22.01.2015 15:57:31
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MÄRKTE USA/EZB-Wertpapierkaufprogramm dürfte Wall Street stützen
Von Thomas Rossmann
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat geliefert - und dennoch dürften die Kurse an der Wall Street am Donnerstag nicht in große Euphorie verfallen. Die Notenbank hat wie von den Märkten erwartet ein Kaufprogramm für Wertpapiere bekannt gegeben. Allerdings liegt das Volumen mit monatlich 60 Milliarden Euro über den Erwartungen. EZB-Präsident Mario Draghi kündigte an, dass die Käufe bis September 2016 dauern sollen. Daraus ergibt sich ein theoretisches Ankaufvolumen von gut 1 Billion Euro. Nach den Angaben Draghis sollen auch Staatsanleihen gekauft werden.
Doch nachdem die Futures unmittelbar nach der Ankündigung ihre Aufschläge noch weiter ausbauten, haben sie dieses Plus mittlerweile wieder abgegeben. Im Handel heißt es dazu, dass das Volumen mit monatlich 60 Milliarden Euro zwar höher als spekuliert ausgefallen sei. Allerdings dürften die Details nicht alle Anleger überzeugen. Erstens würden nur 20 Prozent der Risiken durch die Käufe vergemeinschaftet. Zweitens werde nach dem Kapitalschlüssel gekauft. Das heißt, es werden voraussichtlich hauptsächlich deutsche Anleihen gekauft - ein Land, das aber keine QE-Unterstützung benötige.
Und drittens sei das Programm zeitlich bis September 2016 terminiert. Die Anleger hätten sicherlich ein zeitlich unbegrenztes Programm vorgezogen. Allerdings merkt ein Händler an, dass die jetzt bekannt gegebenen Maßnahmen sicherlich nicht die letzten ihrer Art sein werden. Der Future auf den S&P-500 steigt um 0,6 Prozent, für den Future auf den Nasdaq-100 geht es um 0,3 Prozent nach oben. Die US-Erstanträge traten dagegen etwas in den Hintergrund. Sie fielen allerdings auch weitgehend im Rahmen der Erwartungen aus.
Für den Euro geht es mit der Ankündigung von Wertpapierkäufen steil nach unten auf ein Tagestief bei 1,1477 Dollar. Eine leichte Erholung gab es mit den Aussagen, dass 80 Prozent der möglichen Verluste bei den nationalen Notenbanken liegen. Damit fallen nur 20 Prozent der möglichen Verluste bei der EZB an. Im Vorfeld wurde mit einer Teilung zwischen den nationalen Notenbanken und der EZB gerechnet. Im Anschluss nahm die Gemeinschaftswährung dann aber wieder Fahrt nach unten auf und notiert aktuell bei 1,1492 Dollar. Vergleichsweise wenig Reaktion zeigt dagegen der Schweizer Franken auf die EZB-Entscheidung. Er notiert bei 0,9908 Franken je Euro, nach 0,9925 vor den EZB-Aussagen.
Die Ölpreise geben einen Teil ihrer Gewinne mit der EZB-Entscheidung wieder ab. In der Spitze war es für WTI und Brent um gut 2,5 Prozent nach oben gegangen. Teilnehmer verweisen zur Begründung auf den festeren Dollar, nachdem der Euro mit den Aussagen deutlich unter Druck geriet. Ein fester Dollar macht Öl für Investoren aus anderen Währungsräumen unerschwinglicher. WTI verliert 0,7 Prozent auf 47,44 Dollar je Fass, für Brent geht es dagegen noch um 0,3 Prozent auf 49,21 Dollar nach oben.
Die US-Anleihen legen mit dem Wertpapierkaufporgramm zu und erholen sich damit von den zwischenzeitlichen Verlusten. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöht sich um sechs Basispunkte auf 1,91 Prozent.
Bei den Einzelwerten stehen die Aktien des Internetschwergewichts eBay im Fokus. Bei Vorlage des Geschäftsberichts zum vierten Quartal gab das virtuelle Auktionshaus umfangreiche Stellenstreichungen bekannt. Im Berichtszeitraum steigerte das Unternehmen den Gewinn um 10 Prozent und übertraf damit die Erwartungen, was hauptsächlich der Tochter PayPal zu verdanken war. Ferner hat sich eBay mit seinem größten "aktiven" Aktionär Carl Icahn auf ein Stillhalteabkommen verständigt. Die Aktie legt vor der Startglocke um 3,1 Prozent zu.
Für American Express geht es dagegen um 2,6 Prozent abwärts. Zwar übertraf das Ergebnis des Kreditkartenunternehmens die Erwartungen, negativ kamen aber die steigenden Kosten an. Daher streicht das Finanzunternehmen auch Stellen. Xilinx geben nach einem schwachen Ausblick des Halbleiterunternehmens um 7,3 Prozent nach. SanDisk sinken um 6,5 Prozent, nachdem der Festplattenhersteller für das vierte Quartal einen Gewinneinbruch um 40 Prozent verbucht hat.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.33 Uhr Mi, 18.25 Uhr EUR/USD 1,1492 -0,74% 1,1578 1,1580 EUR/JPY 135,35 -0,93% 136,62 136,74 EUR/CHF 0,9877 -0,76% 0,9953 0,9997 USD/JPY 117,81 -0,15% 117,98 118,10 GBP/USD 1,5132 0,04% 1,5126 1,5096 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.comDJG/DJN/ros/bam
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January 22, 2015 09:27 ET (14:27 GMT)
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