finanzvehikel sei überzogen.

   Sotheby's ziehen dagegen um über 6 Prozent an. Das Auktionshaus schlug mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen. La Jolla Pharmaceutical schießen nach einer positiven Medikamentenstudie um 37,4 Prozent in die Höhe.

=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0600 +0,4% 1,0560 1,0576 EUR/JPY 119,02 +0,4% 118,53 118,79 EUR/CHF 1,0670 +0,3% 1,0641 1,0641 GBP/EUR 1,1723 -0,0% 1,1793 1,1814 USD/JPY 112,29 +0,0% 112,24 112,30 GBP/USD 1,2425 -0,2% 1,2454 1,2494 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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