27.03.2019 14:12:45
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MÄRKTE USA/Alte Sorgen holen Wall Street wieder ein
NEW YORK (Dow Jones)--Überzeugende Erklärungen für die Aufschläge des Vortages und die zu erkennen gewesene Risikoneigung liefern Händler an der Wall Street auch am Mittwoch nicht. Allerdings scheinen die am Vortag ausgeblendeten Sorgen zur Wochenmitte wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken. Der drohende konjunkturelle Abschwung bremst diesmal die Kauflaune - anders als am Vortag. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine unveränderte Handelseröffnung am Kassamarkt hin.
Händler sprechen von einer Mischung aus zuletzt schwachen Konjunkturdaten und einer inversen Zinsstrukturkurve, bei der die zehnjährigen US-Staatsanleihen unterhalb kurzfristiger Geldmarkttitel mit drei Monaten Laufzeit rentieren. "Jeder spricht über die inverse Zinskurve. Historisch betrachtet dauert es noch ein Jahr oder auch nur ein halbes bis zur nächsten Rezession", sagt Portfolioverwalterin Mariann Montagne von Gradient Investments. Aber ein solcher Zeitraum sei eine lange Zeit am Markt. "Erfolgreiche Handelsgespräche zwischen China und den USA könnten den Ausblick wieder verändern. Ein Abkommen muss auch nicht perfekt ausfallen, doch jede Vereinbarung würde helfen."
Geldpolitik könnte zum Problem werden
Analysten machen noch ein anderes Problem aus, das an den Börsen gern ignoriert wird. Die unterstützende Geldpolitik der Notenbanken kaschiere die übergelagerten wirtschaftlichen Wachstumsprobleme, heißt es im Handel. "Die Schwierigkeit mit der Fed besteht darin, dass sie derart taubenhaft daherkommt, dass die Frage am Markt aufkommt, was mit dem Wachstumsausblick nicht stimmt", warnt Investmentstrategin Esty Dwek von Natixis Investment Managers.
Neben der Fed kommen aber auch aus Europa taubenhafte Signale. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, bekräftigte die Bereitschaft, den Zinsausblick weiter anzupassen und im Falle einer weiteren Eintrübung des Ausblicks alle geldpolitischen Werkzeuge entsprechend ihrem voraussichtlichen Nutzen einzusetzen. In diesem Zusammenhang zeigte er seine Bereitschaft, falls erforderlich die nachteiligen Nebenwirkungen negativer Zinsen für die Gewinne der Banken abzumildern.
Von anderer Seite ist von Zurückhaltung vor den Probeabstimmungen im britischen Unterhaus zum Brexit die Rede. Dabei soll in London ausgelotet werden, für welche Art von Brexit es möglicherweise Mehrheiten im Parlament gibt. Die Ungewissheit bremse die Kauflust, heißt es.
Die US-Zinskurve zeigt sich zur Wochenmitte weiter invers. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt mit den kritischen Draghi-Äußerungen zur Konjunkturentwicklung um 3,2 Basispunkte auf 2,39 Prozent - und damit auf niedrigste Niveau seit Dezember 2017. Auch in Neuseeland deuten sich derweil Zinssenkungen an und verstärken den Eindruck eine Lockerung der Geldpolitik.
Wellcare haussieren mit Übernahme
Die Aktien von Wellcare springen im vorbörslichen Handel um 12,5 Prozent nach oben, nachdem der Wettbewerber Centene eine Übernahmeofferte für den Anbieter von Dienstleistungen rund um die Gesundheitsfürsorge vorgelegt hat. Centene stürzen um 8,2 Prozent ab.
Das Flugverbot für die Boeing 737 MAX 8 hat der US-Fluglinie Southwest Airlines das Quartal verhagelt. Die Gesellschaft rechnet es im laufenden Dreimonatszeitraum mit einem niedrigeren Umsatz als ursprünglich angepeilt. Die Titel fallen um 1,4 Prozent.
Boeing sinken um 0,3 Prozent. Eine Maschine des Typs 737-MAX ist in den USA aufgrund eines Triebwerkproblems notgelandet. Die gesamte Flotte des Flugzeugtyps darf seit Mitte März wegen zweier tödlicher Flugzeugunglücke nicht mehr abheben. Die Flugaufsicht FAA erlaubt allerdings den Transfer von Flughafen zu Flughafen.
J.C. Penney legen um 5,3 Prozent auf zu. Der Einzelhändler hat nach rund sechs Monaten mit Bill Wafford einen neuen Finanzvorstand gefunden. Das Unternehmen kämpft mit fallenden Umsätzen und sucht weiter nach einer Strategie für die Trendwende.
KB Home erhöhen sich um 3,8 Prozent. Das US-Bauunternehmen erwirtschaftete im ersten Quartal wieder einen Gewinn. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte ein Verlust zu Buche gestanden. Auch die Titel des Wettbewerbs Lennar ziehen nach Geschäftsausweis an - um 2,4 Prozent.
Gold verbilligt sich leicht um 0,1 Prozent auf 1.315 Dollar, obwohl das Umfeld der lockeren Geldpolitik eigentlich dem Edelmetall in die Hände spielen müsste. Im Handel verweist man auf den leicht steigenden Dollar, der WSJ-Dollarindex klettert um 0,1 Prozent und erhöht seine Fünftagesrally auf plus 0,5 Prozent.
Die Ölpreise zeigen sich in dem schwachen konjunkturellen Umfeld uneinheitlich. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,1 Prozent auf 59,89 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent verteuert sich um 0,3 Prozent auf 68,16 Dollar. Das private American Petroleum Institute (API) hatte am Vorabend einen Lageraufbau gemeldet
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,21 -5,2 2,26 100,8
5 Jahre 2,17 -3,9 2,20 24,2
7 Jahre 2,28 -2,8 2,31 3,3
10 Jahre 2,39 -2,7 2,42 -5,0
30 Jahre 2,86 -1,5 2,88 -20,7
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:37 Di, 17:32 % YTD
EUR/USD 1,1271 -0,04% 1,1252 1,1287 -1,7%
EUR/JPY 124,49 -0,11% 124,45 124,72 -1,0%
EUR/CHF 1,1200 -0,05% 1,1209 1,1217 -0,5%
EUR/GBP 0,8513 -0,29% 0,8542 0,8542 -5,4%
USD/JPY 110,48 -0,04% 110,57 110,50 +0,8%
GBP/USD 1,3238 +0,23% 1,3171 1,3215 +3,7%
Bitcoin
BTC/USD 4.008,81 +2,48% 3.978,42 3.912,45 +7,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 59,97 59,94 +0,1% 0,03 +28,9%
Brent/ICE 68,15 67,97 +0,3% 0,18 +24,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.314,54 1.316,55 -0,2% -2,01 +2,5%
Silber (Spot) 15,37 15,44 -0,5% -0,07 -0,8%
Platin (Spot) 867,10 859,00 +0,9% +8,10 +8,9%
Kupfer-Future 2,87 2,85 +0,4% +0,01 +8,7%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 27, 2019 09:13 ET (13:13 GMT)
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