10.09.2020 18:42:50
|
MÄRKTE USA/Die Erholung an der Wall Street läuft aus
NEW YORK (Dow Jones)--Die Erholungsbewegung an der Wall Street läuft am Donnerstag aus. Die technologielastige Nasdaq hält sich etwas besser als der breite Markt - mal wieder. Die hohe Volatilität bei Technologiewerten in der jüngsten Zeit falle schon auf, heißt es. Mal marschierten die Sektorwerte vorneweg, mal hinkten sie hinterher. Abgaben im Technologiesektor seien jederzeit möglich, heißt es. Denn die Bewertung des Sektors sei weiterhin hoch - für manchen Marktbeobachter zu hoch. Immerhin hatte der Nasdaq-Composite in der Spitze von seinen März-Tiefs um 83 Prozent zugelegt.
"Die Volatilität dürfte sich insgesamt fortsetzen vor dem Hintergrund ausbleibender Fortschritte bei den Verhandlungen auf ein neues Stimuluspaket in den USA und der weiter steigenden Infektionszahlen", sagt Investmentstratege Wei Li von Blackrock. Der aktuelle Vorstoß der Republikaner im Senat stößt bei den Demokraten auf wenig Gegenliebe. Eine Einigung scheint weiter nicht in Sicht. Auch die neuerliche Verschärfung im Handelsstreit zwischen den USA und China spreche nicht für den Technologiesektor. Der Dow-Jones-Index dreht gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,5 Prozent auf 27.800 Punkte ins Minus, der S&P-500 verliert 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite büßt 0,1 Prozent ein.
Euro zieht mit Lagarde-Aussagen an
Das Hauptaugenmerk am Devisenmarkt gilt der Europäischen Zentralbank (EZB), die aber an ihrer Geldpolitik nichts änderte. Sie hat weder die Leitzinsen, das Wertpapierkaufprogramm noch einen anderen Parameter ihrer Geldpolitik verändert. Weil dies so erwartet worden ist, ist der Einfluss für die Börsen gering.
Allerdings zieht der Euro etwas an. Denn EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht für die EZB trotz der jüngsten Euro-Stärke keinen unmittelbaren Handlungsbedarf in Sachen Wechselkurs. Der Euro springt kurz über die Marke von 1,19 Dollar und kommt aktuell auf 1,1867 Dollar zurück. Im Tagestief ging die Gemeinschaftswährung bei 1,1801 Dollar um. Der Dollarindex büßt 0,5 Prozent ein.
US-Daten ohne größeren Einfluss
Die wöchentlichen Erstanträge haben sich entgegen der Markterwartung unverändert - hoch - gezeigt. Analysten hatten einen leichten Rückgang prognostiziert. Damit bleibt die Lage am US-Arbeitsmarkt angespannt und lädt nicht unbedingt zum Kauf von Aktien ein. Die Inflation in den USA zeigt auf Basis der Erzeugerpreise im August moderat nach oben. Ökonomen hatten mit einem etwas geringeren Preisauftrieb gerechnet.
Mit Abgaben zeigen sich die Ölpreise. Erstmals seit sieben Wochen sind die Erdöllagerbestände in den USA auf Wochensicht gestiegen, obwohl Analysten einen Rückgang prognostiziert hatten. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatte sich ebenfalls ein Lageraufbau gezeigt. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fällt um 1,3 Prozent auf 37,55 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent gibt um 0,9 Prozent auf 40,43 Dollar nach.
Der Goldpreis legt mit dem etwas schwächeren Dollar zu. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,6 Prozent auf 1.958 Dollar. Gestützt wird das Edelmetall aber auch von den EZB-Aussagen, die eine lange Phase Tiefstzinsen bei steigender Geldmenge in Aussicht stellen.
Wenig Bewegung zeigt sich am Rentenmarkt, wo die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 1,1 Basispunkte auf 0,71 Prozent steigt.
Tiffany-Aktie mit LVMH-Gegenklage im Blick
Bei den Einzelwerten geht es für die Aktien von Tiffany um 0,5 Prozent nach oben. LVMH will mit einer Gegenklage "wegen Krisenmissmanagements" auf die Klageankündigung von Tiffany reagieren. Der französische Luxusgüterkonzern hatte am Vortag die vereinbarte 16,2 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Tiffany faktisch platzen lassen. Als Reaktion hatte Tiffany angekündigt, den Deal gerichtlich durchsetzen zu wollen.
Die Aktien von Navistar schießen um 16,1 Prozent auf 41,60 Dollar nach oben. Traton hat sein Angebot für die restlichen Aktien des US-Nutzfahrzeugherstellers erhöht und bietet nun 43,00 US-Dollar je Navistar-Aktie und somit insgesamt 3,6 Milliarden Dollar. Zuvor hatte Traton 35,00 Dollar je Aktie geboten.
Die Aktien der Citigroup verlieren 0,4 Prozent. CEO Michael Corbat wird im Februar nach etwa acht Jahren an der Spitze in den Ruhestand gehen. Nachfolgerin soll Jane Fraser werden, die seit 2019 das weltweite Privatkundengeschäft leitet. Mit Fraser rückt erstmals eine Frau an die Spitze einer großen US-Bank.
Die Titel des Nutzfahrzeugherstellers Nikola stürzen um 8,4 Prozent ab. Der Leerverkäufer Hindenburg wirft dem Unternehmen in einer Analyse "komplizierten Betrug" vor. GameStop brechen um 10,2 Prozent ein. Der Einzelhändler verschreckt Anleger mit Zweitquartalszahlen unter Markterwartung.
===
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 27.799,88 -0,50 -140,59 -2,59
S&P-500 3.382,97 -0,47 -15,99 4,71
Nasdaq-Comp. 11.126,37 -0,14 -15,19 24,00
Nasdaq-100 11.377,38 -0,16 -18,47 30,28
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,14 1,2 0,13 -106,5
5 Jahre 0,27 0,3 0,27 -165,4
7 Jahre 0,48 0,1 0,48 -176,5
10 Jahre 0,71 0,5 0,70 -173,6
30 Jahre 1,47 1,5 1,46 -159,5
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Uhr Mi, 17:06 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1867 +0,54% 1,1828 1,1812 +5,8%
EUR/JPY 126,00 +0,52% 125,53 125,46 +3,4%
EUR/CHF 1,0778 +0,05% 1,0770 1,0786 -0,7%
EUR/GBP 0,9260 +1,98% 0,9081 0,9086 +9,4%
USD/JPY 106,11 -0,09% 106,14 106,22 -2,5%
GBP/USD 1,2816 -1,41% 1,3026 1,2998 -3,3%
USD/CNH (Offshore) 6,8357 +0,03% 6,8378 6,8354 -1,9%
Bitcoin
BTC/USD 10.349,51 +1,07% 10.378,76 10.261,26 +43,5%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 37,55 38,05 -1,3% -0,50 -34,5%
Brent/ICE 40,43 40,79 -0,9% -0,36 -34,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.957,52 1.946,70 +0,6% +10,83 +29,0%
Silber (Spot) 27,06 27,05 +0,0% +0,01 +51,6%
Platin (Spot) 937,00 923,25 +1,5% +13,75 -2,9%
Kupfer-Future 2,99 3,04 -1,7% -0,05 +5,8%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 10, 2020 12:42 ET (16:42 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu GameStop Corpmehr Nachrichten
30.12.24 |
GameStop-Aktie gefährdet? Analyst erwartet "praktisch keine Chance" für GameStop (finanzen.at) | |
11.12.24 |
GameStop-Aktie steigt: GameStop in den schwarzen Zahlen - Umsatz schrumpft (finanzen.at) | |
10.12.24 |
Ausblick: GameStop mit Zahlen zum abgelaufenen Quartal (finanzen.net) | |
07.12.24 |
Anleger aufgepasst! Wie die Psychologie auf die Rendite drücken kann (finanzen.at) | |
13.09.24 |
GameStop is just playing with its fans now (Financial Times) | |
13.09.24 |
GameStop is just playing with its fans now (Financial Times) | |
11.09.24 |
Chart des Tages: Gamestop-Aktie bricht nach Quartalszahlen ein (Handelsblatt) | |
10.09.24 |
Ausblick: GameStop gibt Ergebnis zum abgelaufenen Quartal bekannt (finanzen.net) |
Analysen zu GameStop Corpmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Citigroup Inc. | 76,48 | 0,64% | |
GameStop Corp | 26,39 | -1,62% | |
Nikola | 0,32 | -0,31% |
Indizes in diesem Artikel
NASDAQ Comp. | 19 630,20 | 1,51% |