28.12.2017 12:41:43

MÄRKTE EUROPA/Starker Euro bremst Börsen aus

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa notieren am Donnerstagmittag in einem lethargischen Handel knapp im Minus. Die roten Vorzeichen dürften dem Euro geschuldet sein, der mit Kursen über 1,19 Dollar freundlich notiert. Im Handel wird zur Begründung der Dollar-Stärke auf die US-Renditen verwiesen, die durch die Bank gefallen sind. Damit scheint sich die Hoffnung auf eine Jahresendrally am europäischen Aktienmarkt nicht zu erfüllen.

Ein Handelshemmnis zum Jahresschluss sind nach Aussage aus dem Handel auch die ab Januar 2018 geltenden Regularien für Banken, wie Mifid II. Der DAX notiert 0,2 Prozent leichter bei 13.049 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert ebenfalls 0,2 Prozent auf 3.542 Punkte.

Ein Blick auf den Kalender zeigt, dass vor allem die US-Daten am Nachmittag etwas Bewegung in die Märkte bringen könnten. So stehen aus den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda, die mit 240.000 etwas niedriger gegenüber der Vorwoche erwartet werden. Der Index der Einkaufsmanager der Region Chicago wird im Dezember mit einem kleinen Rücksetzer bei 61,5 von Volkswirten prognostiziert.

Öl weiter teuer

Am Terminmarkt notieren die Öl-Futures weiterhin nahe ihrem Zweijahreshoch. Vor allem die Angebotsverknappung lässt momentan die Preise steigen. Die Explosion einer Ölpumpleitung in Libyen hatte die Preise bereits am Dienstag nach oben getrieben. Damit fällt am globalen Ölmarkt schon die zweite Pipeline aus, nachdem zuvor in der Nordsee das Forties-System wegen eines Lecks hatte stillgelegt werden müssen. Spannend wird daher die Veröffentlichung der wöchentlichen US-Rohöllagerbestände um 17 Uhr. Diese wie auch das aktuelle Schneechaos in Teilen der USA könnten den Preis für das Barrel Öl erneut teurer werden lassen. Das Barrel der Sorte Brent kostet am Mittag 66,50 Dollar, der Sektor der europäischen Ölaktien handelt mit dem Markt 0,2 Prozent leichter.

Rechtsstreits von Ceconomy könnten beigelegt werden

Nach dem Tod von Media-Saturn-Mitbegründer Erich Kellerhals ist es den Analysten von Baader Helvea zufolge noch unklar, was dies für die Minderheitsbeteiligung in der Media-Saturn-Holding bedeuten wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Konflikt zwischen Ceconomy und Convergenta, der Vermögensverwaltungsgesellschaft von Erich Kellerhals, früher oder später beigelegt und der Minderheitsanteil von Ceconomy gekauft wird, sei gestiegen. Aus Sicht der Analysten dürfte jede Lösung dieses Problems vom Markt begrüßt werden. Für die Analysten ist die Aktie ein Kauf mit einem Kursziel von 13 Euro, an der Börse geht es für die Aktie im MDAX um 5 Prozent auf 12,35 Euro nach oben.

Nach Einschätzung der Analysten von Equita hat sich das regulatorische Risiko für Banco BPM signifikant verringert. Die italienische Bank erfülle mit Leichtigkeit die nur geringfügig erhöhten Eigenkapitalanforderungen der Europäischen Zentralbank (EZB) für 2018. Der De-Risking-Plan der italienischen Bank übertreffe die Anforderung bereits. Die Aktie ist für sie ein Kauf mit einem Kursziel von 3,40 Euro, die Aktien steigen in Mailand um 3,7 Prozent auf 2,70 Euro.

Berg- und Talfahrt in Bitcoin dauert an

Der Bitcoin brach zeitweise regelrecht ein, nachdem Südkorea ein härteres Vorgehen gegen den Handel mit Kryptowährungen angekündigt hatte. In der Spitze verlor Bitcoin bei CoinDesk über 1.000 US-Dollar bzw. fast 10 Prozent seines Werts. Aktuell hat sich das Minus auf etwas über 8 Prozent verringert. Südkorea plant, anonyme Kryptowährungskonten schon ab dem kommenden Monat zu verbieten. Ferner sollen die Bitcoin-Börsen im Land geschlossen werden. Damit soll den ausufernden Spekulationen am Bitcoin-Markt Einhalt geboten werden. Analyst Naeem Aslam von Think Markets sieht den südkoreanischen Vorstoß gelassen. Die Realität sehe so aus, dass der Markt deutlich überhitzt sei, sagt Aslam. Eine derart heftige Reaktion des Bitcoin-Kurses sei aber nichts Neues.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.542,31 -0,22 -7,86 7,65

Stoxx-50 3.188,46 0,02 0,55 5,91

DAX 13.048,76 -0,16 -21,26 13,65

MDAX 26.196,17 -0,39 -102,14 18,06

TecDAX 2.529,12 -0,34 -8,66 39,60

SDAX 11.871,72 -0,18 -21,34 24,71

FTSE 7.628,84 0,11 8,16 6,80

CAC 5.365,09 -0,07 -3,74 10,34

Bund-Future 161,97 -0,39 1,32

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.35 Uhr Mi,18.19 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1933 +0,00% 1,1933 1,1899 +13,5%

EUR/JPY 134,66 +0,08% 134,55 134,82 +9,5%

EUR/CHF 1,1694 -0,20% 1,1717 1,1745 +9,2%

EUR/GBP 0,8879 +0,01% 0,8878 1,1263 +4,2%

USD/JPY 112,84 +0,08% 112,75 113,31 -3,5%

GBP/USD 1,3433 0,0% 1,3433 1,3402 +8,9%

Bitcoin

BTC/USD 14.084,67 -8,65% 14.454,00 12.616,40 1.375,31

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 59,68 59,64 +0,1% 0,04 +4,9%

Brent/ICE 66,50 66,44 +0,1% 0,06 +13,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.292,59 1.287,09 +0,4% +5,51 +12,3%

Silber (Spot) 16,79 16,69 +0,6% +0,10 +5,4%

Platin (Spot) 927,30 920,50 +0,7% +6,80 +2,6%

Kupfer-Future 3,28 3,26 +0,6% +0,02 +30,0%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 28, 2017 06:41 ET (11:41 GMT)

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