03.09.2013 22:42:31
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MÄRKTE USA/Angst vor Syrien-Schlag verdrängt gute Daten
Die Furcht vor einer Eskalation der Syrien-Krise ist zurück. Sie hat an Wall Street am Dienstag die zahlreichen anderen Meldungen nach hinten gedrängt. Grund für die wieder aufgeflammte Sorge ist das Plazet von Oppositionsführer John Boehner für den geplanten Militärschlag der USA in Syrien. Zunächst kräftige Kursgewinne schmolzen mit der Nachricht ab, die politische Unsicherheit ist wieder da. Anfang kommender Woche soll der Kongress über eine Militäraktion abstimmen.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 14.834 Punkte, nachdem er in der Spitze bis auf 14.933 gestiegen war. Der S&P-500 gewann 0,4 Prozent auf 1.640 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 0,6 Prozent auf 3.613 Punkte. Der Umsatz stieg leicht auf 0,79 (Freitag: 0,76) Milliarden Aktien an. Dabei kamen auf 1.680 (916) Kursgewinner 1.405 (2.113) -verlierer, unverändert schlossen 81 (96) Titel.
Im Fokus standen überdies zwei Groß-Übernahmen. So kauft Microsoft die Gerätesparte und die Lizenzen von Nokia. Mit dem Kauf des Nokia-Kerngeschäfts für sieben Milliarden Dollar will Microsoft wieder stärker in Konkurrenz zu Samsung und Apple auf dem schnell wachsenden Mobilfunkmarkt treten.
Während die Nokia-Aktie stark zulegte, ging es mit den Microsoft-Titeln 4,6 Prozent abwärts. Die Anleger und Analysten sind offenbar vom strategischen Nutzen der Übernahme nicht überzeugt. Von Janney Capital hieß es, dass es beim Kauf des Handy-Geschäfts von Nokia mehr um den Schutz des Vertriebs von Windows Phone gehe als um irgendeinen strategischen Zweck. Janney befürchtet zudem, dass der Deal die operative Marge des Softwareriesen im nächsten Jahr um sechs Prozentpunkte drücken könnte. Unbeeindruckt zeigte sich auch die Aktie von Apple, für die es leicht nach oben ging.
Sehr viel größer noch ist ein Zukauf von Verizon. Der US-Telekomriese kann den Partner Vodafone aus dem gemeinsamen Mobilfunkunternehmen Verizon Wireless herauskaufen. Verizon zahlt hierfür 130 Milliarden Dollar in bar und Aktien. Der Verkauf ist somit das zweitgrößte Geschäft in der Unternehmenswelt überhaupt. Die erwartete höhere Verschuldung brachte Verizon allerdings bereits die Abstufung der Bonität durch Moody's Investors Service und Standard & Poor's ein. Für die Titel von Verizon ging es um 2,9 Prozent nach unten.
Von Konjunkturseite kam Positives. Der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe war besser ausgefallen als erwartet. Außerdem hatten die US-Börsen noch einiges aufzuarbeiten, da sie am Montag wegen des Labor Day geschlossen blieben. Am Vortag hatten gute Einkaufsmanager-Indizes aus China und Europa die Aktien weltweit gestützt. Dies sorgte auch an Wall Street zunächst für kräftige Gewinne.
Gold und Öl profitierten von der Verschärfung der Syrien-Krise. Der Goldpreis übersprang locker die Marke von 1.400 Dollar je Feinunze und stand zuletzt bei 1.412 Dollar. Der Preis für das Fass Rohöl der Sorte WTI stieg um 1,72 Dollar oder 1,6 Prozent auf 108,54 Dollar. Dagegen waren die US-Anleihen weniger gefragt. Vor allem mit dem guten ISM-Index fielen die Notierungen zurück. Die Rendite für die zehnjährigen Papiere stieg auf 2,85 Prozent von 2,77 Prozent am Freitagabend. Der Euro bewegte sich volatil mit einer leichten Tendenz zur Schwäche. Er blieb unter 1,32 Dollar und setzte damit die Abwärtsbewegung der letzten Tage fort. Auch hier drückten die guten Konjunkturdaten aus den USA.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.833,96 0,16 23,65 S&P-500 1.639,77 0,42 6,80 Nasdaq-Comp. 3.612,61 0,63 22,74 Nasdaq-100 3.091,76 0,58 17,95Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-year 99 29/32 dn 2/32 0,418% +3,1BP 5/8% 3-Year 99 16/32 dn 4/32 0,802% +4,6BP 1 1/2% 5-year 99 5/32 dn 12/32 1,675% +7,5BP 2 1/8% 7-year 98 27/32 dn 20/32 2,305% +9,8BP 2 1/2% 10-year 96 31/32 dn 29/32 2,852% +10,5BP 3 5/8% 30-year 97 9/32 dn 1 27/32 3,777% +10,4BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 17.57 Uhr EUR/USD 1,3176 -0,01% 1,3177 1,3190 EUR/JPY 131,1796 0,00% 131,1770 131,0397 EUR/CHF 1,2335 -0,04% 1,2340 1,2326 USD/JPY 99,5580 0,01% 99,5520 99,3620 GBP/USD 1,5567 0,10% 1,5551 1,5537 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com
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September 03, 2013 16:11 ET (20:11 GMT)
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