15.02.2013 15:39:30

MÄRKTE USA/An Wall Street geht Sorge über Währungskrieg um

Von Florian Faust NEW YORK--An der Wall Street geht die Angst vor einem Währungskrieg um. Die starke Abwertung des Yen in den vergangenen Monaten wird eines der Hauptthemen auf dem G-20-Gipfel in Moskau sein, der am Freitag beginnt. Die Finanzminister und Notenbankchefs der G-20-Staaten werden in der russischen Hauptstadt versuchen, die globalen Sorgen vor einem Abwertungswettlauf an den Devisenmärkten zur Verbesserung der jeweiligen Exportchancen zu lindern. Anleger schauen daher mit Argusaugen gen Moskau.

   Mit dem Empire State Manufacturing Index für Februar müssen Anleger bereits vor Handelseröffnung wichtige Daten verarbeiten. Dieser überraschte ausgesprochen positiv. Sowohl der Hauptindex als auch die wichtigen Subkomponenten für Arbeit und Auftragseingänge verbesserten sich deutlich in den Expansionsbereich. "Der Index ist die erste gute Konjunkturnachricht nach den depressiven BIPs aus Europa", sagt ein Händler.

   Doch mit dem G-20-Treffen, der US-Industrieproduktion für Januar und der von der Universität Michigan ermittelten Verbraucherstimmung stehen die wichtigsten Impulsgeber für die Sitzung noch aus. Rund 30 Minuten vor der Startglocke ist die abwartende Haltung unter Investoren zu spüren, denn die Terminkontrakte auf wichtige US-Indizes sind in Ehrfurcht erstarrt. Während sich der Future auf den S&P-500 unverändert zeigt, steigt das Pendant auf den Nasdaq-100 um 0,1 Prozent.

   Einen Verlierer der G-20-Konferenz ist bereits auszumachen. Der Euro wertet zu Dollar und Yen ab. Nach äußerst schwachen Einzelhandelsdaten in Großbritannien gibt auch das britische Pfund Sterling deutlich nach. Der Euro geht bei 1,3354 Dollar um, im Tageshoch wurde die Gemeinschaftswährung noch mit 1,3394 Dollar gehandelt. Der Dollar zieht zum Pfund Sterling auf 0,6461 an, vor Veröffentlichung der Einzelhandelsdaten waren für einen Dollar 0,6453 Pfund fällig.

   Am Ölmarkt macht sich laut Händlern die Dollaraufwertung zum Euro bemerkbar. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI fällt auf 96,64 Dollar nach einem Vortagesschluss von 97,31 Dollar. Auch Öl der europäischen Referenzsorte Brent gibt nach. Die Feinunze Gold verbilligt sich auf 1.616 Dollar nach zuletzt 1.634 Dollar. Händler räumen dem G-20-Treffen hohe Relevanz bei der Goldpreisentwicklung ein. Ein sich abzeichnender Währungskrieg dürfte den Goldpreis beflügeln. Die positiven Daten belasten die Notierungen der US-Staatsanleihen. Für eine zehnjährige US-Anleihe steigt die Rendite auf 2,00 Prozent.

   Unter den Einzelwerten zeigen sich Herbalife-Aktien auffällig, die vorbörslich um 19 Prozent nach oben schnellen. Großinvestor Carl Icahn hat 12,98 Prozent des Nahrungsmittelergänzungsherstellers übernommen. Die Papiere von Agilent Technologies geben 4,2 Prozent ab, nachdem der Anbieter von Ausrüstung für Testverfahren die Erwartungen im ersten Quartal verfehlt hat. CBS-Titel sinken um 1,4 Prozent, das Medienunternehmen lieferte schwache Viertquartalszahlen ab. Belastet von Restrukturierungsaufwendungen enttäuschte auch Kraft Foods die Marktprognosen im Schlussquartal 2012, die Aktie verliert 1,1 Prozent.

Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires

   February 15, 2013 09:09 ET (14:09 GMT)

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