18.03.2021 13:59:42

MÄRKTE USA/Erneuter Rendite-Anstieg belastet Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rekordjagd zur Wochenmitte dürfte am Donnerstag ein erneuter Anstieg der Renditen die Wall Street belasten. Die Ankündigung der US-Notenbank, weiter an ihrer ultralockeren Geldpolitik festzuhalten, hatte den Dow-Jones-Index am Vortag erstmals über die Marke von 33.000 Punkten getrieben. Doch die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen klettert aktuell auf 1,75 Prozent und damit ein neues Jahreshoch. Am Vortag hatte sie bei 1,64 Prozent gelegen.

"US-Notenbankpräsident Powell und die Fed haben einen ziemlich guten Job gemacht, einen unsicheren Markt zu navigieren und gerade genug geliefert, um sicherzustellen, dass die Aktienvolatilität nicht ansteigt, aber das heißt, es hat keine Obergrenze für die Renditen gegeben", so Edward Park, Chief Investment Officer bei Brooks Macdonald.

Der Future auf den S&P-500 gibt um 0,7 Prozent nach. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq fällt mit 1,7 Prozent noch deutlicher zurück. Der Sektor reagiere weiterhin sensibel auf steigende Kapitalkosten, heißt es. Die Aktien von Facebook, Apple, Amazon und der Google-Mutter Alphabet fallen zwischen 1,1 und 1,4 Prozent.

Licht und Schatten bei US-Daten

Die vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten zeigen ein uneinheitliches Bild. So hat sich die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im März überraschend kräftig aufgehellt. Dagegen hat die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wider Erwarten zugelegt. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung folgt noch der Index der Frühindikatoren für Februar. Hier wird mit einem leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat gerechnet.

"Das, was man beobachten muss, sind die Beschäftigungszahlen, die Zentralbanken beobachten das alle", sagt Michael Matthews, Rentenfondsmanager bei Invesco. "Die Fed und alle Zentralbanken haben beschlossen, dass es besser ist, die Wirtschaft heiß laufen zu lassen, um den Aufschwung zu unterstützen und die Arbeitslosigkeit so niedrig wie möglich zu halten", ergänzt der Teilnehmer.

Tesla-Aktie nach erneutem Unfall unter Druck

Bei den Einzelwerten verliert die Tesla-Aktie vorbörslich 2,9 Prozent. Die Behörden untersuchen einen weiteren Unfall mit einem Tesla, bei dem möglicherweise der Autopilot des Fahrzeugs im Einsatz war. Mindestens drei Unfälle mit Tesla-Fahrzeugen in den vergangenen Wochen haben Untersuchungen der National Highway Traffic Safety Administration nach sich gezogen.

Für die Boeing-Aktie geht es 0,4 Prozent nach unten. Wie die Luftfahrtbehörde FAA mitteilte, hat sie Boeing die Erlaubnis entzogen, mehrere neue 787-Exemplare durch eigene Mitarbeiter inspizieren und zertifizieren zu lassen. Für die Papiere von American Outdoor Brands geht es um 11,5 Prozent nach oben. Der Schusswaffenhersteller ist im dritten Quartal des Fiskaljahres 2021 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Eli Lilly zeigen sich kaum bewegt von der Entscheidung, den Antikörper Bamlanivimab in den US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien und Nevada nicht länger zur Behandlung von Covid-19 einzusetzen. Die US-Regierung habe Bedenken, was die Wirksamkeit gegen die kalifornische Variante des Virus angehe, so der US-Pharmakonzern.

Ölpreise geben weiter nach - Dollar erholt

Die Ölpreise setzen ihre Abwärtstendenz fort. Händler verweisen auf den zur Wochenmitte vermeldeten überraschend starken Aufbau der US-Öllagerdaten. Dazu kommen anhaltende Sorgen, dass im Zuge der Impfverzögerungen in Europa eine anziehende Nachfrage erst einmal ausbleiben dürfte.

Der Dollar erholt sich von den Vortagesabgaben. Der Dollar-Index legt um 0,3 Prozent zu. Die Fed hat die mittelfristig "bärische" Sicht der Commerzbank für den Dollar bestätigt. Zwar habe diese den Wachstumsausblick angehoben, und die Mitglieder des Offenmarktausschusses sehen mehrheitlich die Möglichkeit eines früheren Zinsschrittes. Dennoch habe die Fed auf der "taubenhaften Seite" überrascht, weil noch deutlichere Signale für einen baldigen Schwenk erwartet worden seien.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,15 1,6 0,14 3,6

5 Jahre 0,88 8,3 0,80 51,8

7 Jahre 1,37 9,6 1,28 72,4

10 Jahre 1,75 10,3 1,64 82,9

30 Jahre 2,50 7,3 2,42 85,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:13 Mi, 17:09 % YTD

EUR/USD 1,1928 -0,43% 1,1988 1,1902 -2,3%

EUR/JPY 130,12 -0,21% 130,48 130,03 +3,2%

EUR/CHF 1,1077 +0,23% 1,1054 1,1041 +2,5%

EUR/GBP 0,8565 -0,16% 0,8564 0,8573 -4,1%

USD/JPY 109,09 +0,22% 108,84 109,25 +5,6%

GBP/USD 1,3928 -0,26% 1,3999 1,3880 +1,9%

USD/CNH (Offshore) 6,5069 +0,31% 6,4909 6,5098 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 57.771,75 -1,07% 58.773,75 55.200,75 +98,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,87 64,60 -1,1% -0,73 +31,2%

Brent/ICE 67,15 68,00 -1,3% -0,85 +29,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.728,76 1.747,62 -1,1% -18,86 -8,9%

Silber (Spot) 26,14 26,36 -0,8% -0,22 -1,0%

Platin (Spot) 1.223,50 1.218,03 +0,4% +5,48 +14,3%

Kupfer-Future 4,13 4,12 +0,1% +0,01 +17,2%

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Die Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 18, 2021 08:59 ET (12:59 GMT)

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