09.03.2015 15:26:31
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MÄRKTE USA/Keine echte Erholung an Wall Street
Von Florian Faust
Nach dem Ausverkauf zum Wochenschluss im Zuge von Zinserhöhungsspekulationen sieht es am Montag an der Wall Street nicht nach einer echten Erholung aus. Im frühen Geschäft kristallisiert sich kein klarer Trend heraus. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,3 Prozent auf 17.909 Punkte, der S&P-500 legt um 0,1 Prozent zu und der Nasdaq-Composite gibt 0,1 Prozent ab. Überraschend positive Arbeitsmarktdaten hatten zum Wochenschluss das Schreckgespenst einer frühen Zinsanhebung durch die US-Notenbank wiederaufleben lassen. Der S&P-500 hatte daraufhin den tiefsten Fall seit zwei Monaten verbucht. Auf den Tag genau vor sechs Jahren hatte der marktbreite Index seinen jüngsten Boden gefunden. Seitdem hat der S&P-500 aber um über 200 Prozent zugelegt. Händler sprechen nach diesem sechsjährigen Bullenmarkt von der zunehmenden Sorge vor einer Blasenbildung. Auf die Kursfindung sollte diese Furcht jedoch momentan keinen Einfluss haben.
"Der Absturz am Freitag war übertrieben. Es darf überhaupt keinen Zweifel daran geben, dass der Arbeitsmarkt recht solide ausgefallen ist. Allerdings fehlt noch das Bindeglied", sagt Chefvolkswirt Peter Cardillo von Rockwell Global Capital mit Blick auf die mäßigen Lohnsteigerungen. Dieser Umstand könne der Federal Reserve einen zeitlichen Puffer bis zur Zinswende verschaffen. Letztlich bedürfe es einfach Zeit, bis der Aktienmarkt eine Normalisierung der Geldpolitik eingepreist habe, so Stimmen aus dem Handel. Da keine frischen Konjunkturdaten zur Veröffentlichung anstünden, wirkten der Arbeitsmarktbericht und die Zinsangst vom Freitag vermutlich noch nach.
Mit etwas Sorge blicken Anleger derweil auch nach Europa, wo Griechenland mit Drohgebärden aufwartet. Finanzminister Yanis Varoufakis brachte Neuwahlen oder ein Referendum über den Verbleib in der Eurozone ins Spiel, sollten seine Euro-Kollegen seinen Reformplan am Montag nicht akzeptieren.
Am Rentenmarkt fallen die Renditen nach ihrer Freitagsrally wieder leicht. Zehnjährige US-Staatsanleihen werfen mit 2,20 Prozent rund vier Basispunkte weniger ab als noch zum Wochenschluss. Der Goldpreis erholt sich leicht von seinem Freitagseinbruch auf 1.172 US-Dollar je Feinunze nach Preisen klar unter 1.170 Dollar am Freitagabend. Der Euro stagniert bei 1,0865 Dollar. US-Anleihen, Euro und Gold waren am Freitag mit den Zinsspekulationen massiv unter Druck geraten. Am Rohölmarkt verbilligt sich das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,1 Prozent auf 49,57 Dollar. Dollarstärke und steigende US-Vorräte setzen dem Ölpreis weiter zu.
Am Aktienmarkt ziehen Apple um 0,8 Prozent an. Nachdem die Aktie des Technologieriesen in die erste Börsenliga des Dow-Jones-Indexes aufgestiegen ist, warten Anleger bereits auf den nächsten Höhepunkt der Erfolgssaga. Am Abend hat der Konzern zu einem Treffen mit Medienvertretern geladen, um vermutlich die lange angekündigte iWatch vorzustellen. Derweil schießen RTI um 40,7 Prozent in die Höhe und Alcoa sinken um 4,6 Prozent. Der Aluminiumkonzern verstärkt sich mit dem Kauf des Automobil- und Luftfahrtzulieferers RTI International Metals. Das Unternehmen wird bei der Transaktion mit 1,5 Milliarden US-Dollar bewertet.
Unter den Automobilwerten klettern GM um 1,6 Prozent. Mit dem Kauf eigener Aktien für 5 Milliarden US-Dollar bis Ende kommenden Jahres zeigt General Motors (GM), dass dem Autohersteller viel daran liegt, seine Aktionäre bei Laune zu halten und die vielen Rückrufaktionen sowie die damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten vergessen zu machen. GM will alle Überschüsse aus dem Cashflow in Form von Aktienrückkäufen oder Dividenden an die Aktionäre weitergeben. Tesla Motors verlieren dagegen 1,9 Prozent. Die Geschäfte des Herstellers von Elektroautomobilen laufen in China schlecht, deshalb streicht das Unternehmen in der Volksrepublik Stellen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.911,14 0,30 54,36 S&P-500 2.072,83 0,08 1,57 Nasdaq-Comp. 4.922,10 -0,11 -5,27 Nasdaq-100 4.393,56 -0,13 -5,67DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9.48 Uhr Fr, 17.45 Uhr EUR/USD 1,0867 -0,13% 1,0881 1,0863 EUR/JPY 131,38 -0,05% 131,44 131,25 EUR/CHF 1,0706 -0,10% 1,0716 1,0688 USD/JPY 120,87 0,06% 120,81 120,88 GBP/USD 1,5114 0,10% 1,5098 1,5067 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
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March 09, 2015 09:55 ET (13:55 GMT)
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