07.12.2016 13:16:45

MÄRKTE EUROPA/Nach vier Monaten schafft der DAX den Durchbruch

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Jahresend-Rally ist da. Der Dax ist am Mittwoch aus der nun schon vier Monate dauernden Konsolidierung unter 10.800 Punkten nach oben ausgebrochen. Investoren setzen wie schon am Dienstag voll auf die EZB. Diese könnte am Donnerstag eine Verlängerung des Anleihekaufprogramms ankündigen. Zudem gibt es Hinweise auf einen Einstieg Italiens bei der schwer angeschlagenen Banca Monte dei Paschi, was Händler als möglichen ersten Schritt einer Lösung der Bankenkrise des Landes werten.

   Der DAX steigt am Mittag um 1,5 Prozent auf 10.936 Punkte. Das ist der höchste Stand seit exakt zwölf Monaten. Seit Jahresbeginn liegt der DAX nun wieder minimal im Plus. "Jeder, der jetzt nicht mit dabei ist, verschenkt bis zum Jahresultimo möglicherweise Kurs-Performance", sagt ein Händler. In den letzten Wochen des Jahres könne nun also die Rally die Rally nähren.

   "Die Jahresendrally läuft", sagt Petra von Kerssenbrock, Marktanalystin der Commerzbank. "11.400 Punkte sollte der DAX erreichen". Mit dem Ausbruch aus der Handelsspanne unterhalb von 10.830 Punkten habe der DAX ein "solides" Kaufsignal gegeben. Der Euro-Stoxx-50 legt um 1,1 Prozent auf 3.134 Punkte zu.

Bei Banca Monte dei Paschi ist Erleichterung möglich Genährt wird die Rally nicht zuletzt von den italienischen Banken. Nachdem diese am Dienstag im Schnitt bereits um mehr als 7 Prozent gestiegen sind, legt der Sektor um weitere 3,7 Prozent zu. Aktien der Banca Monte di Paschi steigen um 8,5 Prozent, gestützt von Berichten, wonach der italienische Staat eine 2 Milliarden Euro schwere Kontrollmehrheit am ältesten noch existierenden Geldhaus weltweit übernehmen will.

   "Sollte die italienische Regierung die Gläubiger der Bank erfolgreich herauskaufen, wäre das eine Erleichterung", sagt Jean-Francois Neuez von Goldman Sachs. Denn die Frist für eine Rekapitalisierung der Bank laufe ab, und der bislang fehlende Appetit von Investoren auf eine Kapitalmaßnahme der Bank habe monatelang auf dem gesamten Sektor gelastet. Papiere des UniCredit steigen um 6 Prozent und Intesa Sanpaolo um 2,7 Prozent. Der Leitindex der Mailänder Börse steigt um 1,3 Prozent.

   Unterstützung erhält der Bankensektor auch aus den USA. Die Chefs der Bank of America-Merrill Lynch und von JP Morgan äußerten sich auf einer Investmentkonferenz von Goldman Sachs positiv zum Handelsgeschäft. So rechnet James Dimon, CEO von JP Morgan, damit, dass die Handelseinnahmen im vierten Quartal 15 Prozent über Vorjahr liegen könnten.

Höheres Kostensparziel befeuert CS Group In Zürich verteuern sich CS Group um 7 Prozent. Die schweizerische Investmentbank hat das Sparziel für das kommende Jahr um mindestens eine Milliarde Franken von 3,2 auf "mehr als" 4,2 Milliarden Franken erhöht.

   Gekauft werden zudem die konjunkturabhängigen Aktien aus der Automobil- und Rohstoffbranche. Sie gelten als vergleichsweise riskante Anlagen und profitieren von einer von der EZB angetriebenen zunehmenden Risikofreude der Anleger. BMW, Continental, Daimler und VW legen zwischen 2,3 und 3 Prozent zu, Europas Automobilsektor um 2,3 Prozent.

   Der europäische Rohstoffsektor steigt um 2,5 Prozent. Hier sorgen zudem positive Analystenkommentare der CS Group für die Minenkonzerne BHP Billiton (+1,9 Prozent) und Rio Tinto (+5,4 Prozent) für Käufe. An den Rohstoffmärkten halten sich die Preisbewegungen in Grenzen. Die Industriemetalle Nickel, Kupfer, Zink und Aluminium steigen um 0,7 bis 1,1 Prozent.

PostNL lehnt Kaufangebot ab und Aktie bricht ein In Amsterdam brechen PostNL ein. Die niederländische Post hat das verbesserte und als endgültig bezeichnete Übernahmeangebot der belgischen Bpost abgelehnt. Bpost bietet 5,75 Euro je PostNL-Aktie, die nun um 11 Prozent auf 4,20 Euro zurückfällt. Aktien der Deutschen Post profitieren von einer Hochstufung der Bank RBC und legen um 1,7 Prozent zu.

   Eine Hochstufung der Bayer-Aktie von "Neutral" auf "Kaufen" lässt den Kurs um 2 Prozent steigen. Eine Abstufung auf "Verkaufen" durch die DZ Bank drückt den Hochtief-Kurs um 4 Prozent nach unten. Größter Kursgewinner aller deutschen Standardwerte sind Steinhoff mit einem Plus von fast 10 Prozent. Der Möbelhändler hat den Gewinn zuletzt um 12,5 Prozent gesteigert.

   Einen Tag vor der EZB-Sitzung tritt der Euro zum US-Dollar mit 1,0723 auf der Stelle. Auch der Dollar/Yen und der Euro/Yen bewegen sich kaum. Bundesanleihen machen einen Teil der Verluste vom Dienstag wieder wett. Die Feinunze Gold legt leicht zu auf 1.173 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.132,81 1,03 32,05 -4,12 Stoxx-50 2.880,50 0,86 24,53 -7,09 DAX 10.935,98 1,49 160,66 1,80 MDAX 21.128,32 1,13 235,78 1,70 TecDAX 1.716,55 0,95 16,16 -6,24 SDAX 9.136,45 0,69 62,73 0,42 FTSE 6.879,79 1,47 99,95 10,21 CAC 4.673,71 0,90 41,77 0,79

Bund-Future 160,13 0,28 5,24

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:23 Di, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0724 +0,07% 1,0716 1,0732 -1,3% EUR/JPY 122,3379 -0,19% 122,5674 122,28 -17,0% EUR/CHF 1,0840 +0,18% 1,0820 1,0833 -0,3% EUR/GBP 0,8508 +0,68% 0,8466 1,1846 +15,5% USD/JPY 114,09 -0,26% 114,38 113,94 -2,8% GBP/USD 1,2604 -0,42% 1,2657 1,2714 -14,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 51,01 50,93 +0,2% 0,08 +15,4% Brent/ICE 54,05 53,93 +0,2% 0,12 +17,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.172,43 1.169,76 +0,2% +2,67 +10,5% Silber (Spot) 16,81 16,72 +0,5% +0,08 +21,6% Platin (Spot) 934,11 935,00 -0,1% -0,89 +4,8% Kupfer-Future 2,68 2,67 +0,4% +0,01 +24,5% === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/raz

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   December 07, 2016 06:46 ET (11:46 GMT)

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