04.08.2016 22:42:47

MÄRKTE USA/BoE-Zinssenkung verpufft - Anleger warten auf Payrolls

   NEW YORK (Dow Jones)--Während die europäischen Börsen am Donnerstag durchweg positiv auf die Zinssenkung der Bank of England reagiert haben, hielt sich die Begeisterung an der Wall Street in Grenzen. Für die US-Anleger sei der Arbeitsmarktbericht am Freitag, die sogenannten Payrolls, das wichtigere Thema, hieß es dazu am Markt.

   Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 18.352 Punkten, der S&P-500 ging ebenfalls ungefähr auf dem Vortagesniveau aus dem Handel, während der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent stieg. Umgesetzt wurden 818 (Mittwoch: 898) Millionen Aktien. Auf 1.715 (2.054) Kursgewinner kamen 1.302 (993) -verlierer. Unverändert schlossen 115 (88) Titel.

   Die Bank of England (BoE) präsentierte gegen Mittag europäischer Zeit ein üppiges Stimulierungspaket, dessen Umfang die Erwartungen der Marktteilnehmer klar übertraf. Die Notenbank hat den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt, weitere Zinssenkungen angedeutet, das Kaufprogramm für Staatsanleihen zeitlich ausgedehnt und ein neues Programm zum Kauf von Unternehmensanleihen aufgelegt. Das brachte Bewegung in die europäischen Märkte: Während das Pfund nachgab, legten Aktien und Staatsanleihen zu.

   Die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten fielen minimal schwächer aus als erwartet. Dafür ging der Auftragseingang der Industrie im Juni nicht so stark zurück wie befürchtet. Die Daten verpufften aber, denn die Investoren interessierte einzig und allein der morgige Arbeitsmarktbericht für Juli. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist eines der Kriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Nach einer Serie überwiegend enttäuschender Konjunkturdaten hatte sich am Markt zuletzt die Überzeugung durchgesetzt, dass die Federal Reserve an ihrer lockeren Geldpolitik noch länger festhalten wird. Ein starker Beschäftigungsaufbau könnte dagegen eine baldige Zinserhöhung wieder wahrscheinlicher machen.

Pfund gerät unter Druck Das britische Pfund gab mit den Lockerungsmaßnahmen der Bank of England gegen Dollar und Euro nach. Das "Cable" fiel auf etwa 1,3125 Dollar nach über 1,33 Dollar vor der Entscheidung der Notenbank. Zum Euro gab die britische Währung etwas weniger stark ab, so dass der Euro gegen den Dollar nachgab und im späten US-Handel bei rund 1,1130 Dollar stand nach einem Tageshoch bei 1,1156.

   Der Goldpreis profitierte etwas von den britischen Maßnahmen, da das Edelmetall in einem Niedrigzinsumfeld attraktiver wird. Eine Feinunze kostete zum Settlement 1.367,40 Dollar nach 1.353 Dollar vor der Bekanntgabe der BoE-Entscheidung. Gegenüber dem Vortages-Settlement gewann Gold 0,2 Prozent.

   Wie in Europa zogen auch in den USA die Staatsanleihen an. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fiel um 4 Basispunkte auf 1,50 Prozent.

   Öl setzte die Rally vom Vortag fort. Sie war durch einen unerwartet starken Rückgang bei den amerikanischen Benzin-Lagerbeständen am Mittwoch angeheizt worden. Doch die üblichen Sorgen wegen des großen Angebots dürften den Markt nicht so schnell verlassen. Das Barrel der US-Sorte WTI verteuerte sich zum Settlement um 2,7 Prozent auf 41,93 Dollar. Brent legte ähnlich stark zu.

Tesla mit Zahlen leichter Bei den Aktien ging es für Tesla 2,1 Prozent aufwärts. Der Elektroauto-Hersteller ist im zweiten Quartal tiefer in die Verlustzone gerutscht, weil das Unternehmen weniger Fahrzeuge auslieferte als erhofft und die Kosten stiegen. Auf bereinigter Basis betrug der Fehlbetrag 150 Millionen Dollar bzw. 1,06 Dollar je Aktie. Analysten hatten den Verlust im Konsens nicht einmal halb so hoch geschätzt. Der Umsatz stieg dagegen um 33 Prozent auf 1,27 Milliarden Dollar. Gleichwohl zeigte sich Tesla zuversichtlich, in der zweiten Jahreshälfte wie geplant 50.000 Fahrzeuge zu bauen. Im ersten Halbjahr waren es knapp 30.000 gewesen.

   Hoffnungen auf ein höheres Übernahmeangebot von Bayer gaben der Monsanto-Aktie Auftrieb. Sie stieg um rund 2 Prozent, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg gemeldet hatte, Monsanto habe Bayer genauen Einblick in die Bücher gewährt. Im Ergebnis könnte Bayer bereit sein, mehr als die bislang gebotenen rund 65 Milliarden Dollar für das US-Unternehmen zu zahlen.

   Trip Advisor sackten um 8,5 Prozent ab. Die Reise-Website hat ein sinkendes Ergebnis im zweiten Quartal ausgewiesen, belastet durch niedrige Hotelumsätze und steigende Kosten zur Expansion des Geschäfts. Umsatz und Ergebnis lagen unter den Prognosen der Analysten.

   Enttäuschende Zahlen kamen auch aus der Versicherungsbranche. MetLife brachen um 9,5 Prozent ein, nachdem das Unternehmen eine Sonderbelastung von 2 Milliarden Dollar ausgewiesen hatte. Prudential Financial und Lincoln National verbilligten sich um 4,4 und 4 Prozent. Die beiden Gesellschaften hatten einen Rückgang bei Prämien- und Gebühreneinnahmen gemeldet.

   Herbalife legten dagegen 0,7 Prozent zu. Der Netzwerk-Vermarkter von Diät- und Kosmetikprodukten ist zwar wegen einer Regelung mit der Federal Trade Commission in die Verlustzone gerutscht, doch bereinigt lag das Ergebnis über den Zielen des Unternehmens.

   Die Viacom-Aktie büßte rund 1 Prozent ein. Das Medien-Unternehmen hatte einen Gewinnrückgang von 27 Prozent verbucht.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.352,05 -0,02 -2,95 5,32 S&P-500 2.164,25 0,02 0,46 5,89 Nasdaq-Comp. 5.166,25 0,13 6,51 3,17 Nasdaq-100 4.743,81 0,20 9,48 3,28

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.34 Uhr Mi, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1131 -0,11% 1,1143 1,1175 +2,5% EUR/JPY 112,6329 -0,42% 113,1065 113,22 -23,3% EUR/CHF 1,0836 -0,03% 1,0840 1,0858 -0,4% EUR/GBP 0,8482 +1,32% 0,8377 1,1924 +15,2% USD/JPY 101,19 -0,31% 101,51 101,32 -13,8% GBP/USD 1,3123 -1,36% 1,3304 1,3328 -11,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,78 40,83 +2,3% 0,95 -1,5% Brent/ICE 44,18 43,1 +2,5% 1,08 +1,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.361,24 1.357,90 +0,2% +3,34 +28,3% Silber (Spot) 20,36 20,41 -0,2% -0,05 +47,4% Platin (Spot) 1.159,00 1.164,00 -0,4% -5,00 +30,0% Kupfer-Future 2,17 2,20 -1,1% -0,03 +1,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   August 04, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

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