19.07.2017 16:19:47

MÄRKTE USA/Erfreuliche Quartalszahlen stützen Börse

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach der eher durchwachsenen Sitzung vom Dienstag starten die US-Börsen mit Gewinnen in den Mittwochshandel. Kurz nach Handelsbeginn steigt der S&P-500 um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent. Beide Indizes haben neue Allzeithochs erreicht. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,1 Prozent auf 21.586 Punkte.

   Wieder konzentriert sich das Interesse der Anleger auf die Bilanzsaison, die mit Quartalszahlen von - unter anderem - Morgan Stanley, American Express und Alcoa in eine neue Runde geht, wobei die Zahlen der beiden letztgenannten erst nach der Schlussglocke veröffentlicht werden.

   Bislang könne man von einer starken Berichtssaison sprechen, meint Mouhammed Choukeir, Chief Investment Officer (CIO) bei Kleinwort Hambros. Das zweite Quartal falle möglicherweise schwächer aus als das erste, doch lasse sich nach wie vor eine positive Entwicklung erkennen. Die Umsätze der Unternehmen stiegen dank einer stärkeren Wirtschaft, fügt er hinzu.

   Politische Ereignisse werden trotz der Flut an Quartalsausweisen aber nicht völlig ausgeblendet. Die Geduld des Marktes mit der US-Regierung werde gerade einer harten Prüfung unterzogen, kommentieren die Analysten von ANZ Research die Nachrichten aus Washington. Der gescheiterte Versuch, "Obamacare" durch eine andere Form der Krankenversicherung zu ersetzen, stelle auch die geplante Steuerreform und das Konjunkturprogramm in Frage.

   An Konjunkturdaten wurden vorbörslich nur die Baugenehmigungen und -beginne aus dem Juni veröffentlicht. Die Zahl der in Angriff genommenen Bauvorhaben erhöhte sich im vergangenen Monat um überraschend deutliche 8,3 Prozent. Volkswirte hatten den Anstieg auf 6,4 Prozent geschätzt. Auch die Genehmigungen stiegen stärker als erwartet.

Morgan-Stanley-Zahlen überzeugen rundum Als letzte der großen US-Banken hat am Mittwoch vor der Startglocke Morgan Stanley Geschäftszahlen vorgelegt, die über den Erwartungen des Marktes lagen. Das kommt gut an. Die Aktie steigt um 3,2 Prozent. Offenbar gibt es am Zahlenwerk von Morgan Stanley nichts auszusetzen, ganz im Gegensatz zu den Quartalsausweisen von Goldman Sachs und der Bank of America, die am Dienstag vorgelegt wurden. Zwar hatten beide Geldhäuser unterm Strich ebenfalls besser abgeschnitten als erwartet, doch bemängelten Analysten einzelne Kennziffern.

   Schon am Dienstag nach Börsenschluss haben IBM und United Continental über den Verlauf des zweiten Quartals berichtet. IBM verdiente zwar mehr als erwartet, meldete jedoch abermals einen Umsatzrückgang, der zudem deutlicher als erwartet ausfiel. Die Aktie gibt um 2,7 Prozent nach. Goldman büßen nun weitere 0,5 Prozent ein, Bank of America steigen um 0,8 Prozent.

   Der Kurs von United Continental fällt um 3,8 Prozent. Die Fluggesellschaft hat zwar mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen, doch stieg der Umsatz je Sitzplatz "nur" um 2,1 Prozent. Damit blieb United hinter Wettbewerber Delta Airlines zurück, die diese Kennziffer um 2,5 Prozent gesteigert hatte.

   Neben Geschäftsberichten gilt das Interesse auch einigen Übernahmen. McCormick übernimmt die Lebensmittelsparte von Reckitt Benckiser für 4,2 Milliarden Dollar. Die McCormick-Aktie verbilligt sich um fast 6 Prozent. Aus informierten Kreisen verlautete ferner, Discovery Communications verhandele über einen Zusammenschluss mit Scripps Networks Interactive. Für Discovery geht es um 6,8 Prozent nach oben und für Scripps um 19 Prozent. Und Crown Castle International erwirbt für 7,1 Milliarden Dollar LTS Group Holdings. Damit baut das Unternehmen seine Präsenz im Glasfasersegment aus. Crown Castle verlieren 2,7 Prozent.

Geringes Interesse an "sicheren Häfen" - Dollar macht Boden gut Die leichte Entspannung am Aktienmarkt führt dazu, dass vermeintlich sichere Häfen weniger gefragt sind. Der Goldpreis legt geringfügig um 0,1 Prozent zu auf 1.244 Dollar je Feinunze.

   Am Anleihemarkt treten die Kurse nach dem kräftigen Anstieg auf der Stelle. Die Rendite zehnjähriger Titel steht unverändert bei 2,26 Prozent.

   Der Dollar erholt sich etwas von dem Dämpfer, den ihm die gescheiterte Gesundheitsreform von US-Präsident Trump am Dienstag verpasst hatte. Für einen Euro werden noch 1,1533 Dollar gezahlt. Am Dienstag waren es in der Spitze 1,1584 Dollar. Was den Euro angeht, so lassen die Anleger wegen der EZB-Sitzung am Donnerstag Vorsicht walten. Ihre drängendste Frage ist, ob EZB-Präsident Mario Draghi versuchen wird, den Euro nach seinem rapiden Anstieg wieder einzufangen. Auf dem Zentralbanker-Treffen im portugiesischen Sintra war Draghi noch überraschend falkenhaft aufgetreten, das könnte sich nun ändern.

   Am Ölmarkt legen die Preise unterdessen leicht zu. Die Akteure warten gespannt auf die offiziellen Daten zu den Ölvorräten der USA. Die am Vorabend vom Branchenverband American Petroleum Institute veröffentlichten Lagerbestandsdaten hatten nach zwei Wochen mit Rückgängen für die vergangene Woche erstmals wieder einen Anstieg der Rohölvorräte ausgewiesen. Allerdings waren die Benzinvorräte wegen der Urlaubssaison gesunken. Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte WTI steigt um 0,5 Prozent auf 46,64 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.585,53 0,05 10,80 9,22 S&P-500 2.466,82 0,25 6,21 10,18 Nasdaq-Comp. 6.372,88 0,45 28,57 18,39 Nasdaq-100 5.906,58 0,45 26,49 21,44

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,35 0,0 1,35 14,6 5 Jahre 1,81 0,5 1,81 -11,1 7 Jahre 2,07 -0,4 2,07 -18,1 10 Jahre 2,26 0,1 2,26 -18,4 30 Jahre 2,85 -0,4 2,85 -22,2

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.21 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1533 -0,08% 1,1541 1,1572 +9,7% EUR/JPY 128,72 -0,46% 129,31 129,46 +4,7% EUR/CHF 1,0994 -0,32% 1,1029 1,1035 +2,6% EUR/GBP 0,8848 -0,02% 0,8850 1,1260 +3,8% USD/JPY 111,61 -0,36% 112,02 111,90 -4,5% GBP/USD 1,3034 -0,05% 1,3041 1,3028 +5,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,64 46,4 +0,5% 0,24 -18,0% Brent/ICE 49,06 48,84 +0,5% 0,22 -16,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.243,56 1.242,40 +0,1% +1,16 +8,0% Silber (Spot) 16,36 16,29 +0,4% +0,07 +2,7% Platin (Spot) 926,40 927,00 -0,1% -0,60 +2,5% Kupfer-Future 2,72 2,73 -0,3% -0,01 +8,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   July 19, 2017 09:49 ET (13:49 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 49 AM EDT 07-19-17

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