10.08.2023 17:58:45

MÄRKTE USA/Gewinne nach Preisdaten - 10-Jahresrendite wieder über 4%

NEW YORK (Dow Jones)--Aufschläge verzeichnet die Wall Street am Donnerstag nach den mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreisen. Der Inflationsdruck in den USA ist im Juli in der Gesamtrate gestiegen, allerdings nicht so stark wie erwartet. Zudem sank die Kernrate wider Erwarten, was die Federal Reserve von weiteren Zinserhöhungen abhalten könnte. In dieses Bild passt auch die gestiegene Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe.

Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag Ortszeit 0,6 Prozent auf 35.348 Punkte. Für den S&P-500 geht es ebenfalls um 0,6 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite rückt um 0,7 Prozent vor. Der Dollar reagierte kaum auf die Daten.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lagen um 3,2 (Vormonat: 3,0) Prozent über dem Vorjahresmonat. Volkswirte hatten mit Raten von 0,2 bzw 3,3 Prozent gerechnet. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,2 Prozent auf Monats- und um 4,7 (Vormonat: 4,8) Prozent auf Jahressicht. Ökonomen hatten eine monatliche Rate von 0,2 Prozent und eine konstante Jahresrate von 4,8 Prozent erwartet.

"Insgesamt stehen die Daten im Einklang mit den anhaltenden Fortschritten bei der Disinflation", so Gurpreet Gill, Global Fixed Income Macro Strategist bei Goldman Sachs Asset Management. Damit wird eine Zinspause im September wahrscheinlich. Möglicherweise sei sogar bereits der maximale Leitzins erreicht, heißt es von Teilnehmern. "Der heutige Inflationsbericht ist eine gute Nachricht für einen Markt, der Gewinnmitnahmen und Sorgen über die sommerliche Volatilität erlebt hat", sagt David Russell, Vizepräsident der Market Intelligence bei TradeStation.

Daneben gibt weiterhin die Berichtssaison den Takt vor. Nachdem rund 90 Prozent der S&P-500-Unternehmen für das zweite Quartal ihre Gewinndaten veröffentlicht haben, hat sich der Prozentsatz, der die Prognosen übertroffen hat, gegenüber dem Vorquartal verbessert, aber beim Umsatz haben weniger Unternehmen die Erwartungen geschlagen, sagt Lori Calvasina, Leiterin der US-Aktienstrategie bei RBC Capital Markets. "Die Berichtssaison ist unserer Meinung nach gut verlaufen, aber nicht gut genug, um eine gewisse Unruhe am Aktienmarkt zu verhindern", ergänzt die Teilnehmerin.

Walt Disney legen nach Zahlen zu

Bei den Einzelwerten gewinnt die Aktie von Walt Disney 2,7 Prozent, nachdem der Unterhaltungskonzern Geschäftszahlen vorgelegt und dabei kräftige Preiserhöhungen für seine Streamingdienste angekündigt hatte. Ziel sei es, diese bis September 2024 profitabel zu machen, teilte das Unternehmen mit. Im dritten Geschäftsquartal grenzte Disney die Verluste der Streamingdienste immerhin schon deutlich ein. Ansonsten fielen die Drittquartalszahlen durchwachsen aus: Der Umsatz lag etwas unter der Konsensschätzung von Analysten, das Betriebsergebnis darüber.

Für die Alibaba-Titel geht es um 6,3 Prozent nach oben. Der chinesische E-Commerce-Gigant hat mit Umsatz und Ergebnis im Auftaktquartal seines neuen Geschäftsjahres die Markterwartungen übertroffen.

Die Papiere von Sonos verlieren dagegen 2,9 Prozent. Der Hersteller von Lautsprechersystemen und Hifi-Komponenten hat in seinem dritten Geschäftsquartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Allerdings engte das Unternehmen den Umsatzprognosekorridor ein.

Dollar gibt mit Inflationsdaten nur kurzzeitig nach

Der Dollar baut nach den Inflationsdaten seine Abgaben nur kurzfristig aus. Aktuell liegt der Dollar-Index 0,2 Prozent im Minus - und notiert damit sogar etwas fester als vor den Daten. Dennoch nehmen die Daten etwas den Druck von der US-Notenbank, weiter an den Zinszügeln zu ziehen, heißt es.

Am US-Anleihemarkt zeigen sich die Anleiherenditen im Tagesverlauf erholt. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt wieder über 4 Prozent, nach 3,97 Prozent vor der Bekanntgabe der Verbraucherpreise. Hier rückt mittlerweile in den Fokus, dass der seit Juli vergangenen Jahres anhaltende Abwärtstrend der Inflation gebrochen wurde.

Der Goldpreis macht mit den Daten etwas Boden gut. Die Aussicht auf eine Zinspause der Fed und der nachgebende Dollar stützen das Edelmetall, heißt es.

Mit leichten Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Teilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen, nachdem WTI am Vortag auf den höchsten Stand seit neun Monaten geklettert war. Einige Marktteilnehmer warnen jedoch auch davor, dass die schwachen Wirtschaftsdaten aus China in dieser Woche eine verzögerte Marktreaktion hervorrufen könnten. Die Opec hat derweil ihre Prognosen für den weltweiten Ölmarkt weitgehend unverändert gelassen und rechnet weiterhin mit einem starken Anstieg der Ölnachfrage, der den Schritt ihres größten Mitglieds Saudi-Arabien zur Drosselung der Produktion in Frage stellt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 35.347,89 +0,6% 224,53 +6,6%

S&P-500 4.496,03 +0,6% 28,32 +17,1%

Nasdaq-Comp. 13.818,23 +0,7% 96,21 +32,0%

Nasdaq-100 15.220,65 +0,8% 118,95 +39,1%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,77 -3,4 4,80 34,6

5 Jahre 4,13 -1,1 4,14 13,0

7 Jahre 4,09 +0,5 4,08 11,7

10 Jahre 4,02 +0,4 4,01 13,7

30 Jahre 4,19 +1,7 4,17 22,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1020 +0,4% 1,0994 1,0980 +3,0%

EUR/JPY 159,12 +0,9% 158,27 157,67 +13,4%

EUR/CHF 0,9625 -0,0% 0,9631 0,9629 -2,8%

EUR/GBP 0,8656 +0,3% 0,8636 0,8630 -2,2%

USD/JPY 144,40 +0,5% 143,98 143,61 +10,1%

GBP/USD 1,2730 +0,1% 1,2731 1,2721 +5,3%

USD/CNH (Offshore) 7,2323 +0,1% 7,2225 7,2337 +4,4%

Bitcoin

BTC/USD 29.470,29 -0,1% 29.514,04 29.740,31 +77,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,77 84,40 -0,7% -0,63 +6,2%

Brent/ICE 87,19 87,55 -0,4% -0,36 +5,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 36,68 39,82 -7,9% -3,15 -51,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.918,95 1.914,31 +0,2% +4,63 +5,2%

Silber (Spot) 22,83 22,68 +0,7% +0,15 -4,8%

Platin (Spot) 913,80 892,80 +2,4% +21,00 -14,4%

Kupfer-Future 3,78 3,78 -0,2% -0,01 -1,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 10, 2023 11:59 ET (15:59 GMT)

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