07.03.2014 18:32:35

MÄRKTE EUROPA/Sorge vor schnellem Fed-Tapering belastet Aktien

   Von MICHAEL DENZIN

   Sehr gute US-Arbeitsmarkt-Daten haben Europas Börsen mit deutlichem Minus aus der Handelswoche gehen lassen. Die Märkte reagierten zunächst positiv und trieben die Wall Street auf ein neues Rekordhoch. Dann setzten sich jedoch Sorgen vor einem beschleunigten Ende der lockeren Geldpolitik durch die US-Notenbank durch. Die Zinsen stiegen global an, bei den zehnjährigen US-Anleihen ging es über die wichtige Renditemarke von 2,8 Prozent. Der Dax verlor 2 Prozent auf 9.351 Zähler, der Euro-Stoxx-50 gab 1,5 Prozent nach auf 3.098 Punkte.

   Den DAX belastete zusätzlich ein Kapitalabzug aus deutschen Aktien. Dies machte ihn zum schwächsten Index in Europas. Die Mittelabflüsse seien schon länger zu beobachten, hieß dazu bei der Societe Generale: "Deutsche Aktien sind nicht mehr en vogue".

   Händler äußerten sich bei den US-Daten überrascht über die "starke Kombination" aus besseren Monatsdaten und einer Aufwärtsrevision des Vormonats. Die Beschäftigung sprang um 175.000 Stellen, während nur 152.000 erwartet worden waren. Der Vormonat Januar wurde um 16.000 Jobs nach oben revidiert. "Es beweist, dass die Schwäche der jüngsten Daten nur am Wetter lag und dass es in der Wirtschaft mit einer kontinuierlichen Wachstumsrate nach oben geht", sagte Carl Gilmore von Knight Capital. Per Saldo gebe das "eindeutig Grünes Licht für eine Fortsetzung des Tapering", hieß es dazu bei der NordLB.

   Gute Wirtschaftsnachrichten gab es auch von der deutschen Industrieproduktion, die im Januar stärker gestiegen ist als erwartet. Dies untermauerte den stabilen Eindruck von der Industrie, den schon die guten Auftragseingänge am Vortag hinterlassen hatten.

   Der Dollar war Gewinner der US-Daten: Sie drückten den Euro wieder unter die 1,39er-Marke zurück. Dennoch ist die Gemeinschaftswährung nach wie vor Profiteur der Untätigkeit der Europäischen Zentralbank. Diese hatte am Donnerstag die geldpolitischen Zügel nicht gelockert. Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank notierte dazu, "dass wir uns von der Sicht verabschieden müssen, eine dauerhaft expansive EZB würde eine Belastung für den Euro darstellen".

   Hauptverlierer unter Europas Branchen waren die Rohstoff-Werte, denen ein Zinsanstieg besonders zusetzen könnte. Der Basic-Resources Sektor fiel um 3,6 Prozent. Auch Autowerte standen unter Druck, hier ging es im Schnitt um 2,1 Prozent nach unten. Renault waren mit minus 2,8 Prozent und Daimler mit minus 2,4 Prozent die schwächsten Titel.

   Im DAX zogen sich die Verlierer durch alle Branchen: So fielen Deutsche Post und Conti je 3,2 Prozent, Siemens 2,7 Prozent und Bayer 2,9 Prozent. Fraport-Aktien fielen 2,2 Prozent, da das Gewinnziel für 2014 unter den Erwartungen lag. Die Evonik-Aktie notierte nach positiv aufgenommenen Zahlen kaum verändert. Krones sprangen dagegen um fast 6 Prozent. Die UBS hat die Aktien des Herstellers von Abfüll- und Verpackungsanlagen zum Kauf empfohlen.

   Aktien der Telecom Italia verloren nach schwachen Zahlen 2,6 Prozent. Italiens größter Telekomkonzern hat im Heimatmarkt stark zu kämpfen und musste wegen der schwachen Geschäfte bereits im ersten Halbjahr 2,2 Milliarden Euro auf den Firmenwert abschreiben.

   Orange-Aktien kletterten gegen den schwachen Markt um weitere 1,1 Prozent. Die Analysten der Citigroup gehen davon aus, dass die Aktie dank der Konsolidierung in Frankreichs Telekom-Sektor von ihren Bewertungsabschlägen befreit wird.

=== Europäische Schlussbörsen vom Freitag, 7. März

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.095,31 -49,22 -1,6% -0,4 . Stoxx-50 2.901,32 -43,84 -1,5% -0,6 . Stoxx-600 333,06 -4,22 -1,3% 1,5 Frankfurt XETRA-DAX 9.350,75 -192,12 -2,0% -2,1 London FTSE-100 6.712,67 -75,82 -1,1% -0,5 Paris CAC-40 4.366,42 -50,62 -1,1% 1,6 Amsterdam AEX 396,28 -3,78 -0,9% -1,4 Athen ATHEX-20 433,24 7,17 +1,7% 12,6 Brüssel BEL-20 3.086,63 -36,47 -1,2% 5,6 Budapest BUX 17.130,56 -263,69 -1,5% -7,7 Helsinki OMXH-25 2.889,01 -40,64 -1,4% 1,9 Istanbul ISE NAT. 30 76.474,43 -1307,64 -1,7% -7,3 Kopenhagen OMXC-20 712,19 -6,24 -0,9% 15,7 Lissabon PSI 20 7.515,12 -40,05 -0,5% 14,0 Madrid IBEX-35 10.164,20 -139,80 -1,4% 2,5 Mailand FTSE-MIB 20.634,21 -203,84 -1,0% 8,8 Moskau RTS 1.158,87 -5,76 -0,5% -19,6 Oslo OBX 508,45 -1,88 -0,4% 1,0 Prag PX 1.002,02 -6,93 -0,7% 1,3 Stockholm OMXS-30 1.358,36 -15,96 -1,2% 1,9 Warschau WIG-20 2.435,15 -24,88 -1,0% 1,4 Wien ATX 2.542,37 -34,90 -1,4% -0,2 Zürich SMI 8.378,58 -105,63 -1,2% 2,1

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.29 Uhr Do, 17.29 Uhr EUR/USD 1,3868 0,06% 1,3859 1,3848 EUR/JPY 143,3303 0,50% 142,6126 142,6602 EUR/CHF 1,2183 -0,02% 1,2185 1,2203 USD/JPY 103,3895 0,47% 102,9040 103,0180 GBP/USD 1,6723 -0,06% 1,6733 1,6738 === DJG/mod/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   March 07, 2014 12:00 ET (17:00 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 00 PM EST 03-07-14

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Commerzbank 18,77 2,07% Commerzbank
DHL Group (ex Deutsche Post) 34,75 -0,74% DHL Group (ex Deutsche Post)
Evonik AG 18,21 0,08% Evonik AG
KRONES AG 132,00 1,23% KRONES AG
Siemens AG 206,65 0,88% Siemens AG
Societe Generale (spons. ADRs) 6,10 2,52% Societe Generale  (spons. ADRs)
Telecom Italia S.p.A. (Risp.) 0,30 -0,53% Telecom Italia S.p.A. (Risp.)

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