09.01.2018 15:06:45

MÄRKTE USA/Gut behauptete Eröffnung an Wall Street erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen dürften am Dienstag mit kleinen Gewinnen in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich vorbörslich 0,1 Prozent höher. Am Montag hatten S&P-500, Nasdaq-Composite und Dow-Jones-Index im Verlauf zwar neue Rekordstände erreicht, letztlich schlossen die drei wichtigsten US-Börsenindizes jedoch uneinheitlich - der Dow-Jones verbuchte ein kleines Minus.

Händler sprechen eher von einer Verschnaufpause der Märkte als von einem Ende der Rally. Die Voraussetzungen für weitere Kursgewinne seien noch immer gegeben. Sowohl in den USA als auch in vielen anderen Ländern waren die jüngsten Konjunkturdaten überwiegend gut ausgefallen, was für einen weltweiten Wirtschaftsaufschwung spricht, wie er seit der Finanzkrise im Jahr 2008 nicht mehr vorgekommen war. Aktuelles Beispiel für die gute Wirtschaftslage sind die überraschend guten Novemberdaten zur deutschen Industrieproduktion, die am Dienstag veröffentlicht wurden.

In den USA sind für Dienstag keine Konjunkturdaten angekündigt. Dort warten die Anleger gespannt auf die Verbraucherpreise, die am Freitag veröffentlicht werden. Die Inflation ist eines der Kriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Trotz der sehr guten Beschäftigungslage sind die Löhne in den USA bislang nur moderat gestiegen, was die Teuerung insgesamt bremst und gegen rasche Zinserhöhungen spricht.

Für den Aktienmarkt sind die niedrigen Zinsen positiv. Anleger am Anleihemarkt, die auf steigende Zinsen hoffen, wurden jedoch bislang von dem vergleichsweise geringen Wachstum der Löhne enttäuscht, wie Christopher Sullivan von United Nations Federal Credit Union anmerkt. Die Notierungen der US-Anleihen geben leicht nach. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Titel um 2 Basispunkte auf 2,50 Prozent.

Dollar gibt zum Yen nach - BoJ signalisiert leichte Straffung

Der Dollar weist keine einheitliche Tendenz auf. Während er zum Euro und den meisten anderen Währungen weiter steigt, gibt er zur japanischen Währung nach. Ursächlich für die Aufwertung des Yen ist, dass die Bank of Japan 5 Prozent weniger Anleihen zurückkaufte als erwartet. Dies wird als erstes Zeichen für eine leichte Straffung der Geldpolitik verstanden. Der Dollar fällt auf 112,65 Yen, am Montag notierte er noch über 113 Yen.

Ansonsten profitiert der Dollar aber von Spekulationen, dass die US-Notenbank in diesem Jahr mehr als die bislang in Aussicht gestellten drei Zinserhöhungen vornehmen könnte. Die Präsidentin der US-Notenbankfiliale von Cleveland, Loretta Mester, hatte vor wenigen Tagen Andeutungen in diese Richtung gemacht. Der Euro sinkt auf 1,1920 Dollar von Kursen um 1,1960 Dollar im späten US-Handel am Vorabend. Am Freitag war die Gemeinschaftswährung noch mit 1,2040 Dollar umgegangen.

An den Rohstoffmärkten legen die Preise trotz des festeren Dollar meist zu. Neue Absatzdaten des chinesischen Branchenverbands China Passenger Car Association treiben den Palladiumpreis auf ein neues Rekordhoch bei 1.106,85 Dollar je Feinunze. Die Verkaufszahlen für Pkw in China sind demnach 2017 das 27. Jahr in Folge gestiegen. Die Rohstoffanalysten der Commerzbank erklären den Anstieg des Palladiumpreises mit der geringeren Nachfrage nach Dieselfahrzeugen. Die Käufer wichen vermehrt auf Benziner aus, in deren Katalysatoren Palladium zum Einsatz komme, heißt es.

Auch die Ölpreise steigen weiter. Kurstreiber ist hier einerseits die Lage im Iran. Zu Spekulationen, dass als Folge der Unruhen in dem Land weniger iranisches Öl auf den Markt gelangen könnte, gesellen sich Spekulationen auf neue US-Sanktionen gegen Teheran. Stützend wirkt ferner der heftige Wintereinbruch in großen Teilen der USA, der den Heizölbedarf nach oben treibt. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,3 Prozent auf 61,94 Dollar. Brentöl legt um 0,2 Prozent auf 67,89 Dollar zu.

Der Goldpreis gibt unterdessen um 0,7 Prozent auf 1.311 Dollar je Feinunze nach. Das in Krisenzeiten als sicherer Hafen beliebte Edelmetall leidet einerseits unter der Konjunkturzuversicht. Zudem belastet der festere Dollar, der Gold für Käufer aus anderen Währungsgebieten verteuert, den Preis. Und nicht zuletzt machen die etwas gestiegenen Anleiherenditen das zinslos gehaltene Gold weniger attraktiv.

Höhere Ausblicke geben Seagate und Target Auftrieb

Unter den Einzelwerten an der Börse dürften Seagate abermals gesucht sein. Die Aktie hatte am Montag schon um über 7 Prozent zugelegt, nachdem bekannt geworden war, dass der Festplattenhersteller vor einigen Jahren in Technologie für Kryptowährungen investiert hatte und sich diese Investition nun auszahlt. Nach Börsenschluss am Montag veröffentlichte Seagate eine Umsatzprognose für das laufende zweite Geschäftsquartal, die über den Erwartungen der Analysten lag und die Aktie weiter nach oben tragen dürfte. Vorbörslich steigen Seagate um 0,9 Prozent.

Die Target-Aktie verbessert sich um 3,9 Prozent. Das Weihnachtsgeschäft lief besser, als der Discounter erwartet hatte. Target erhöht daher die Gewinnprognose für das vierte Geschäftsquartal.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 1,96 0,0 1,96 75,8

5 Jahre 2,30 0,8 2,29 37,1

7 Jahre 2,42 1,7 2,40 17,4

10 Jahre 2,50 2,5 2,48 6,0

30 Jahre 2,85 3,7 2,81 -22,0

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:19 Mo, 17:35 % YTD

EUR/USD 1,1918 -0,41% 1,1967 1,1976 -0,8%

EUR/JPY 134,25 -0,51% 134,94 135,43 -0,8%

EUR/CHF 1,1728 +0,23% 1,1701 1,1695 +0,2%

EUR/GBP 0,8819 -0,07% 0,8825 1,1334 -0,8%

USD/JPY 112,65 -0,11% 112,77 113,09 0%

GBP/USD 1,3513 -0,35% 1,3560 1,3570 0%

Bitcoin

BTC/USD 14.502,97 -1,43% 15.108,00 14.761,73 0,97

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,94 61,73 +0,3% 0,21 +2,5%

Brent/ICE 67,89 67,78 +0,2% 0,11 +1,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.311,43 1.320,90 -0,7% -9,47 +0,7%

Silber (Spot) 17,01 17,14 -0,8% -0,13 +0,4%

Platin (Spot) 965,95 973,00 -0,7% -7,05 +3,9%

Kupfer-Future 3,23 3,21 +0,6% +0,02 -1,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 09, 2018 09:07 ET (14:07 GMT)

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