23.07.2019 14:51:44

MÄRKTE USA/Optimismus zur Eröffnung der Wall Street erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--Bewegung im Handelsstreit zwischen den USA und China und der Erhalt des finanziellen Handlungsspielraums der US-Regierung dürfte die Wall Street am Dienstag etwas stützen. Dazu gesellen sich einige überraschend positiv ausgefallene Quartalsausweise bekannter Unternehmen sowie die Hoffnung auf eine lockerere Geldpolitik zu beiden Seiten des Atlantiks. Der Aktienterminmarkt deutet auf einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt.

"Aktien laufen am Morgen, weil sich bei den Erwartungen an die Zentralbanken ein Wohlgefühl breit macht", sagt Marktanalyst David Madden von CMC Markets. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Überzeugung der Marktteilnehmer am Donnerstag in Sachen Lockerung der Geldpolitik zumindest verbal vorlegen, die US-Notenbank dürfte dann eine Woche später mit Taten, sprich einer Zinssenkung folgen.

Auch im Handelskonflikt zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften gibt es Entspannungshoffnungen: US-Präsident Donald Trump hat sich mit Vertretern großer Technologieunternehmen getroffen und über die Sanktionen gegen den chinesischen Technologiekonzern Huawei debattiert. Laut einem Bericht will Trump "zeitnah" über die Vergabe von Lizenzen an US-Unternehmen entscheiden, die Geschäfte mit Huawei machen wollen.

Von Entspannung ist auch im Haushaltsstreit die Rede: Trump hat eine längerfristige Einigung mit den oppositionellen Demokraten erzielt, die milliardenschwere Mehrausgaben ermöglicht und eine erneute Haushaltssperre verhindern soll. Außerdem wird die Schuldenobergrenze bis Ende Juli 2021 außer Kraft gesetzt - also bis knapp neun Monate nach der Präsidentschaftswahl von Anfang November 2020.

Je näher die EZB-Sitzung rückt, desto schwächer zeigt sich der Euro. Dieser fällt mit der Erwartung taubenhafter Kommentare auf 1,1174 US-Dollar nach Wechselkursen um 1,1209 am Vorabend. Die Devisenanalysten der BNP Paribas rechnen damit, dass EZB-Präsident Mario Draghi den Weg für weitere geldpolitische Lockerungen ebnen werde. Der ICE-Dollarindex klettert um 0,2 Prozent.

Trotz der zu erwartenden Lockerung der Geldpolitik verbilligt sich Gold um 0,1 Prozent auf 1.424 Dollar je Feinunze. Belastet wird das Edelmetall vom steigenden Dollar, der Gold für Anleger außerhalb des Dollarraums teurer macht. Am Rentenmarkt tut sich aktuell nichts, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stagniert bei 2,05 Prozent.

Hatten die Eskalation in der Iran-Krise den Ölpreis zuletzt beflügelt, preisen Marktteilnehmer nun etwas an Spannung aus. Die Reaktion des Westens und der Briten auf die Kaperung eines britischen Tankers durch den Iran sei relativ zurückhaltend ausgefallen, heißt es im Handel. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 55,93 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent um 0,4 Prozent auf 63,00 Dollar. Auch der feste Dollar drückt auf die Preise.

Unter den Unternehmen, die frische Bilanzzahlen vorgelegt haben, steigen Coca-Cola vorbörslich um 3,5 Prozent. Der Getränkegigant hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und die Erwartungen übertroffen. Er baute seinen weltweiten Marktanteil weiter aus und hob seinen Umsatzausblick für das Gesamtjahr an.

Der Industriekonzern United Technologies hat mit seinem operativen Ergebnis im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen und den Jahresausblick angehoben. Die Titel klettern um 2,3 Prozent.

Der Spielzeughersteller Hasbro hat mit seinen Produkten zwar mehr umgesetzt. Kosten im Zusammenhang mit den Pensionslasten ließen den Nettogewinn aber einbrechen. Vor Sonderposten verdiente Hasbro aber mehr als von Analysten erwartet. Der Kurs steigt um 4,8 Prozent.

Ein offenbar bevorstehender Zukauf von Apple lässt die Aktie um 0,5 Prozent zulegen. Der Technologieriese steht nach Aussagen informierter Kreise vor der Übernahme des Mobiltelefonmodemgeschäfts von Intel. Intel rücken um 1,2 Prozent vor.

Biogen klettern um 2,2 Prozent. Der Biotechnologiekonzern schnitt besser als gedacht ab und erhöhte die eigenen Erwartungen.

Lockhead Martin ziehen um 1,5 Prozent an, auch der Rüstungskonzern überraschte positiv.

Der Haushaltsgerätehersteller Whirlpool hat seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht, doch fällt die Aktie um 1,7 Prozent. Das Unternehmen verdankt die Gewinnsteigerung hauptsächlich einer strikten Kostenkontrolle. Zudem hat der Kurs der Aktie seit Jahresbeginn um über 40 Prozent zugelegt.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,82 0,4 1,82 62,1

5 Jahre 1,80 0,0 1,80 -12,1

7 Jahre 1,92 -0,2 1,92 -33,2

10 Jahre 2,05 -0,2 2,05 -39,9

30 Jahre 2,58 0,4 2,57 -49,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.25 Uhr Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1174 -0,32% 1,1192 1,1222 -2,5%

EUR/JPY 120,79 -0,11% 120,99 120,99 -3,9%

EUR/CHF 1,0984 -0,23% 1,1011 1,1074 -2,4%

EUR/GBP 0,8976 -0,09% 0,8988 0,8987 -0,3%

USD/JPY 108,12 +0,21% 108,10 107,81 -1,4%

GBP/USD 1,2448 -0,24% 1,2451 1,2488 -2,5%

Bitcoin

BTC/USD 9.958,50 -2,96% 10.092,50 10.406,81 +167,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,03 56,22 -0,3% -0,19 +17,1%

Brent/ICE 62,95 63,26 -0,5% -0,31 +14,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.425,12 1.424,94 +0,0% +0,19 +11,1%

Silber (Spot) 16,48 16,37 +0,7% +0,11 +6,3%

Platin (Spot) 850,25 848,00 +0,3% +2,25 +6,8%

Kupfer-Future 2,71 2,72 -0,4% -0,01 +2,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

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July 23, 2019 08:52 ET (12:52 GMT)

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