25.08.2015 14:55:46
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MÄRKTE USA/Börsianer trauen sich wieder in den Markt
NEW YORK (Dow Jones)--Kräftig erholt dürfte die Wall Street in den Dienstag gehen. Die Futures auf die Aktien-Indizes liegen deutlich über 3 Prozent im Plus. Jüngster Kaufgrund ist eine Leitzinssenkung in China, die gegen Mittag deutscher Zeit mitgeteilt wurde. Damit wird die Hoffnung angefacht, dass die Entscheidungsträger des Landes den Turbulenzen an den Aktienmärkten nicht tatenlos zusehen werden. Am Morgen war der Markt in Schanghai erneut eingebrochen.
Bereits vor der chinesischen Zinsentscheidung lagen die US-Futures klar im Plus. Der Appetit auf Aktien nehme nach den gesunkenen Kursen allmählich wieder zu, sagen Teilnehmer. Am Vortag war der Dow-Jones-Index in der Spitze um 1.000 Punkte eingebrochen. Auch in Europa geht es nun deutlich nach oben. Neben einer Erholungsbewegung nach den schweren Verlusten stützt auch die Hoffnung auf eine verzögerte US-Zinswende im Gefolge der weltweiten Börsenturbulenzen.
Der Präsident der US-Notenbankfiliale von Atlanta, Dennis Lockhart, hat zwar den ersten Zinsschritt nach oben für dieses Jahr nochmals betont, allerdings nicht erneut eine erste Anhebung per September ins Spiel gebracht. In der laufenden Woche findet das Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole statt. Die Anleger erhoffen sich dort weitere Hinweise, ob die Zinsen im September angehoben werden oder doch erst später. Aber bereits am Dienstag könnte eine Reihe von Konjunkturdaten den Investoren hier etwas Orientierung geben, so zum Immobilienmarkt, zum Verbrauchervertrauen und zum Dienstleistungsgewerbe.
Über die Zukunft des Aktienmarkts gehen die Meinungen zwangsläufig auseinander. So rechnet Jeffrey Gundlach, Mitgründer von DoubleLine Capital, mit einer weiteren Verkaufswelle an der Wall Street. Der Markt befände sich "bestenfalls in einem Modus der Unsicherheit". Dagegen warnt Goldman Sachs vor einer zu großen Panik wegen der Entwicklung in China. Die aktuelle Unruhe an den Märkten sollte genutzt werden, um nach neuen Investments Ausschau zu halten.
Auch an den übrigen Märkten zeigen sich deutliche Gegenbewegungen zu den jüngsten Ausschlägen. So gibt der Euro einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab und notiert nur noch bei rund 1,15 US-Dollar, nachdem er am Montag kurzzeitig über 1,17 Dollar gestiegen war. Der Ölpreis erholt sich von dem Absturz der vergangenen Wochen; das Barrel der US-Sorte WTI steigt um 3,6 Prozent auf 39,63 Dollar. Der Goldpreis gibt leicht nach auf 1.150 Dollar je Feinunze. Vom Anleihemarkt ziehen sich die Anleger wieder zurück, nachdem am Montag noch Sicherheit gefragt war. Die Rendite der Zehnjährigen steigt um sieben Basispunkte auf 2,07 Prozent.
Am Aktienmarkt dürfte sich vor allem der Technologiesektor erholen. Hier ging es an den vergangenen Tagen besonders stark abwärts. So liegen Netflix vorbörslich 10 Prozent im Plus, Apple gut 6 Prozent und Google knapp 4 Prozent. Twitter legen 4,3 Prozent zu. Das Wall Street Journal berichtet, dass Twitter von der Wertpapieraufsicht (SEC) kontaktiert wurde wegen seiner Praxis, das Nutzerverhalten seiner Kunden zu beobachten.
Toll Brothers geben dagegen 2,8 Prozent ab. Der Luxushausbauer hat bei Gewinn und Umsatz enttäuscht. Best Buy klettern vorbörslich um gut 11 Prozent nach oben. Die Quartalszahlen des Elektronik-Einzelhändlers kommen gut an, so unter anderem ein 2,7-prozentiger flächenbereinigter Umsatzanstieg in den US-Läden.
Boeing liegen 3 Prozent im Plus. Der Flugzeug-Gigant will mehrere Hundert Mitarbeiter in seiner Satelliten-Sparte entlassen, nachdem ihm unlängst ein Auftrag von Asia Broadcast Satellite durch die Lappen gegangen war.
Acorda Therapeutics springen um über 30 Prozent nach oben, nachdem das US-Patentamt eine Patentverletzungsklage gegen das Muliple-Sklerose-Medikament von Acorda abgewiesen hatte. Auch Flextronics International könnten im Blick stehen. Die Aktionäre des Technologieunternehmens haben einem Aktienrückkaufprogramm zugestimmt.
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