12.12.2018 15:02:45

MÄRKTE USA/Annäherung im Handelsstreit macht Anleger mutiger

NEW YORK (Dow Jones)--Positive Signale rund um den Handelsstreit zwischen den USA und China hellen die Stimmung an den Aktienmärkten auf. Nachdem es bereits an den Börsen in Asien und Europa kräftig nach oben ging, deutet sich auch für den Start an der Wall Street eine etwa 1,3 Prozent festere Tendenz an.

In Kanada wurde die festgenommene Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou gegen Kaution und strikte Auflagen freigelassen. Derweil hat US-Präsident Donald Trump per Tweet Fortschritte in den Gesprächen mit China gelobt. Für Autoimporte aus den USA nach China werden offenbar künftig nur noch Zölle von 15 Prozent fällig, nachdem es bislang noch 40 Prozent sind. Eine entsprechende Ankündigung habe ein hoher mit den Handelsfragen befasster Funktionär den Amerikanern gegenüber gemacht, sagte ein Informant. Auch der Kauf von landwirtschaftlichen Produkten wie Sojabohnen soll von Peking deutlich ausgeweitet werden.

Außerdem berichtet das Wall Street Journal, dass China angeblich ausländischen Unternehmen den Zugang zum chinesischen Markt erleichtern will.

Die mit Blick auf die US-Notenbanksitzung in der kommenden Woche mit Spannung erwarteten Verbraucherpreise für November sind gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben und setzen keine Impulse. Zuletzt waren zumindest leichte Zweifel aufgekommen, ob die US-Notenbank die Zinsen zum vierten Mal im laufenden Jahr erhöhen wird. Die Zehnjahresrendite zieht tendenziell weiter an, wenn auch aktuell nur leicht. Sie liegt bei 2,91 Prozent.

Pfund zieht an

Für Störfeuer sorgen könnte im Handesverlauf das bevorstehende Misstrauensvotum gegen die britische Premierministerin Theresa May. Die Abstimmung ist für den Abend zwischen 19.00 und 21.00 Uhr MEZ angesetzt. Sollte May das Misstrauensvotum überstehen sei man wieder dort, wo man bereits am Montag gewesen sei, allerdings ohne das Risiko eines Führungswechsels, solange May nicht selbst zurücktrete, heißt es. Sollte sie dagegen unterliegen, dürfte ein Brexit-Hardliner die Regierungsgeschäfte übernehmen und es drohe ein harter Brexit.

Am Devisenmarkt reagierte das britische Pfund positiv auf die Schlagzeilen aus London. Marktexperten zufolge dürfte May die Abstimmung über den Parteivorsitz überstehen, womit ein harter Brexit unwahrscheinlicher würde. Aktuell kostet es 1,2615 Dollar, im Tagestief in erster Reaktion auf Bekanntwerden der Abstimmung war es bis auf 1,2427 Dollar gefallen. Beim Euro tut sich zum Dollar wenig.

Ölpreise steigen

Für die Ölpreis geht es nach oben, was Aktien aus dem Ölsektor Auftrieb geben könnte. Rückenwind kommt zum einen von den positiv stimmenden Signalen zu den US-chinesischen Handelsgesprächen, zum anderen von stark gesunkenen Rohöllagervorräten in den USA. Der Brachenverband API berichtete am Vorabend über einen Rückgang im Wochenvergleich um über 10 Millionen Barrel. Das ist deutlich mehr als für die offiziellen Daten im späteren Tagesverlauf mit knapp 3 Millionen Barrel prognostiziert wird. Die europäische Referenzsorte Brent steigt um 1,8 Prozent auf 61,26 Dollar je Barrel.

Unter den Einzelwerten legen Facebook unbeeindruckt von einer Bombendrohung gegen die Konzernzentrale vorbörslich um 0,9 Prozent zu. Die Hauptniederlassung im kalifornischen Menlo Park musste Dienstagnacht teilweise evakuiert werden.

Dave & Buster's Entertainment stürzen um 13,5 Prozent ab. Das Restaurant- und Unterhaltungsunternehmen hat zwar Zahlen für das dritte Geschäftsquartal über den Markterwartungen vorgelegt und den Jahresausblick erhöht, die Umsätze auf vergleichbarer Basis enttäuschte jedoch.

Für Pivotal Software geht es um 2,3 Prozent aufwärts, nachdem das Cloud-Unternehmen einen niedrigeren Verlust für das dritte Quartal ausgewiesen hat als erwartet. Auch die Umsatzzahlen übertrafen die Erwartungen.

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,78 1,7 2,76 157,6

5 Jahre 2,76 2,2 2,74 83,9

7 Jahre 2,82 1,9 2,80 57,5

10 Jahre 2,90 2,6 2,88 45,9

30 Jahre 3,15 2,0 3,13 8,0

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:46 Uhr Di, 17.31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1360 +0,35% 1,1327 1,1320 -5,5%

EUR/JPY 128,75 +0,30% 128,50 128,44 -4,8%

EUR/CHF 1,1295 +0,44% 1,1246 1,1235 -3,6%

EUR/GBP 0,9002 -0,68% 0,9062 0,9037 +1,3%

USD/JPY 113,34 -0,05% 113,44 113,43 +0,6%

GBP/USD 1,2619 +1,05% 1,2500 1,2524 -6,6%

Bitcoin

BTC/USD 3.406,26 +1,07% 3.375,13 3.325,00 -76,3%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,58 -0,60 0,03

Deutschland 10 J. 0,26 0,23 -0,17

USA 2 Jahre 2,78 2,76 0,89

USA 10 Jahre 2,90 2,88 0,49

Japan 2 Jahre -0,14 -0,15 0,00

Japan 10 Jahre 0,05 0,04 0,00

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,49 51,65 +1,6% 0,84 -9,1%

Brent/ICE 60,87 60,20 +1,1% 0,67 -3,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.244,69 1.242,50 +0,2% +2,19 -4,5%

Silber (Spot) 14,67 14,55 +0,8% +0,12 -13,4%

Platin (Spot) 793,05 785,50 +1,0% +7,55 -14,7%

Kupfer-Future 2,77 2,77 +0,1% +0,00 -17,4%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 12, 2018 09:02 ET (14:02 GMT)

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