03.05.2016 14:30:48

MÄRKTE USA/Konjunktursorgen machen auch vor Wall Street nicht Halt

   NEW YORK (Dow Jones)-- An den Börsen weltweit machen sich wieder Konjunktursorgen breit. Das dürfte am Dienstag auch die Wall Street zu spüren bekommen. Während es an den Börsen in Europa steil abwärts geht mit den Kursen, deutet der Future auf den S&P-500-Index zum Start an der Wall Street zwar ebenfalls auf Verluste hin, das Minus von 0,7 Prozent ist dabei aber noch vergleichsweise moderat.

   Befeuert werden die Sorgen um die Konjunktur zusätzlich von der immer mehr um sich greifenden Skepsis über die Wirksamkeit der geldpolitischen Lockerungen quer über den Globus. Der jüngste Dämpfer kommt aus China, wo der Caixin- Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe die Erwartung verfehlt hat und zudem weiter im Kontraktion anzeigenden Bereich liegt. Erst am Vortag hatte der ISM-Einkaufsmanagerindex aus den USA für April enttäuscht und in der Vorwoche in den USA das BIP-Wachstum im ersten Quartal.

   Dass die Konjunktur lahmt, darauf deutet auch eine überraschende Zinssenkung in Australien hin, die von einigen Akteuren am Markt sogar als "Panikreaktion" bezeichnet wird.

Dollar auf breiter Front schwach Anders als in Europa kommt den US-Börsen wenigstens der Dollar zu Hilfe, denn er wertet weiter ab, wodurch sich die Exportchancen der US-Unternehmen verbessern. Der Euro notiert aktuell bei knapp 1,16 Dollar, das sind etwa 1,50 Cent mehr als im Tief am Montag. Im Tageshoch kostete er schon 1,1616. Zum Yen, der in Phasen von Unsicherheit an den Märkten als sicherer Hafen gilt, ist der Dollar mit 105,73 so billig wie seit 18 Monaten nicht mehr. Hintergrund ist, dass eine Zinserhöhung im weiteren Jahresverlauf in den USA angesichts der global flauen Konjunktur zusehends ausgepreist wird - erst recht zwei Zinssenkungen. Zu Jahresbeginn war noch mit vier Zinserhöhungen gerechnet worden.

   Die Devisenmarktanalysten von ING prognostizieren selbst bei soliden US-Arbeitsmarktdaten am Freitag keine durchgreifende Änderung der Dollarschwäche. Erst nach einer nachhaltigen Verbesserung der US-Konjunkturdaten sei mit einer beständigen Dollarerholung zu rechnen.

   Ein Zeichen für die Verunsicherung an den Märkten ist auch der jüngst deutlich gestiegene Goldpreis. Aktuell kostet die Feinunze 1.295 Dollar, nachdem sie am Montag auf ein Jahreshoch von über 1.303 Dollar gestiegen war.

Pfizer kommt mit seinen Zahlen gut an Auf Unternehmensseite gibt es wieder eine ganze Reihe von Quartalszahlen zu verdauen, unter anderem von Pfizer, Sprint und Molson Coors. Der Pharmakonzern Pfizer hat im ersten Quartal die Erwartungen mit einem kräftigen Gewinn- und Umsatzanstieg übertroffen und außerdem den Ausblick angehoben. Auf nasdaq.com steigt der Kurs vorbörslich um 2,9 Prozent.

   Clorox legen um 1,6 Prozent zu. Der Anbieter von Verbrauchsgütern für den Haushalt hat die Prognosen übertroffen und hebt ebenfalls den Ausblick an. Der Kurs des Kosmetikunternehmen Estee Lauder steigt um 0,9 Prozent, nachdem die zuvor gesenkten Prognosen übertroffen wurden. Zudem kündigte Estee Lauder für die kommenden fünf Jahre Restrukturierungen an, die mit 600 bis 700 Millionen Dollar an Kosten verbunden sein werden.

   Für Aktien aus dem Energiesektor kommt etwas Gegenwind von den Ölpreisen, die von ihren jüngsten Hochs zum Ende der Vorwoche weiter zurückkommen. Sie leiden unter den jüngsten Förderdaten der Opec, die fast auf Rekordhoch ausgefallen waren.

   Exxon Mobil geben vorbörslich auf nasdaq.com um 1 Prozent nach, Chevron um 0,9 und Seadrill um 6,6 Prozent. Der Energiesektor steht zudem im Fokus nach der am Montag geplatzten Megafusion zwischen Halliburton und Baker Hughes und zwei neuen Fällen von Zahlungsunfähigkeit in der Branche. Halliburton liegen 0,4 Prozent im Plus, Baker Hughes werden noch nicht gehandelt.

   Für Bewegung bei den Autoaktien könnten die im Tagesverlauf erwarteten Absatzzahlen für April in Nordamerika sorgen. Ford geben im Vorfeld um 0,7 Prozent nach, General Motors (GM) um 0,5 Prozent.

   Konjunkturseitig ist der Terminkalender am Dienstag relativ leer. Auf dem Programm stehen aber Auftritte der US-Notenbanker Loretta Mester und Dennis Lockhart.

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 11:23 Fr, 18:08 % YTD EUR/USD 1,1574 -0,14% 1,1591 1,1440 +6,6% EUR/JPY 122,41 -0,27% 122,74 122,30 -4,0% EUR/CHF 1,0972 -0,04% 1,0976 1,0985 +0,9% GBP/EUR 1,2662 -0,19% 1,2686 1,2788 -6,8% USD/JPY 105,77 -0,11% 105,88 106,91 -9,9% GBP/USD 1,4657 -0,33% 1,4706 1,4630 -0,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,36 44,78 -0,94 -0,42 +9,0% Brent/ICE 0,00 48,13 0,00 0,00 +18,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.295,76 1.298,70 -0,2% -2,94 +22,2% Silber (Spot) 17,56 17,54 +0,1% +0,02 +27,1% Platin (Spot) 1.079,45 1.080,00 -0,1% -0,55 +21,1% Kupfer-Future 2,24 2,26 -1,1% -0,02 +4,5% Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/smh

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   May 03, 2016 07:58 ET (11:58 GMT)

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