14.09.2016 16:41:47
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MÄRKTE USA/Behauptet - Monsanto von Bayer-Übernahme kaum bewegt
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Während am US-Aktienmarkt am Mittwoch im frühen Handel das Warten auf die US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche überwiegt, hat das Warten im Übernahmepoker um Monsanto ein Ende. Nach langem Tauziehen haben sich der US-Saatgutriese und die deutsche Bayer auf eine bindende Fusionsvereinbarung verständigt. Die Leverkusener übernehmen den US-Wettbewerber für 128 US-Dollar je Aktie in bar, was Monsanto mit 66 Milliarden Dollar bewertet. Gleichzeitig sichert Bayer Monsanto eine Zahlung von 2 Milliarden Dollar für den Fall zu, dass die notwendigen Kartellfreigaben nicht erteilt werden sollten.
Während die Bayer-Aktie in Deutschland mit einem Aufschlag von rund 3 Prozent positiv reagiert, scheint bei Monsanto-Anlegern immer noch die Skepsis zu überwiegen, dass die Transaktion tatsächlich gelingt. Im Handel wird auf viele Unwägbarkeiten mit Blick auf die kartellrechtliche Genehmigung des Zusammenschlusses verwiesen. Monsanto gewinnen 0,8 Prozent auf 106,96 US-Dollar. Damit wird die Aktie 16,4 Prozent unter dem Angebotspreis gehandelt. "Ein Abschlag von fast 20 Prozent erscheint definitiv zu hoch", moniert ein Händler. Er hält es allerdings für möglich, dass sich die Differenz am Nachmittag im Anschluss an die Telefonkonferenzen von Bayer und Monsanto einengen werde.
Stabilisierung an Wall Street Am Gesamtmarkt scheint nach dem Vortagesrücksetzer wieder etwas Ruhe einzukehren. Der Dow-Jones-Index steigt um 0,1 Prozent auf 18.093 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,2 bzw. 0,4 Prozent zu. Erneut sinkende Ölpreise stehen einer stärkeren Erholung im Weg, nachdem der Preisrutsch bei Erdöl neben der schwelenden Zinsunsicherheit für die Vortagsschwäche des Aktienmarktes verantwortlich gemacht wurde.
Im Tagesverlauf werden die offiziellen Lagerbestandsdaten in den USA veröffentlicht, die Ölpreise und letztlich auch die Aktienkurse bewegen könnten. Im Handel rechnet man mit einem deutlichen Lageraufbau, nachdem die US-Vorräte in der Vorwoche noch dramatisch eingebrochen waren. Der Branchenverband American Petroleum Institute (API) hatte allerdings am Dienstagabend bereits einen Lageraufbau berichtet, der kleiner als erwartet ausgefallen ist.
US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1 Prozent auf 44,43 Dollar. Im Handel heißt es, dass insbesondere die US-Schieferölförderung wieder zulegen könnte. "Der Ölpreis darf nicht zu sehr steigen, um anziehende Aktivitäten in der Schieferölindustrie zu vermeiden. Was wir nicht brauchen, ist eine höhere Förderung", sagt Rohstoffanalyst Bjarne Schieldrop von SEB Markets.
"Mit der US-Notenbank in der Schweigephase gibt es wenig positive Impulse zur Unterstützung des Marktes. Allerdings ist es durchaus positiv, dass wir nicht ständig Argumente für oder gegen eine Zinserhöhung vernehmen müssen (...)", sagt Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets. Für ihn würde ein Zinsschritt in der kommenden Woche eine "große Überraschung" darstellen. Am Zinsterminmarkt wird aktuell eine Zinsanhebung im September mit einer Wahrscheinlichkeit von 15 Prozent eingepreist.
Die veröffentlichten Importpreise liefern indes kaum Argumente für eine baldige Zinserhöhung, denn sie sind im August gefallen und zwar etwas deutlicher als vorhergesagt.
Wie der Aktienmarkt stabilisieren sich auch die Rentenkurse, die Zehnjahresrendite der US-Staatsanleihen stagniert nach dem jüngsten Anstieg bei 1,71 Prozent. Marktteilnehmer sehen aber durchaus Potenzial für weiter steigende Renditen. Viele halten den Anleihenmarkt inzwischen für extrem überbewertet.
Der Goldpreis erholt sich um 0,2 Prozent auf 1.323 Dollar - etwas gestützt von den niedrigen Importpreisen. Der Dollar stagniert. Mit 1,1227 Dollar geht der Euro einen Tick höher als am Vorabend um.
Apple weiter gefragt Mit der Apple-Aktie geht es weiter aufwärts - diesmal um 2,3 Prozent. Die Anlaufschwierigkeiten mit dem neuen Betriebssystem iOS 10 für mobile Anwendungen sind laut Unternehmensangaben mittlerweile gelöst. Ford Motor werden 1,8 Prozent tiefer gehandelt. Der Automobilkonzern teilte mit, der Vorsteuergewinn könne im laufenden Jahr aufgrund von Rückrufen sinken.
Herbalife ziehen um 3,3 Prozent an. Großinvestor Carl Icahn sieht das Unternehmen besser aufgestellt, wenn es von der Börse genommen wird. Die Aktien des Einrichtungshauses At Home Group gewinnen 7,3 Prozent. Das Unternehmen hat erstmals seit seinem Börsengang Quartalszahlen veröffentlicht, die besser als erwartet ausgefallen sind.
Der Pharmahersteller Allergan kauft Vitae Pharmaceuticals für 639 Millionen US-Dollar. Allergan steigen um 1,4 Prozent, Vitae katapultieren um 158 Prozent in die Höhe. Kunden des Kabelnetzbetreibers Liberty Global haben künftig Zugriff auf Inhalte von Netflix. Beide US-Unternehmen vereinbarten eine Partnerschaft. Liberty Global geben um 1,2 Prozent nach, Netflix steigen dagegen um 1,4 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.092,64 0,14 25,89 3,83 S&P-500 2.131,29 0,20 4,27 4,27 Nasdaq-Comp. 5.177,87 0,44 22,61 3,40 Nasdaq-100 4.745,09 0,47 22,25 3,31DEVISEN zuletzt +/- % 8:21 Uhr Di, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,1225 +0,01% 1,1224 1,1239 +3,4% EUR/JPY 115,5271 -0,24% 115,8014 114,89 -21,8% EUR/CHF 1,0950 -0,15% 1,0966 1,0946 +0,7% EUR/GBP 0,8525 +0,23% 0,8503 1,1721 +15,8% USD/JPY 102,89 -0,27% 103,17 102,24 -12,4% GBP/USD 1,3167 -0,25% 1,3200 1,3174 -10,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,43 44,90 -1,0% -0,47 +3,6% Brent/ICE 46,60 47,10 -1,1% -0,50 +7,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.321,85 1.319,06 +0,2% +2,79 +24,6% Silber (Spot) 19,00 18,87 +0,7% +0,13 +37,5% Platin (Spot) 1.034,90 1.036,00 -0,1% -1,10 +16,1% Kupfer-Future 2,13 2,10 +1,6% +0,03 -1,0% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/gos
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September 14, 2016 10:11 ET (14:11 GMT)
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