03.04.2018 10:06:44
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MÄRKTE EUROPA/Verkaufsdruck hält sich trotz US-Ausverkaufs in Grenzen
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem langen Osterwochenende zeigen sich die Aktienkurse in Europa am frühen Dienstag überraschend widerstandsfähig. Dem Ausverkauf an der Wall Street am Vortag können sich die Aktien hierzulande weitgehend entziehen. Der Verkaufsdruck konzentriert sich unter anderem auf Technologiewerte, die an den US-Börsen die größten Verluste verzeichneten. Der S&P-500-Index war am Montag um 2,3 Prozent eingeknickt und schloss zudem unter der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Durchschnittslinie. Allerdings zeigten sich die Kurse dabei im späten Handel von den Tagestiefs bereits deutlicher erholt.
Der DAX gibt 0,8 Prozent auf rund 12.000 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 3.344 nach unten. Der Euro geht mit 1,2326 Dollar wenig verändert um, der Yen kommt zum Dollar nur leicht zurück, nachdem er am Vortag von seinem Ruf als sicherer Hafen profitiert hatte. Am vermeintlich sicheren Anleihemarkt ist von zunehmender Risikoscheu nichts zu sehen, dort fallen die Kurse, die Renditen steigen also.
Trotz der bislang eher moderaten Abgaben bleiben die Anleger vorsichtig, auch weil der Handelskonflikt zwischen China und den USA weiter schwelt. China hat wie auf die Strafzölle der USA auf Stahl- und Aluminiumimporte reagiert und nun seinerseits Strafzölle auf einzelne US-Produkte eingeführt im Gesamtvolumen von 3 Milliarden Dollar. Wie China reagieren wird, wenn die USA weitere angedrohte Strafzölle im Volumen von 60 Milliarden Dollar umsetzt, bleibt abzuwarten. Das chinesische Handelsministerium erklärte, Peking habe "absolut keine Angst vor einem Handelskrieg" mit den USA.
"Meine Sorgen drehen sich... um den Fortbestand der World Trade Organization (WTO), der zweifellos durch die jüngsten Entwicklungen bedroht wird", so Devisenexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Der Bundesverband der deutschen Industrie hat den USA eine gezielte Schwächung der Welthandelsorganisation vorgeworfen. So hätten die USA zuletzt die überfällige Nachbenennung von WTO-Berufungsrichtern verhindert, weshalb eine Lähmung des Streitschlichtungssystems drohe.
Apple-Zulieferer im Technologiesektor besonders im Blick
Technologieaktien verlieren im frühen Geschäft im Schnitt 1,1 Prozent. Gerüchte über von Apple selbst hergestellte Konkurrenzprodukte zu denen der Zulieferer hatten am Montag zur schlechten Stimmung im US-Technologiesektor zumindest beigetragen. Angeblich plant Apple bislang von Intel produzierte Chips für Mac-Computer zukünftig selbst zu produzieren. Die Intel-Aktie brach daraufhin um 6 Prozent ein und AMD gaben um gut 5 Prozent nach. In Europa verlieren die österreichische AMS 3,3 Prozent, für Aixtron geht es um 1,1 Prozent nach unten. Dialog Semiconductor haben dagegen Anfangsverluste wieder aufgeholt und steigen sogar 0,3 Prozent. Infineon verlieren 1,8 Prozent, ST Micro gut 2 Prozent.
Für die Commerzbank-Aktie geht es nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung um 0,5 Prozent nach unten. Danach sollen die Gebühren für das Premium-Girokonto ab Juni um 30 Prozent erhöht werden. "Das klingt, als wolle man gerade die besser zahlenden Kunden auf einen Schlag loswerden", sagt ein Händler.
Versicherer zeigen mit einem Minus ihres Subindex von 0,6 Prozent relative Stärke. Stützend wirkt laut Marktteilnehmern ein Bericht des Wall Street Journal über Interesse von Walmart am Versicherer Humana. Dies könne die Bewertungen in der ganzen Branche treiben.
Im TecDAX zeigen sich RIB Software nach ihrem jüngsten Kursabsturz nach der Kapitalerhöhung um 8,5 Prozent etwas erholt. Die Aktie des ebenfalls im Bereich Bausoftware tätigen Unternehmens Nemetschek verliert dagegen über 4 Prozent.
In Mailand ziehen Mediaset um 6,8 Prozent an. Sie werden gestützt von einer Content-Vereinbarung mit Sky Italia. Die Analysten von Berenberg empfehlen die Aktie darauf zum Kauf.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.336,46 -0,74 -25,04 -4,78
Stoxx-50 2.946,65 -0,63 -18,79 -7,28
DAX 11.965,19 -1,09 -131,54 -7,37
MDAX 25.328,65 -1,03 -262,87 -3,33
TecDAX 2.465,53 -1,16 -28,93 -2,51
SDAX 11.846,93 -0,68 -80,99 -0,34
FTSE 7.009,36 -0,67 -47,25 -9,96
CAC 5.135,70 -0,61 -31,60 -3,33
Bund-Future 159,14 -0,22 -0,05
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17:30 Uhr
EUR/USD 1,2322 +0,2% 1,2302 1,2300
EUR/JPY 130,71 +0,4% 130,23 130,50
EUR/CHF 1,1763 +0,1% 1,1749 1,1748
GBP/EUR 1,1424 +0,0% 1,1418 1,1409
USD/JPY 106,07 +0,2% 105,85 106,06
GBP/USD 1,4076 +0,2% 1,4051 1,4045
Bitcoin
BTC/USD 7.430,78 +5,7% 7.027,68 6.980,77
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,26 63,01 +0,4% 0,25 +5,0%
Brent/ICE 67,95 67,64 +0,5% 0,31 +3,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.338,42 1.342,52 -0,3% -4,10 +2,7%
Silber (Spot) 16,57 16,60 -0,2% -0,03 -2,2%
Platin (Spot) 935,50 934,50 +0,1% +1,00 +0,7%
Kupfer-Future 3,05 3,05 +0,0% +0,00 -8,0%
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
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(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 03, 2018 04:07 ET (08:07 GMT)
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