Geändert am: 07.01.2025 22:34:51

Dow schließt leichter -- ATX letztlich deutlich tiefer -- DAX geht im Plus in den Feierabend -- Märkte in Fernost schließen mehrheitlich im Plus - Hang Seng klar tiefer

AUSTRIA

Der Wiener Aktienmarkt machte am Dienstag Verluste.

Der ATX eröffnete etwas leichter und rutschte im weiteren Verlauf stärker in die Verlustzone, wo er 0,83 Prozent schwächer bei 3.648,01 Punkten aus dem Handel ging.

Die Meldungslage zu den Unternehmen gestaltete sich sehr dünn. Datenseitig standen zunächst Inflationsdaten aus der Eurozone auf der Agenda, bevor sich die Blicke am Nachmittag auf den ISM-Index der US-Dienstleister richteten. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 2,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat. Volkswirte hatten diesen Anstieg im Schnitt erwartet. Für die Europäische Zentralbank (EZB) seien diese Nachrichten gleichwohl unangenehm, schrieb Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Der Währungsraum lahmt und die Zinsen sollten deshalb runter, doch die Inflationsentwicklung spricht eine andere Sprache."

DEUTSCHLAND

Der deutsche Leitindex hielt sich am Dienstag im Plus.

Der DAX startete minimal tiefer und bewegte sich anschließend auf grünem Terrain. Letztendlich ging er 0,62 Prozent höher bei 20.340,57 Zählern aus der Sitzung.

Der DAX, der am Montag um fast 1,6 Prozent zugelegt hatte und auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember gestiegen war, gab im frühen Handel leicht nach, kämpfte sich anschließend jedoch in die Gewinnzone zurück. Das Rekordhoch bei 20.522 Punkten blieb dabei gleichwohl in Reichweite.

"Die Marktteilnehmer begeben sich weiter - in der Hoffnung auf eine baldige Beruhigung beim US-Außenhandelsthema - auf Schnäppchenjagd bei den teilweise erheblich zurückgekommenen deutschen zyklischen Branchen", erklärte Marktexperte Andreas Lipkow.

Zum Wochenstart hatte ein Bericht der "Washington Post" die Märkte angetrieben, wonach die Regierung des designierten US-Präsident Trump zwar die Einführung von Zöllen auf Waren aus alle Länder plane, diese jedoch auf bestimmte kritische Importe beschränkt sein sollten. Im Wahlkampf hatte Trump noch teils pauschal hohe Zölle gefordert. Auch ein Dementi des Berichts durch Trump konnte die Stimmung der Anleger nicht nachhaltig dämpfen.

Am heutigen Dienstag rückten auch Inflationsdaten aus der Eurozone in den Blick, die allerdings ohne große Überraschung blieben: Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

WALL STREET

An der Wall Street hielten sich die Anleger am Dienstag zurück.

Nach einem freundlichen Start fiel der Dow Jones unter die Nulllinie zurück und schloss 0,42 Prozent schwächer bei 42.528,36 Punkten.
Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite drehte deutlich in die Verlustzone, nachdem er zum Start noch zugelegt hatte. Letztlich ging er 1,89 Prozent tiefer bei 19.489,68 Zählern aus dem Handel.

Angeführt von Verlusten im Technologiesektor dominierten an der Wall Street am Dienstag Abgaben. Im Handel war von Verunsicherung wegen der jüngst widersprüchlichen Schlagzeilen zur Zollpolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump die Rede. "Es passiert viel mit der bevorstehenden Machtübernahme der Trump-Administration", urteilte Rentenstratege Andrew Brenner von NatAlliance Securities. Und am Freitag dürfte die Zinsdebatte mit den anstehenden US-Arbeitsmarktdaten wieder Fahrt aufnehmen. Die US-Notenbank kann es sich nach Aussage von Fed-Gouverneurin Lisa Cook leisten, in den kommenden Monaten bei Zinssenkungen einen vorsichtigen Ansatz zu verfolgen, auch wenn weitere Senkungen letztendlich wahrscheinlich erforderlich sein würden.

Die aktuellen Daten sprechen zudem nicht unmittelbar für weitere Zinssenkungen: Denn die Aktivität im Dienstleistungssektor der USA ist im Dezember stärker als erwartet gestiegen. Darüber hinaus ist die Zahl der offenen Stellen in den USA im November etwas höher als erwartet ausgefallen. Die Handelsbilanz für November lag im Rahmen der Erwartungen.

ASIEN

Am Dienstag konnten sich die Börsen in Fernost nicht auf eine Richtung einigen.

In Tokio gewann der Nikkei 225 letztlich satte 1,97 Prozent auf 40.083,30 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite um 0,71 Prozent nach oben auf 3.229,64 Zählern.

Der Hang Seng in Hongkong gibt unterdessen um 1,22 Prozent nach auf 19.447,58 Einheiten.

Während der japanische Aktienmarkt vom nachgebenden Yen profitierte und nach dem Vortagesminus kräftig zulegte, ging es in Hongkong deutlich nach unten, nachdem die USA einige chinesische Unternehmen, darunter Tencent, wegen mutmaßlicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf die sogenannte Blacklist gesetzt hatten. Die Tencent-Aktie und die Aktie des weltgrößten Batterieherstellers und Tesla-Zulieferers Contemporary Amperex Technology (CATL) standen deutlich unter Druck. Beide Unternehmen bestritten, Verbindungen zum Militär zu haben. Die Analysten von Citi halten die Kursverluste für potenziell kurzlebig. Die panikartige Marktreaktion sei zwar verständlich, doch erinnerten die Analysten daran, dass in der Vergangenheit Unternehmen, die auf der Liste standen, dank erfolgreicher Lobbyarbeit wieder herausgenommen wurden. Jefferies merkte an, dass der Aufnahme in die Liste nicht unbedingt Sanktionen folgen müssten.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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