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10.06.2013 19:02:31
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MÄRKTE EUROPA/Uneinigkeit über Fed-Kurs bestimmt weiter die Märkte
Der Dax schloss als stabilster europäischer Index 0,6 Prozent im Plus bei 8.308 Punkten. Daneben schaffte es unter den großen Indizes lediglich der Schweizer SMI mit einem Anstieg um 0,1 Prozent ins Plus. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,2 Prozent auf 2.719 Punkte nach unten. Stark unter Druck stand vor allem der griechische Leitindex, der nach der gescheiterten Privatisierung des staatlichen Gasunternehmens DEPA 4,8 Prozent niedriger schloss. Die griechische Regierung hatte für den Versorger kein einziges Gebot erhalten.
Auch die Analysten der Credit Agricole und der WGZ Bank stellen sich angesichts der Unklarheit über das weitere Vorgehen der Fed auf von anhaltender Volatilität und Unsicherheit geprägte Finanzmärkte ein. J.P. Morgan glaubt, dass die Korrektur an den Aktienmärkten europaweit mittelfristig anhalten werde. Schließlich habe der US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag nicht die erhofften Antworten gebracht. James Bullard, Gouverneur der Notenbank von Saint Louis verwies in einer Rede auf die jüngsten US-Inflationsdaten, die so sehr enttäuscht hätten, dass weitere Anleihekäufe gerechtfertigt seien. Diese Aussagen sorgten Händlern zufolge dafür, dass der DAX seine Gewinne im späten Handel wieder ausbaute. Allerdings gilt Bullard als Freund der expansiven Geldpolitik, was seine Aussagen Analysten zufolge weniger spektakulär mache.
Zuvor sorgte die Ratingagentur Standard & Poor's für ein Zucken an den Märkten. Sie bestätigte die Kreditwürdigkeit der USA bei "AA+", hob den Ausblick jedoch auf "stabil" von zuvor "negativ" an. "Das kam überraschend", sagte ein Händler. Damit sei die Gefahr einer weiteren Abstufung gebannt. Die Herabstufung der Bonität im August 2011 hatte einen Kursrutsch ausgelöst. Der verbesserte Ausblick schob die Aktienindizes auf beiden Seiten des Atlantiks kurz an - konnte jedoch nicht nachhaltig für steigende Kurse sorgen. Dafür, so die Analysten der Citigroup, sei die Entscheidung angesichts der weiterhin ausstehenden Debatte um eine Schuldendeckelung in den USA zu "seltsam".
Am Devisenmarkt gewann der Dollar nach der Anhebung des Ratingausblicks zunächst an Stärke. Am Abend notierte der Euro jedoch wieder bei seinem Vortagesstand von 1,32 Dollar. Am Anleihemarkt hat die Bundesregierung sechsmonatige unverzinsliche Schatzanweisungen im geplanten Volumen von vier Milliarden Euro begeben. Das Interesse war dabei größer als bei der Auktion im Mai. Der Bund zahlte jedoch höhere Zinsen: Die Durchschnittsrendite betrug 0,0231 Prozent nach 0,0013 Prozent. Die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen stieg daraufhin um 4 Basispunkte auf 1,59 Prozent.
An den Aktienmärkten verloren europaweit Rohstoffaktien nach Konjunkturdaten aus China. Der entsprechende Branchenindex im Stoxx-600 war mit einem Minus von 1,4 Prozent schwächster Subindex. In China sind die Exporte im Mai um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, bei den Importen wurde ein Rückgang von 0,3 Prozent verzeichnet. Beide Zahlen lagen deutlich unter den Erwartungen. Die Aktien von BHP Billiton, Rio Tinto und Anglo American verloren zwischen 1,4 und 2,8 Prozent.
Im DAX stand die Aktie der Deutschen Telekom im Fokus. Einem Bericht zufolge hat das japanische Internetunternehmen Softbank Interesse an einem Einstieg bei T-Mobile US. "Für Softbank ist das wohl ein Plan B", meinte ein Händler. Sollte das Gebot für Sprint Nextel scheitern, könnte Softbank versuchen, bei T-Mobile US einzusteigen. Die Aktie der Deutschen Telekom schloss 1,5 Prozent fester.
Daneben sorgten im DAX Analysten-Kommentare für Bewegung: Nach Hochstufungen durch Barclays gewann die Aktie von FMC 1,7 Prozent, das Papier von Fresenius SE legte um 1,6 Prozent zu. Im MDAX schob sich das Papier von Wacker Chemie mit einem Plus von 7,1 Prozent an die Spitze, nachdem Analysten von Macquarie die Aktie hochgestuft hatten.
Weiter im Blick standen angesichts der andauernden Überschwemmungen Versicherungstitel. Die Aktien von Allianz, Munich Re und Hannover Rück büßten zwischen 0,1 und 0,6 Prozent ein. Der entsprechende Branchenindex im Stoxx-600 gab um 0,4 Prozent nach. Der Markt warte auf eine Schadensbilanz, sagen Händler. Erst mit dieser werde die Unsicherheit über die Höhe der Versicherungsschäden weichen.
=== Europäische Schlussindizes am Montag, den 10. Juni. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.719,40 -4,68 -0,2% 3,2 . Stoxx-50 2.691,07 -2,56 -0,1% 4,4 . Stoxx-600 295,22 -0,18 -0,1% 5,6 Frankfurt XETRA-DAX 8.307,69 53,01 +0,6% 9,1 London FTSE-100 6.400,45 -11,54 -0,2% 8,5 Paris CAC-40 3.864,36 -8,23 -0,2% 6,1 Amsterdam AEX 352,86 0,17 +0,1% 3,0 Athen ATHEX-20 319,24 -16,06 -4,8% 3,1 Brüssel BEL-20 2.611,80 -11,27 -0,4% 5,5 Budapest BUX 19.743,65 111,02 +0,6% 8,6 Helsinki OMXH-25 2.286,94 3,79 +0,2% 3,5 Istanbul ISE NAT. 30 93.787,49 -2288,86 -2,4% -4,0 Kopenhagen OMXC-20 528,78 2,47 +0,5% 6,6 Lissabon PSI 20 5.850,07 -42,83 -0,7% 2,7 Madrid IBEX-35 8.266,60 -39,20 -0,5% 0,7 Mailand FTSE-MIB 16.556,34 -134,72 -0,8% 1,7 Moskau RTS 1.300,54 -13,87 -1,1% -14,8 Oslo OBX 440,73 -2,60 -0,6% 7,4 Prag PX 949,78 -7,67 -0,8% -8,6 Stockholm OMXS-30 1.192,86 -0,12 -0,0% 8,0 Warschau WIG-20 2.503,41 14,57 +0,6% -3,3 Wien ATX 2.401,07 -7,99 -0,3% 0,0 Zürich SMI 7.790,55 5,71 +0,1% 14,2
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.30 Uhr Fr, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3232 0,26% 1,3197 1,3215 EUR/JPY 131,0694 0,93% 129,8617 128,6572 EUR/CHF 1,2391 0,14% 1,2373 1,2372 USD/JPY 99,0420 0,68% 98,3735 97,3590 GBP/USD 1,5563 0,19% 1,5533 1,5539 === Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@dowjones.com
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June 10, 2013 12:32 ET (16:32 GMT)
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