24.11.2014 13:24:34

MÄRKTE EUROPA/Starker ifo-Index treibt Aktien weiter ins Plus

   Von Michael Denzin

   Weiter aufwärts geht es an Europas Aktienmärkten zu Wochenbeginn. Ein besser als erwartet ausgefallener ifo-Index aus Deutschland weckt neue Konjunkturhoffnungen. Bereits am Freitag hatten die überraschende Zinssenkung in China und Signale einer baldigen weiteren Lockerung der EZB-Geldpolitik für eine Kursrally gesorgt. Für den Dax geht es um weitere 0,7 Prozent auf 9.799 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx-50 legt um 0,9 Prozent auf 3.222 Punkte zu.

   Der Anstieg des ifo-Index überraschte den Markt. Er legte auf 104,7 im November nach 103,2 im Vormonat zu. "Wegen sinkender Aufträge und schwacher Exporte hatte man schlechtere Daten erwartet", sagt ein Händler. Nach den jüngsten Einkaufsmanager-Indizes für Deutschland und die Eurozone hatte man mit fallender Aktivität gerechnet.

   Die Commerzbank geht nun davon aus, dass die deutsche Wirtschaft Anfang nächsten Jahres wieder stärker zu wachsen beginnt. Erstens habe der Euro kräftig abgewertet und die daraus resultierenden Wettbewerbsvorteile dürften das Wachstum 2015 um gut einen halben Prozentpunkt anschieben. Zweitens reduziere der deutlich gefallene Ölpreis die deutsche Importrechnung um einen Betrag in Höhe von 0,7 Prozent des BIP. Drittens schiebe der für Deutschland viel zu niedrige EZB-Leitzins hierzulande immer mehr zinssensitive Ausgaben an.

   Der Euro erholt sich von einem kurzen "ifo-Schreck" und notiert wieder leicht über der Marke von 1,24 Dollar, nachdem er am Freitag 1,5 Cent zum Dollar verloren hatte.

   Tagessieger sind die Aktien zyklischer Sektoren: Der Banken-Index steigt um 1,3 Prozent, bei Auto-Werten geht es 1,4 Prozent nach oben. Im DAX legen Deutsche Bank um 2,8 Prozent zu, Commerzbank um 1,1 Prozent. Hier treibt die Erwartung eines baldigen Anleihekaufprogramms durch die EZB. Bei den Autowerten sorgt der Kursgewinn von 3,8 Prozent bei Peugeot-Citroen für Käufe. Der französische Autobauer profitiert weiter von der Ankündigung von Restrukturierungsmaßnahmen.

   Lufthansa legen um 0,8 Prozent zu, nachdem das Geschäft am Heimatmarkt offenbar wieder besser läuft. "Wir haben zumindest in den letzten Monaten in Deutschland unseren Marktanteil wieder erhöhen können", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der Süddeutschen Zeitung.

   Deutschen Börse steigen um 1,4 Prozent nach einer Kaufempfehlung der Citigroup. Deutsche Telekom legen um 1,1 Prozent auf 13,30 Euro zu und notieren damit auf dem höchsten Stand seit 13 Jahren. Auch hier gab es einen positiven Analystenkommentar.

   Etwas dem Gesamtmarkt hinterher laufen die Aktien der Versorger. RWE verlieren 0,8 Prozent und E.ON 0,2 Prozent. Belastend wirken erneut Pläne von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. "Von Gabriel gab es zuletzt eher Signale der Entspannung", sagt ein Marktteilnehmer. Insofern sei die vom Magazin Spiegel berichtete Forderung einer Reduzierung von CO2-Emissionen der fossilen Kraftwerke belastend. Gabriel erhöhe damit vor den Gesprächen über die Zukunft der Kohlekraftwerke den Druck, gebe aber keinerlei entgegenkommende Signale bei der Atomstromerzeugung.

   In Europa brechen die Aktien von Ölfeld-Ausrüster Petrofac um 23 Prozent nach einer Gewinnwarnung ein. Der Nettogewinn im laufenden Jahr soll nun am unteren Ende der bisherigen Erwartungen liegen. Zudem soll der Gewinn im kommenden Jahr weiter fallen. Das Unternehmen leidet unter dem starken Rückgang des Ölpreises - allein seit Juni fiel dieser um 30 Prozent.

   Aktien des britischen Versicherers Aviva fallen nach dem Kauf von Friends Life um 5 Prozent. Die Transaktion hat ein Volumen von 5,6 Milliarden Pfund und erwischt die Anleger auf dem falschen Fuß. Jefferies spricht sogar von einem "Schock". Die Akquisition stehe im Widerspruch zu den Verschlankungen der Unternehmensstruktur bei Aviva. Friends Life steigen um 4,6 Prozent.

   Im SDAX bricht der Kurs von Schaltbau um 8,9 Prozent ein. Der Verkehrstechnik-Konzern sorgt mit einer überraschenden Gewinnwarnung für Enttäuschung.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.221,71 +0,86% Stoxx-50 3.078,33 +0,30% DAX 9.799,46 +0,69% FTSE 6.745,82 -0,07% CAC 4.382,12 +0,80% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 151,85% -16

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.50 Uhr Fr, 17.39 Uhr EUR/USD 1,2411 0,06% 1,2403 1,2405 EUR/JPY 146,75 0,38% 146,19 145,91 EUR/CHF 1,2026 -0,01% 1,2027 1,2018 USD/JPY 118,24 0,31% 117,88 117,60 GBP/USD 1,5668 0,02% 1,5665 1,5675 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   November 24, 2014 06:53 ET (11:53 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 53 AM EST 11-24-14

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Aviva plcmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Commerzbank 15,08 -0,49% Commerzbank
Deutsche Bank AG 17,03 0,66% Deutsche Bank AG
Deutsche Börse AG 222,70 0,23% Deutsche Börse AG
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 29,40 -0,68% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
E.ON sp. ADRs 11,70 0,00% E.ON sp. ADRs
Lufthansa AG 6,72 0,24% Lufthansa AG
Petrofac LtdShs 0,12 1,68% Petrofac LtdShs

Indizes in diesem Artikel

DAX 20 405,92 -0,10%
SDAX 14 069,63 -0,74%