29.10.2018 14:49:45

MÄRKTE USA/Börsen erholen sich - IBM-Gebot beflügelt Red Hat

NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start in die neue Woche geht es an den US-Börsen nach oben. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent auf 24.910 Punkte. Der S&P-500 steigt um 1,3 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,4 Prozent. Das reicht aber nicht, um die Verluste vom Freitag wettzumachen. Beobachter verweisen auf die unverändert fortbestehenden Unsicherheitsfaktoren: den ungelösten Handelsstreit und wachsende Zweifel an der Nachhaltigkeit des Wirtschaftsaufschwungs, genährt durch einige durchwachsene Unternehmensbilanzen und pessimistische Ausblicke. Auch gibt es Befürchtungen, dass die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel zu früh und zu sehr straffen könne.

Aus Europa kommen derweil sehr starke Vorgaben. Dort reagieren die Märkte mit Erleichterung darauf, dass die Ratingagentur S&P zwar den Ausblick für Italien auf "Negativ" gesenkt, die Bonitätsnote "BBB" aber zunächst beibehalten hat. Daraufhin fallen die Renditen italienischer Staatsanleihen.

An US-Konjunkturdaten wurden am Montag nur die persönlichen Einkommen und Ausgaben veröffentlicht, die aber Auskunft über die Konsumfreude der Amerikaner geben. Der private Konsum macht etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus und gilt somit als deren wichtigste Säule. Zuletzt hatte am Freitag der überraschend deutlich gesunkene Index der Verbraucherstimmung Befürchtungen geweckt, dass diese Säule bröckeln könnte. Diese Sorgen dürften von den Daten am Montag etwas gelindert werden, denn die Ausgaben der Verbraucher stiegen im vergangenen Monat um 0,4 Prozent und damit im erwarteten Rahmen - und das, obwohl die Einkommen etwas weniger stark zulegten als erwartet. Außerdem wurden die August-Daten nach oben revidiert.

IBM-Gebot treibt Red Hat nach oben

Wichtige Unternehmenszahlen werden am Montag erst nach Börsenschluss von Mondelez erwartet. Dafür steht eine Übernahme im Fokus: IBM bietet 34 Milliarden Dollar für den Cloud-Software-Anbieter Red Hat. Die Nachricht treibt den Kurs von Red Hat um 49 Prozent nach oben. IBM fallen fast 4 Prozent.

Blue Apron schießen um 11,4 Prozent nach oben, nachdem der Kochboxenversender eine Zusammenarbeit mit der E-Commerce-Sparte von Walmart, Jet.com, bekanntgegeben hat.

Ford Motor profitieren derweil von der Hochstufung auf "Buy" von "Hold" durch Goldman Sachs und legen um 6 Prozent zu. Apple verbessern sich um 1,4 Prozent, nachdem Jefferies die Beobachtung der Aktie mit "Buy" aufgenommen hat.

Unsicherheit um Merkels Zukunft lässt Euro schwanken

Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro volatil. Zeitweise sackte er bis auf 1,1360 Dollar ab. Auslöser war die Nachricht, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht wieder für den Parteivorsitz kandidieren wolle, nachdem die CDU bei der Wahl zum hessischen Landtag herbe Verluste einstecken musste. Kurz darauf erholte sich die Gemeinschaftswährung auf 1,1417 Dollar, auch gestützt von den gesunkenen italienischen Anleiherenditen. Aktuell kommt sie leicht zurück auf 1,1380 Dollar.

Der Verzicht auf den Parteivorsitz sei ein "dramatischer" Hinweis auf den Autoritätsverlust Merkels und könnte Fragen nach der Fortdauer ihrer Kanzlerschaft aufwerfen, sagt Jameel Ahmad, Leiter der Abteilung Globale Devisenstrategie und Marktresearch bei FXTM. Joshua Mahony, Marktanalyst bei ING, sieht zwar in der Entscheidung Merkels nicht zwingend negative Folgen für Europa oder Deutschland, räumt aber ein, dass dadurch eine gewisse Unsicherheit entstehe, die das Vertrauen in den Euro im vierten Quartal dieses Jahres dämpfen könnte.

Während italienische Anleihen wieder einige Käufer finden, sind die als sichere Häfen geltenden Bundesanleihen und US-Treasurys nicht gefragt. Die Rendite zehnjähriger US-Titel steigt um 2 Basispunkte auf 3,10 Prozent.

Der Goldpreis gibt ebenfalls leicht nach. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,3 Prozent auf 1.230 Dollar.

Nach unten geht es auch mit den Ölpreisen. Sie profitieren zwar einerseits von den festeren Aktienmärkten und den demnächst in Kraft tretenden US-Sanktionen gegen Iran. Auf der anderen Seite bremsen aber Befürchtungen, dass mit dem Nachlassen des weltweiten Wirtschaftswachstums auch der Ölbedarf geringer werden könnte. Außerdem haben Saudi-Arabien und Russland in den zurückliegenden Wochen ihre Fördermengen erhöht, um den Ausfall des iranischen Öls zu kompensieren. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI sinkt um 0,7 Prozent auf 67,15 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent ermäßigt sich um 0,5 Prozent auf 77,22 Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.910,08 0,90 221,77 0,77

S&P-500 2.694,38 1,34 35,69 0,78

Nasdaq-Comp. 7.267,66 1,40 100,45 5,28

Nasdaq-100 6.944,31 1,34 91,91 8,57

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,83 2,4 2,81 162,8

5 Jahre 2,94 3,1 2,91 101,3

7 Jahre 3,02 2,1 3,00 77,4

10 Jahre 3,10 2,3 3,08 65,6

30 Jahre 3,33 1,4 3,31 25,9

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:46 Uhr Fr, 17.34 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1381 -0,20% 1,1396 1,1384 -5,3%

EUR/JPY 127,99 +0,35% 127,53 127,13 -5,4%

EUR/CHF 1,1383 +0,09% 1,1375 1,1363 -2,8%

EUR/GBP 0,8877 -0,09% 0,8878 0,8876 -0,2%

USD/JPY 112,47 +0,55% 111,91 111,69 -0,2%

GBP/USD 1,2821 -0,10% 1,2839 1,2827 -5,1%

Bitcoin

BTC/USD 6.357,64 -1,6% 6.484,36 6.470,74 -53,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,15 67,59 -0,7% -0,44 +15,6%

Brent/ICE 77,22 77,62 -0,5% -0,40 +21,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.229,79 1.233,40 -0,3% -3,61 -5,6%

Silber (Spot) 14,67 14,71 -0,2% -0,03 -13,4%

Platin (Spot) 839,90 834,10 +0,7% +5,80 -9,6%

Kupfer-Future 2,75 2,74 +0,5% +0,01 -17,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 29, 2018 09:49 ET (13:49 GMT)

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