02.03.2022 18:49:42

MÄRKTE USA/Erholung nimmt Fahrt auf - Dow 1,8% im Plus

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen sind am Mittwochmittag (Ortszeit) auf Erholungskurs. Hoffnung schöpfen Anleger mit Blick auf eine für Donnerstag angekündigte zweite Gesprächsrunde zwischen russischen und ukrainischen Delegierten, wenngleich Russland zugleich seine Angriffe auf Städte in der Ukraine weiter intensiviert hat.

Rückenwind kommt aber auch von einer anderen Seite. US-Notenbankchef Jerome Powell hat für das in zwei Wochen stattfindende Zinstreffen der Fed angesichts der stark erhöhten Inflation zwar eine Zinserhöhung avisiert; allerdings spricht er sich für eine Erhöhung um lediglich 25 Basispunkte aus, nachdem einige Notenbanker auch schon für Spekulationen über einen größeren Zinsschritt gesorgt hatten.

Schon vor der Startglocke hatten besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten aus der US-Privatwirtschaft ein ungünstiges Inflationssignal gesendet, weil sie weiter steigende Löhne und einen stärkeren Inflationsdruck implizieren.

Der Dow-Jones-Index liegt 1,8 Prozent im Plus bei 33.906 Punkten und macht damit fast sämtliche Vortagesverluste wieder wett. Ähnlich sieht es bei den anderen Indizes aus, die zwischen 1,3 und 1,8 Prozent zulegen.

Anleihen sind nach ihren kräftigen Gewinnen angesichts des neuen Hoffnungsschimmers in der Ukraine als sicherer Hafen zunächst nicht mehr gefragt. Entsprechend ziehen die Renditen wieder an, im Zehnjahresbereich um gut 11 Basispunkte auf 1,84 Prozent. Dabei dürfte auch die avisierte Zinsanhebung eine Rolle spielen, ebenso wie beim Goldpreis. Auch hier kommt es zu einer Gegenbewegung nach den kräftigen Gewinnen der Vortage. Das Edelmetall verbilligt sich um 27 Dollar auf 1.917.

Dollar-Anstieg gebremst - Ölpreise steigen und steigen

Der Dollar legt zwar zu - der Dollarindex steigt um 0,1 Prozent -, dass sich der US-Notenbankchef aber für einen kleinen Zinsschritt ausgesprochen hat, auch angesichts der Unwägbarkeiten des Ukraine-Krieges, hat dem Greenback aber zumindest einen kleinen Dämpfer versetzt. Aufwärts geht es mit dem Kanada-Dollar, nachdem die kanadische Notenbank wie weithin erwartet wegen der hohen Inflation den Leitzins um 25 Basispunkte angehoben hat.

Zu den Inflationssorgen tragen insbesondere auch die stark gestiegenen Energiepreise bei, und die Ölpreise kennen auch am Mittwoch auf dem Weg nach oben kaum ein Halten. Aktuell steigen sie um bis zu 5 Prozent, weil als Folge der russischen Invasion und der verhängten Sanktionen gegen Russland mit einem stark verminderten Ölangebot aus Russland gerechnet werden muss. Dass die wöchentlichen US-Ölvorräte unerwartet gesunken sind, hat dem Preisauftrieb keinen zusätzlichen Impuls mehr beschert.

Weitgehend wirkungslos bleibt daneben auch, dass die Opec+ wie erwartet an der schon vereinbarten weiteren monatlichen Erhöhung der Ölförderung um 400.000 Barrel pro Tag festhält, also nicht etwa auf den stark gestiegenen Ölpreis mit einer stärkeren Erhöhung reagiert. Dass nach der Internationalen Energieagentur nun auch Staaten wie die USA oder auch Deutschland einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freigeben wollen, bremst den Ölpreisanstieg ebenso nicht.

HPE nach starken Zahlen sehr fest

Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt profitieren Hewlett Packard Enterprise (HPE, +10,4%) von starken Zahlen zum ersten Geschäftsquartal. Salesforce.com hat zwar im vierten Quartal die eigenen Ziele übertroffen, der Kurs steigt aber nur um 0,8 Prozent.

Der Einzelhändler Ross Stores (+7,5%) erfreut die Anleger mit überraschend starken Zahlen und einer Dividendenerhöhung. Als durchwachsen werden hingegen die Zahlen von First Solar beurteilt. Die Aktie bricht um rund 12 Prozent ein, nachdem sie an den Vortagen aber auch stark gestiegen war vor dem Hintergrund der explodierenden Energiepreise.

Nordstrom reagieren mit einem Kursfeuerwerk von 39 Prozent auf die Vorlage des Quartalsberichts und vor allem einen viel besser als erwartet ausgefallenen Gewinnausblick des Kaufhausbetreibers. Die Aktien der Wettbewerber Macy's und Kohl's legen in diesem Sog um 6,9 bzw 4,4 Prozent zu.

Citigroup hinken mit einem Plus von 0,3 Prozent dem dank der wieder steigenden Marktzinsen sehr festen Bankensektor (+3,2%) hinterher. Die Bank will in den nächsten drei bis fünf Jahren eine Profitabilität von 11 bis 12 Prozent erreichen, was Analysten so auch erwartet hatten, sich zugleich aber skeptisch zeigen. Glenn Schorr von Evercore ISI kommentiert: "Alles leichter gesagt als getan."

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.906,44 +1,8% 611,49 -6,7%

S&P-500 4.384,97 +1,8% 78,71 -8,0%

Nasdaq-Comp. 13.714,02 +1,3% 181,56 -12,3%

Nasdaq-100 14.211,34 +1,5% 205,35 -12,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,48 +13,5 1,34 75,0

5 Jahre 1,73 +14,2 1,59 47,2

7 Jahre 1,81 +14,0 1,67 37,4

10 Jahre 1,84 +11,5 1,72 32,8

30 Jahre 2,19 +8,3 2,10 28,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:27 Uhr Di, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1096 -0,2% 1,1091 1,1113 -2,4%

EUR/JPY 128,29 +0,4% 127,90 127,74 -2,0%

EUR/CHF 1,0231 +0,2% 1,0205 1,0226 -1,4%

EUR/GBP 0,8306 -0,5% 0,8353 0,8335 -1,2%

USD/JPY 115,61 +0,6% 115,14 114,90 +0,4%

GBP/USD 1,3360 +0,2% 1,3277 1,3336 -1,3%

USD/CNH (Offshore) 6,3220 +0,0% 6,3139 6,3162 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 44.329,50 +0,4% 43.800,28 43.592,55 -4,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 108,08 103,41 +4,5% 4,67 +45,2%

Brent/ICE 110,29 104,97 +5,1% 5,32 +43,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.918,16 1.945,33 -1,4% -27,17 +4,9%

Silber (Spot) 25,07 25,36 -1,1% -0,29 +7,6%

Platin (Spot) 1.067,62 1.057,90 +0,9% +9,72 +10,0%

Kupfer-Future 4,64 4,59 +1,1% +0,05 +3,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 02, 2022 12:50 ET (17:50 GMT)

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Citigroup Inc. 70,89 -0,38% Citigroup Inc.
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Salesforce 316,25 0,85% Salesforce