20.02.2018 12:52:47

MÄRKTE EUROPA/ZEW setzt keine Akzente - Weitere Übernahme im Tech-Sektor

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein auf hohem Niveau leicht nachgebender ZEW-Index setzt an Europas Börsen am Dienstagmittag keine Akzente. Der Index der Konjunkturerwartungen ist im Februar auf 17,8 von 20,4 gesunken, blieb damit aber über den Erwartungen. Auch der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage gab im Februar nach, und zwar auf 92,3 nach 95,2 Zählern im Vormonat. Erwartet worden war ein Rückgang auf 93,8 Punkte. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im Februar ebenfalls. Entscheidend für die Börsen ist, dass die Daten keinerlei wirtschaftliche Eintrübung andeuten.

Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.379 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert kaum verändert bei 3.409. Der Euro fällt etwas zurück auf Stände um 1,2340 Dollar, was tendenziell der Stimmung für Aktien in Europa zuträglich sein sollte. Etwas belastend könnte eventuell die leicht auf 0,74 Prozent anziehende Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen wirken. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Januar mit 0,5 Prozent deutlich stärker als die erwarteten 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahr ergibt sich eine Inflationsrate von 2,1 Prozent.

HSBC-Zahlen kommen nicht gut an

Die britische Bank HSBC hat auf Gesamtjahressicht den Gewinn zwar kräftig gesteigert, blieb damit aber dennoch hinter den Erwartungen zurück. Die Aktionäre müssen sich zudem mit einer gleichbleibenden Dividende begnügen. Auch hatten einige Anleger auf ein Aktienrückkaufprogramm gesetzt. Für die Aktie geht es in London um 3,8 Prozent nach unten.

Der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton (minus 4,4 Prozent) hat in seinem ersten Geschäftshalbjahr wegen Sondereffekten zwar einen 37-prozentigen Gewinnrückgang verzeichnet, stockt seine Dividende aber dennoch auf. BHP erzielte einen Gewinn von 2,02 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 3,2 Milliarden Dollar im Vorjahr.

Im Technologiesektor bahnt sich eine weitere Übernahme an: Das schweizerische Software-Unternehmen Temenos hat ein Auge auf Fidessa geworfen. "Eine Übernahme von Fidessa macht strategisch Sinn", so die Analysten von Bryan Garnier. Damit würde sich Temenos außerhalb seines Kerngeschäftes stärken. Der Deal gilt aber auch als teuer.

Temenos bietet für den britischen Betreiber und Anbieter von Handelssystemen und Finanzinformationen rund 1,41 Milliarden Pfund oder 36,47 Pfund je Aktie. Fidessa haussieren in der Folge um 21,8 Prozent auf 35,50 Pfund. Für die ebenfalls in den Sektor gehörende GFT-Aktie geht es im TecDAX um 1,2 Prozent nach oben. Temenos verlieren 6,3 Prozent.

Covestro blickt auf herausragendes Jahr zurück

Covestro legen um 2,8 Prozent zu. Der Werkstoffhersteller blickt dank hoher Nachfrage auf ein herausragendes Gesamtjahr 2017 zurück. Angetrieben durch signifikant höhere Margen hat Covestro den Umsatz um 18,8 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro gesteigert. Gleichzeitig verbesserte sich das operative Ergebnis deutlich stärker um 70,6 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro und traf damit die Erwartung der Beobachter. Allerdings fiel die Erhöhung der Dividende nicht ganz so hoch aus wie von Analysten im Konsens geschätzt.

Heidelbergcement legen um 1,8 Prozent zu. Einerseits liegen Umsatz und operativer Gewinn im vierten Quartal über den Erwartungen, andererseits hat Heidelcement die Schätzung für die Synergien aus der Übernahme von Italcementi weiter angehoben. "Und auch der Ausblick auf weiteres Wachstum in Nordamerika, Osteuropa und Asien klingt gut", kommentiert ein Händler.

Positiv beurteilen Marktteilnehmer die Entwicklung beim Fotodienstleister Cewe. "Der Gewinn steigt schneller als der Umsatz", sagt ein Händler. Das gebe den Zahlen einen positiven Touch, auch wenn sie insgesamt im Rahmen der Erwartungen ausgefallen seien. Cewe gewinnen 1,8 Prozent. Trotz guter Zahlen gibt die Aktie des Autozulieferers Grammer um 0,8 Prozent nach. Hier könnte das negative Sentiment im Autosektor belasten. Dieser verliert europaweit 1,1 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.408,74 0,03 0,95 -2,72

Stoxx-50 3.031,31 -0,20 -5,99 -4,61

DAX 12.378,79 -0,06 -6,81 -4,17

MDAX 26.178,23 0,48 124,63 -0,09

TecDAX 2.570,27 0,27 6,89 1,63

SDAX 12.109,59 0,16 19,27 1,87

FTSE 7.228,90 -0,26 -18,76 -5,72

CAC 5.257,99 0,03 1,81 -1,03

Bund-Future 158,17 -0,12 -2,23

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:23 Mo, 17:27 % YTD

EUR/USD 1,2340 -0,54% 1,2386 1,2397 +2,7%

EUR/JPY 132,22 -0,05% 132,34 132,13 -2,3%

EUR/CHF 1,1534 +0,08% 1,1527 1,1529 -1,5%

EUR/GBP 0,8833 -0,34% 0,8863 1,1290 -0,6%

USD/JPY 107,15 +0,50% 106,85 106,58 -4,9%

GBP/USD 1,3970 -0,20% 1,3974 1,3997 +3,4%

Bitcoin

BTC/USD 11.459,49 +3,36% 11.562,91 11.219,95 -20,22

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,04 62,5 +0,6% 0,36 +2,7%

Brent/ICE 65,12 65,67 -0,8% -0,55 -1,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.339,29 1.344,73 -0,4% -5,44 +2,8%

Silber (Spot) 16,55 16,66 -0,7% -0,11 -2,3%

Platin (Spot) 1.005,10 1.009,00 -0,4% -3,90 +8,1%

Kupfer-Future 3,19 3,21 -1,9% -0,06 -3,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 20, 2018 06:53 ET (11:53 GMT)

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