09.07.2024 22:14:40

MÄRKTE USA/Erneute Rekorde - Powell-Aussagen setzen keinen Impuls

NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer letztlich wenig veränderten Tendenz hat die Wall Street am Dienstag den Handel beendet. Erneut stiegen sowohl der S&P-500 als auch die Nasdaq-Indizes auf neue Rekordhochs. Der Dow-Jones-Index schloss dagegen leicht im Minus. Die mit Spannung erwarteten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Kongresses sorgten nur am Anleihe- und Devisenmarkt für kurzzeitige Bewegung.

Powell hat sich die Optionen für den Zeitpunkt einer Zinssenkung offen gehalten. "Wir werden weiterhin von Sitzung zu Sitzung Entscheidungen treffen", sagte er laut Text einer vorbereiteten Rede. Die Beschäftigungsdaten der vergangenen Woche senden laut Powell ein "ziemlich klares Signal" dafür, dass sich die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu vor zwei Jahren deutlich abgekühlt haben. Auf konkrete Nachfrage nach dem möglichen Zeitpunkt eines nächsten Zinsschritts sagte Powell: "Ich werde keine Signale über den Zeitpunkt künftiger Maßnahmen aussenden." Zugleich deutete er an, dass die Fed nun, da die Inflation wieder rückläufig ist und der Arbeitsmarkt Anzeichen einer Abkühlung zeigt, verstärkt darauf achtet, wann die Zinsen gesenkt werden sollten.

Der Dow-Jones-Index reduzierte sich um 0,1 Prozent auf 39.292 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite stiegen dagegen um jeweils 0,1 Prozent. Dabei wurden 1.055 (Montag: 1.502) Kursgewinner gezählt, denen 1.759 (1.300) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 73 (94) Titel. Der Fokus richtet sich zudem auf die beginnende US-Berichtssaison. Hier gibt es am Freitag mit den Zweitquartalsergebnissen von JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup einen ersten Höhepunkt.

Technologie-Sektor geht weiter voran

Seit die Zinssenkungshoffnungen wieder zugelegt haben, sind die zinsempfindlichen Technologiewerte erneut die Haupttreiber der jüngsten Indexaufschläge. Der Halbleitersektor im S&P-500 legte um 1,3 Prozent zu. Gesucht waren erneut Aktien mit KI-Bezug. Intel stiegen um weitere 1,8 Prozent. Am Vortag war der Kurs um 6,2 Prozent vorgerückt. Der Titel hat damit in sechs der vergangenen sieben Sitzungen zugelegt. Zuletzt hatte sich Melius Research positiv zum Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr geäußert. Auch andere Technologiewerte wie die KI-Ikone Nvidia (+2,5%) legten weiter zu.

Für die Oracle-Aktie ging es um 3,0 Prozent nach unten. Der Software-Konzern befindet sich nicht mehr in Gesprächen mit Elon Musks xAI-Startup für einen erweiterten Cloud-Computing-Deal, wie The Information berichtete. Die Tech-Zeitung hatte im Mai berichtet, dass xAI und Oracle über ein mehrjähriges Abkommen zur Bereitstellung von Cloud-Servern für xAI im Wert von bis zu 10 Milliarden Dollar verhandelten.

Nach einer Vortagesrally von 12 Prozent zogen Corning um weitere 3,8 Prozent an. Der Spezialglashersteller hatte seinen Ausblick angehoben.

Powell-Aussagen bewegen Dollar und Renten kaum

Der Dollar zeigte sich von den Powell-Ausssagen insgesamt kaum bewegt. Der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent und notierte damit auf dem Niveau vor Beginn der Anhörung. Für einen größeren Impuls dürften die Inflationsdaten am Donnerstag sorgen. Die Zinssenkungshoffnungen hatten zuletzt wieder zugelegt.

Am Rentenmarkt stiegen die Renditen mit den Powell-Aussagen kurzzeitig leicht, gaben die Gewinne aber rasch wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere legte um 1,4 Basispunkte auf 4,29 Prozent zu und lag damit auf dem Niveau vor Beginn der Anhörung. Ian Shepherdson von Pantheon meinte, dass "man zwischen den Zeilen lesen könne, dass der Basisfall von Powell eine Lockerung im September ist". Er fügte hinzu, dass das Symposium in Jackson Hole im nächsten Monat "eine ideale Gelegenheit" für Powell biete, eine mögliche Zinssenkung zu signalisieren. "Bis dahin werden ein weiterer Arbeitsmarktbericht und zwei weitere Inflationsdaten vorliegen, und wir erwarten überwiegend schwache Zahlen", ergänzte der Teilnehmer.

Am Ölmarkt gingen die Sorgen über beschädigte Infrastruktur durch Wirbelsturm Beryl im Süden der USA etwas zurück - die Preise sanken moderat. Für die Notierungen von Brent und WTI ging es um bis zu 1,2 Prozent nach unten. "Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die meisten Energieinfrastrukturen unbeschadet geblieben sind", urteilte die ING.

Auch der Goldpreis zeigte sich von den Powell-Aussagen kaum bewegt. Die Feinunze legte um 0,2 Prozent auf 2.364 Dollar zu. Es sehe so aus, als ob die Fed Fortschritte bei ihrem Bestreben mache, die Wirtschaft in ein besseres Gleichgewicht zu bringen und so die Inflation in den Griff zu bekommen, merkten die ING-Analysten an. Wenn sich die Daten weiterhin in die richtige Richtung bewegen, wird die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September weiter steigen, so die Analysten.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 39.291,97 -0,1% -52,82 +4,3%

S&P-500 5.576,98 +0,1% 4,13 +16,9%

Nasdaq-Comp. 18.429,29 +0,1% 25,55 +22,8%

Nasdaq-100 20.453,02 +0,1% 13,48 +21,6%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,62 -1,3 4,63 20,0

5 Jahre 4,24 -0,1 4,24 24,0

7 Jahre 4,25 +0,9 4,24 27,9

10 Jahre 4,29 +1,4 4,28 41,4

30 Jahre 4,49 +2,4 4,47 51,9

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,0814 -0,1% 1,0829 1,0833 -2,1%

EUR/JPY 174,42 +0,2% 174,15 174,10 +12,1%

EUR/CHF 0,9710 -0,1% 0,9728 0,9718 +4,6%

EUR/GBP 0,8455 +0,0% 0,8455 0,8444 -2,5%

USD/JPY 161,29 +0,3% 160,82 160,71 +14,5%

GBP/USD 1,2790 -0,1% 1,2807 1,2830 +0,5%

USD/CNH (Offshore) 7,2888 +0,0% 7,2891 7,2860 +2,3%

Bitcoin

BTC/USD 57.888,48 +2,2% 57.536,54 56.369,07 +32,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 81,56 82,33 -0,9% -0,77 +13,8%

Brent/ICE 84,76 85,75 -1,2% -0,99 +11,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 31,095 32,15 -3,3% -1,06 +0,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.363,74 2.358,63 +0,2% +5,11 +14,6%

Silber (Spot) 30,80 30,83 -0,1% -0,03 +29,5%

Platin (Spot) 987,18 1.001,00 -1,4% -13,83 -0,5%

Kupfer-Future 4,58 4,61 -0,8% -0,04 +16,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

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July 09, 2024 16:15 ET (20:15 GMT)

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