04.04.2023 17:57:40

MÄRKTE USA/Leichter nach enttäuschenden Konjunkturdaten

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street tendiert am Dienstag im Verlauf leichter, nachdem neue Wirtschaftsdaten Konjunktursorgen befeuert haben. Marktteilnehmer verweisen überdies auf ein wieder ruhigeres Umfeld an den Energie- und Anleihemärkten. Zudem dürften sich die Anleger mit Blick auf die im Wochenverlauf anstehenden Arbeitsmarktdaten eher zurückhalten, heißt es.

Der Dow-Jones-Index gibt gegen Mittag (Ortszeit New York) um 0,6 Prozent nach auf 33.407 Punkte. Der S&P-500 notiert 0,5 Prozent tiefer, während der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent sinkt.

Zu Wochenbeginn hatten kräftig gestiegene Ölpreise Inflationssorgen geschürt und neuerliche Spekulationen über die weitere Zinspolitik der US-Notenbank ausgelöst. Dem standen jedoch schwächere Konjunkturdaten gegenüber.

"Wir sind in einem Wait-and-See-Modus bezüglich der Entwicklung der Wirtschaft", so Brian O'Reilly, Leiter der Marktstrategie bei Mediolanum International Funds. Die höheren Zinssätze forderten allmählich ihren Tribut von der Wirtschaft.

Neue Konjunkturdaten scheinen dies am Dienstag zu belegen. Die Auftragseingänge der Industrie sind im Februar etwas stärker zurückgegangen als erwartet. Gleichzeitig wurden die Januar-Daten nach unten revidiert. Zudem sank die Zahl der offenen Stellen im Februar überraschend deutlich auf den niedrigsten Stand seit 21 Monaten, was auf eine Abkühlung des Arbeitsmarkts hindeutet. Das könnte ein negatives Signal für den März-Arbeitsmarktbericht sein, der am Freitag veröffentlicht wird.

Erst nach Handelsschluss werden die wöchentlichen Rohöllagerbestandsdaten des privaten American Petroleum Institute (API) vorgelegt. Zudem stehen Auftritte einiger US-Notenbankvertreter auf der Agenda.

Dollar nach Konjunkturdaten unter Druck - Anleihen und Gold gesucht

Am Devisenmarkt gibt der Dollar-Index nach den Daten um 0,5 Prozent nach. "Der Devisenmarkt sorgt sich zunehmend um die US-Konjunktur", so Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger. Nach den jüngsten Finanzmarktturbulenzen bleibe Unsicherheit über die Frage, inwieweit die Kreditvergabe in den USA negativ beeinflusst werden könnte, was eine Abkühlung der Konjunktur verstärke. Sollten sich die Anzeichen dafür verstärken, dürfte sich der Markt zunehmend in seiner Annahme bestätigt sehen, dass die US-Notenbank in der zweiten Jahreshälfte mit Zinssenkungen beginnen könnte, während die EZB weiter mit recht falkenhaften Aussagen auf sich aufmerksam mache.

Konjunktursorgen treiben die Anleger an den Anleihemarkt, wo die Renditen nach einer zwischenzeitlichen Erholung nun wieder fallen. Die Rendite zehnjähriger Papiere sinkt um 6,2 Basispunkte auf 3,35 Prozent. Auch Gold verzeichnet regen Zulauf. Neben den fallenden Anleiherenditen stützt der schwächere Dollar, der das Edelmetall für Käufer aus anderen Währungsräumen verbilligt. Die Feinunze verteuert sich um 1,8 Prozent auf 2.021 Dollar - den höchsten Stand seit etwa einem Jahr.

Die Ölpreise geben nach der Vortagesrally leicht nach. Das Ölkartell Opec und seine Verbündeten hatten am Montag mitgeteilt, dass sie ab Mai mehr als eine Million Barrel pro Tag weniger fördern wollen. Nach den enttäuschenden Konjunkturdaten vom Dienstag überwiegen nun allerdings wieder Nachfragesorgen.

Virgin Orbit knicken ein

Unter den Einzelwerten brechen Virgin Orbit um 23,4 Prozent ein. Nach dem gescheiterten Raketenstart im Januar ist Virgin Orbit insolvent. Das Raumfahrt- und Satellitenunternehmen des britischen Milliardärs Richard Branson beantragte eigenen Angaben zufolge bei einem US-Konkursgericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens nach Chapter 11.

Bei AMC Entertainment gibt die Aktie um 22,7 Prozent nach. Der Kinobetreiber hatte einem Vergleich zugestimmt, der sich auf einen Rechtsstreit mit Aktionären über eine Aktienumwandlung bezog. Die Bedingungen des Vergleichs machten den Weg frei für den Vorschlag, AMC-Vorzüge in Stammaktien zu wandeln - zusammen mit einer Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 und der Möglichkeit, mehr Aktien zu verkaufen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.406,52 -0,6% -194,63 +0,8%

S&P-500 4.104,02 -0,5% -20,49 +6,9%

Nasdaq-Comp. 12.140,91 -0,4% -48,54 +16,0%

Nasdaq-100 13.123,82 -0,2% -24,53 +20,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,85 -11,6 3,97 -57,0

5 Jahre 3,40 -9,9 3,50 -59,7

7 Jahre 3,39 -7,9 3,47 -57,9

10 Jahre 3,35 -6,2 3,42 -52,6

30 Jahre 3,59 -4,9 3,63 -38,5

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:18 Uhr Mo, 17:40 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0955 +0,5% 1,0891 1,0889 +2,3%

EUR/JPY 144,22 -0,1% 144,58 144,09 +2,8%

EUR/CHF 0,9941 -0,1% 0,9948 0,9944 +0,4%

EUR/GBP 0,8766 -0,1% 0,8779 0,8786 -1,0%

USD/JPY 131,65 -0,6% 132,75 132,34 +0,4%

GBP/USD 1,2497 +0,6% 1,2405 1,2393 +3,3%

USD/CNH (Offshore) 6,8855 +0,2% 6,8859 6,8817 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 28.061,56 +1,2% 27.882,05 28.083,61 +69,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 80,19 80,42 -0,3% -0,23 -0,3%

Brent/ICE 84,43 84,93 -0,6% -0,50 -0,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 45,45 51,37 -11,5% -5,92 -34,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.020,62 1.984,60 +1,8% +36,02 +10,8%

Silber (Spot) 24,84 24,03 +3,4% +0,81 +3,6%

Platin (Spot) 1.021,30 990,53 +3,1% +30,78 -4,4%

Kupfer-Future 3,96 4,05 -2,2% -0,09 +3,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/err

(END) Dow Jones Newswires

April 04, 2023 11:58 ET (15:58 GMT)

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