11.04.2022 18:24:41

MÄRKTE USA/Deutliche Verluste - Zinsthema belastet weiter

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen bauen ihre Verluste am Montag im Handelsverlauf aus. Die weiter steigenden Zinsen bleiben das Hauptthema am Markt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen legt erneut zu auf 2,77 Prozent - nach 2,70 Prozent am Freitagabend vor dem Hintergrund des eingeleiteten umfangreichen Straffungszyklus der US-Notenbank und einer Reihe falkenhafter Kommentare aus Kreisen der Notenbanker in der vergangenen Woche.

Die steigenden Marktzinsen belasten vor allem den Technologiesektor weiter. Für den Nasdaq-Composite geht es gegen Mittag (Ortszeit New York) um 1m8 Prozent nach unten. Bereits in der Vorwoche hatte der Index 3,9 Prozent eingebüßt. Der Dow-Jones-Index fällt um 0,5 Prozent auf 34.536 Punkte und der S&P-500 reduziert sich um 1,2 Prozent.

Mit Spannung werden vor diesem Hintergrund am Dienstag die Inflationsdaten aus den USA für März erwartet. Volkswirte rechnen mit einer Rate von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat - abermals höher als im Februar, als die Inflation bereits 7,9 Prozent erreicht hatte. Dies dürfte die Fed in ihrem eingeschlagenen Kurs bestärken. Zu Wochenbeginn stehen dagegen keine wichtigen Daten auf der Agenda.

In den Blick rückt derweil die US-Berichtssaison. Den Auftakt machen am Mittwoch und Donnerstag die Quartalsergebnisse großer US-Banken. Im Fokus dürften bei den anstehenden Quartalszahlen vor allem die Auswirkungen der Lieferkettenprobleme und Produktionsausfälle auf die Bilanzen stehen.

Im Fokus bleibt auch der Ukraine-Krieg, wo sich weiterhin keine Entspannung andeutet. In Brüssel trafen sich am Nachmittag die EU-Außenminister, um über ein mögliches Ölembargo gegen Russland zu beraten. Ein solches wurde bislang wegen des Widerstands einiger sehr stark von russischem Öl abhängiger Staaten noch nicht umgesetzt.

Ölpreise fallen - Dollar legt leicht zu

Die Ölpreise geben deutlich nach - WTI fällt auf den tiefsten Stand seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Hintergrund sind Befürchtungen über eine nachlassende Nachfrage aus China aufgrund des dortigen Anstiegs der Corona-Infektionen. "Die Abriegelungen, die die Ölnachfrage im zweitgrößten Verbraucherland der Welt bremsen, drohen noch länger anzuhalten", so die Commerzbank.

Der Dollar-Index erhöht sich um 0,2 Prozent. Die Fed habe mit ihrem Zinserhöhungszyklus schon begonnen, wohingegen die EZB wohl noch bis nach dem Sommer warten dürfte, so die Commerzbank. Das bedeute, dass bei der US-Notenbank nicht mehr so viel dazwischen kommen könne. Wenn aus irgendeinem Grund bis zum Herbst die Konjunktur so weit einbrechen würde, dass Zinserhöhungen nicht mehr angemessen wären, dann stünde der Dollar - weil die Fed schon vorgelegt habe - mit einem mittelfristig größeren Zinsvorteil da.

Twitter-Aktie macht Boden gut - Musk löscht provokante Tweets

Bei den Einzelwerten macht die Twitter-Aktie anfängliche Verluste wett und liegt 0,1 Prozent im Plus. Tesla-Gründer Elon Musk wird doch nicht in den Twitter-Aufsichtsrat einziehen. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass Musk 9,2 Prozent der Anteile an Twitter gekauft hatte und damit größter Aktionär wurde. In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hatte Musk angegeben, dass diese Beteiligung "passiv" sein werde. Er beabsichtige nicht, Einfluss auf wichtige strategische Entscheidungen zu nehmen. Überdies löschte Musk einige Tweets vom Wochenende, in denen er sich unter anderem über Twitter lustig gemacht und das Unternehmen kritisiert hatte.

Moderna verlieren 0,8 Prozent. Der Konzern hat eine Charge von 764.900 Dosen seines Covid-19-Impfstoffs in Europa zurückgerufen, nachdem in einem durchstochenen Fläschchen Fremdkörper gefunden worden waren.

AT&T fallen optisch um gut 18 Prozent. Ursächlich ist die Abspaltung von Warner Bros Discory (ehemals Discovery), die am Freitag nach Börsenschluss vollzogen wurde. Bereinigt um die Abspaltung liegt die Aktie fast 8 Prozent vorne, gestützt auch von einem positiven Analystenkommentar: JP Morgan hat die Beobachtung von AT&T mit "Overweight" wieder aufgenommen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 34.536,11 -0,5% -185,01 -5,0%

S&P-500 4.434,78 -1,2% -53,50 -7,0%

Nasdaq-Comp. 13.468,17 -1,8% -242,83 -13,9%

Nasdaq-100 14.058,25 -1,9% -269,00 -13,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,51 -1,2 2,52 177,8

5 Jahre 2,78 +2,7 2,76 152,3

7 Jahre 2,83 +5,1 2,78 138,9

10 Jahre 2,77 +6,2 2,71 126,0

30 Jahre 2,82 +9,6 2,72 91,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:28 Uhr Fr, 17:44 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0875 -0,3% 1,0888 1,0873 -4,4%

EUR/JPY 136,52 +0,7% 136,51 135,20 +4,3%

EUR/CHF 1,0122 -0,5% 1,0190 1,0150 -2,4%

EUR/GBP 0,8348 -0,3% 0,8374 0,8350 -0,7%

USD/JPY 125,54 +1,0% 124,98 124,34 +9,1%

GBP/USD 1,3026 -0,0% 1,3018 1,3020 -3,7%

USD/CNH (Offshore) 6,3847 +0,2% 6,3826 6,3704 +0,5%

Bitcoin

BTC/USD 40.658,21 -5,0% 42.343,81 43.714,93 -12,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 94,66 98,26 -3,7% -3,60 +28,0%

Brent/ICE 98,88 102,78 -3,8% -3,90 +29,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.949,71 1.946,80 +0,1% +2,91 +6,6%

Silber (Spot) 24,95 24,78 +0,7% +0,17 +7,0%

Platin (Spot) 979,15 979,05 +0,0% +0,10 +0,9%

Kupfer-Future 4,65 4,73 -1,7% -0,08 +4,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

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April 11, 2022 12:25 ET (16:25 GMT)

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