29.01.2024 17:58:40

MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - Zurückhaltung vor Fed-Sitzung

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Montag nur wenig verändert gezeigt. Der DAX bröckelte geringfügig um 0,1 Prozent auf 16.942 Punkte ab, belastet vor allem von einem Kurseinbruch der Bayer-Aktie um 4,9 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 zog dagegen geringfügig um 2 Punkte auf 4.638 an.

Marktteilnehmer hielten sich mit Neupositionierungen zurück. Denn am Mittwoch steht die Beratung der US-Notenbank Fed auf dem Kalender. Sie dürfte die Markterwartungen baldiger Zinssenkungen zu dämpfen. "Zwar sind diese in den letzten Wochen bereits etwas zurückgekommen, aber der Markt räumt einer ersten Zinssenkung bereits im März weiterhin eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent ein", so die Commerzbank. Aber im Mai dürfte die Fed tatsächlich die Zinswende einleiten, glauben die Analysten.

Derweil brachte EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau am Wochenende eine frühe Senkung der Leitzinsen durch die EZB ins Spiel mit der Aussage, die EZB könne die Zinsen bei jeder Sitzung senken. Am Anleihemarkt geht es darauf nach oben, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel um 7 Basispunkte auf 2,23 Prozent.

Bayer von neuem Glyphosat-Urteil belastet - Conti fest

Bayer litten unter einem weiteren Glyphosat-Urteil. Ein Geschworenengericht sprach einem an Krebs erkrankten Kläger 2,25 Milliarden Dollar zu. Bayer kündigte Berufung an. Die Analysten der UBS sehen sich durch das Urteil in der Einschätzung bestätigt, dass die erheblichen juristischen Unwägbarkeiten rund um den Fortgang der Schadensersatzprozesse ein Problem mit Blick auf eine mögliche Aufspaltung des Pharma- und Agrarkonzerns darstellen. Man warte nun auf weitere Urteile in Berufungsverfahren und ob sich für Bayer aus unterschiedlichen Bewertungen der Gerichte womöglich eine neue Chance ergebe, noch einmal den Obersten Gerichtshof der USA anzurufen oder ob Bayer wahlweise seinen Vergleichsansatz noch einmal überdenke.

Continental gewannen dagegen 3,5 Prozent. Im Handel hieß es, der Zulieferer habe eine Analystenrunde zur Geschäftsentwicklung veranstaltet im Hinblick auf die Vorlage der Quartalszahlen. Diese sei positiv verlaufen. In den vergangenen Tagen hatten bereits mehrere Calls dieser Art für Bewegung in verschiedenen Titeln gesorgt, unter anderem bei Adidas und Kion.

Holcims Nordamerika-Pläne stützen Heidelberg Materials

Holcim gewannen 4,7 Prozent. Der Schweizer Baustoffkonzern will das Nordamerika-Geschäft ausgliedern. Die Pläne stützten auch andere Branchentitel, so Heidelberg Materials, die um 2,4 Prozent stiegen. Heidelberg könnte einen ähnlichen Weg beschreiten wie Holcim, hieß es dazu. Wie Berenberg anmerkte, generiert Heidelberg Materials etwa ein Drittel seiner Gewinne in den USA, bei Buzzi (+1,6%) sollen es 55 Prozent sein.

Zu den Spitzenreitern im DAX gehörten auch Zalando mit einem Plus von 3,4 Prozent. Mit der jüngsten Erholungswelle hat sich der Internet-Händler zunächst der größten Sorgen um einen Abstieg aus dem deutschen Leitindex entledigt.

Hochtief und ACS brechen ein

In der zweiten deutschen Reihe brachen Hochtief um 9,1 Prozent ein, ACS in Madrid um 10 Prozent. Ein spanisches Gericht hat Schadensersatzforderungen der gemeinsamen spanischen Tochter Abertis im Fall der Küstenautobahn AP-7 zum großen Teil zurückgewiesen. Erwartet worden seien 1,5 Milliarden Euro, zugesprochen worden seien lediglich 32,9 Millionen Euro plus Zinsen.

Bei den Schadensersatzforderungen ging es laut einem Marktteilnehmer um den Ausbau der mautpflichtigen spanischen AP-7 und das niedrige Verkehrsaufkommen während der Corona-Epidemie. Abertis habe auf 4 Milliarden Euro Schadensersatz geklagt.

Wacker Chemie zogen um 1,3 Prozent an. Der operative Gewinn ist zwar unterhalb der Markterwartung ausgefallen. Und eine Erholung der Nachfrage sei auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Sicht, sagte Vorstandschef Hartel. Er bestätigte aber die langfristigen Wachstumsziele.

Stabilus (-2%) hat auf der Ergebnisseite etwas schwächere Zahlen vorgelegt. Das bereinigte operative Ergebnis erreichte 32,6 Millionen Euro, die Analysten von Warburg rechneten beispielsweise mit 34,3 Millionen. Den Ausblick hat der Gasfederhersteller wie erwartet bestätigt.

Bilfinger gewannen 3,6 Prozent, nachdem der freie Cashflow die Erwartungen übertroffen hat. Für Hensoldt ging es um 3,8 Prozent nach oben, Treiber war eine Hochstufung auf "Buy" durch die Analysten der Citi.

Philips-Ergebnis erneut von Beatmungsgeräten belastet

In Amsterdam ging es für Philips um 4,4 Prozent abwärts. Das Ergebnis im vierten Quartal wurde negativ beeinträchtigt durch den Vergleich, den der Konzern mit der US-Gesundheitsbehörde FDA im Zusammenhang mit dem Rückruf von defekten Beatmungsgeräten eingegangen ist. Philips hat für das vierte Quartal eine Rückstellung in Höhe von 363 Millionen Euro gebildet.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.637,77 +2,30 +0,0% +2,6%

Stoxx-50 4.210,92 +17,60 +0,4% +2,9%

Stoxx-600 484,61 +0,77 +0,2% +1,2%

XETRA-DAX 16.941,71 -19,68 -0,1% +1,1%

FTSE-100 London 7.632,74 -2,35 -0,0% -1,3%

CAC-40 Paris 7.640,81 +6,67 +0,1% +1,3%

AEX Amsterdam 819,91 +2,17 +0,3% +4,2%

ATHEX-20 Athen 3.282,81 -28,38 -0,9% +5,1%

BEL-20 Bruessel 3.655,73 -16,30 -0,4% -1,4%

BUX Budapest 63.192,77 -899,79 -1,4% +4,2%

OMXH-25 Helsinki 4.582,56 -0,99 -0,0% +1,5%

ISE NAT. 30 Istanbul 9.108,00 +128,48 +1,4% +13,6%

OMXC-20 Kopenhagen 2.378,93 +27,18 +1,2% +4,2%

PSI 20 Lissabon 6.275,73 -22,77 -0,4% -2,2%

IBEX-35 Madrid 9.890,30 -46,30 -0,5% -2,1%

FTSE-MIB Mailand 30.233,61 -145,72 -0,5% +0,1%

OBX Oslo 1.177,70 -0,72 -0,1% -1,4%

PX Prag 1.445,44 -1,92 -0,1% +2,2%

OMXS-30 Stockholm 2.368,06 -2,07 -0,1% -1,3%

WIG-20 Warschau 2.213,17 -10,30 -0,5% -5,5%

ATX Wien 3.446,96 -8,61 -0,2% +0,9%

SMI Zuerich 11.429,83 +39,70 +0,3% +2,6%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,24 -0,07 -0,34

US-Zehnjahresrendite 4,10 -0,04 +0,22

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:27 Fr, 17:03 % YTD

EUR/USD 1,0806 -0,4% 1,0845 1,0859 -2,2%

EUR/JPY 159,55 -0,7% 160,35 160,83 +2,5%

EUR/CHF 0,9337 -0,4% 0,9357 0,9378 +0,6%

EUR/GBP 0,8522 -0,2% 0,8531 0,8538 -1,8%

USD/JPY 147,66 -0,3% 147,85 148,09 +4,8%

GBP/USD 1,2679 -0,2% 1,2712 1,2719 -0,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1899 +0,0% 7,1897 7,1885 +0,9%

Bitcoin

BTC/USD 43.122,21 +3,1% 42.200,02 41.423,10 -1,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,91 78,01 -1,4% -1,10 +6,5%

Brent/ICE 82,45 83,55 -1,3% -1,10 +7,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 28,29 27,70 +2,1% +0,59 -13,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.026,78 2.018,47 +0,4% +8,31 -1,7%

Silber (Spot) 23,09 22,80 +1,3% +0,29 -2,9%

Platin (Spot) 930,90 919,55 +1,2% +11,35 -6,2%

Kupfer-Future 3,87 3,85 +0,5% +0,02 -0,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 29, 2024 11:59 ET (16:59 GMT)

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