29.04.2024 18:08:40

MÄRKTE EUROPA/Leichte Verluste - Erleichterungsrally bei Philips

FRANKFURT (Dow Jones)--Der europäische Aktienmarkt ist mit kleineren Abgaben in die Woche gestartet. Dabei sorgten neue Inflationsdaten für Zurückhaltung: Denn der Inflationsdruck in Deutschland hat im April entgegen den Erwartungen zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lag um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 0,5 Prozent und eine Jahresteuerungsrate von 2,2 Prozent prognostiziert.

Der DAX verlor bei ruhigem Geschäft 0,2 Prozent auf 18.118 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab deutlicher um 0,5 Prozent auf 4.981 Punkte nach - hier drückten unter anderem Abgaben im zinssensiblen Technologie-Sektor, der um 0,8 Prozent fiel. Mit den europäischen Verbraucherpreisen am Dienstag sowie der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch hat die Woche noch viel zu bieten. Dazu kommt der US-Arbeitsmarktbericht für April am Freitag.

Weiter turbulent ging es im Yen zu: Nachdem in der Nacht erstmals seit April 1990 mehr als 160 Yen für einen Dollar bezahlt werden mussten, stieg er zum Dollar bis Börsenschluss auf 156,72 Yen. Laut Kreisen sollen die japanischen Finanzbehörden den Yen durch gezielte Käufe gestützt haben.

Philips mit Erleichterungsrally

Mit Blick auf Philips zeichnet sich im Rechtsstreit in den USA um fehlerhafte Beatmungsgeräte ein Ende ab. Philips steht nach eigenen Angaben vor einem Vergleich über 1,1 Milliarden Dollar. Das führte im Quartalsergebnis zu einem Verlust von 999 Millionen Euro. Der Umsatz lag im Rahmen der Erwartungen. Den Ausblick hat Philips aber bekräftigt. Ein Händler sprach von einem "Befreiungsschlag, nachdem der Kurs jahrelang unter den Problemen mit Atemmasken gelitten hat, gibt es nun einen Schlussstrich". Philips gewannen in Amsterdam 29,3 Prozent.

Bei der Deutschen Bank kehrte die Postbank als Belastungsfaktor zurück. Das Kreditinstitut bildet aufgrund eines Rechtsstreits zur Übernahme der Postbank eine Rückstellung. Die Bank schätzt den Gesamtbetrag aller Forderungen inklusive aufgelaufener Zinsen auf rund 1,3 Milliarden Euro. Die Anleger fürchten, dass zukünftige Ausschüttungen ausfallen könnten. Der Kurs fiel um 8,6 Prozent.

Bei den Autowerten ging es für Porsche AG mit enttäuschenden Quartalszahlen vom Freitagabend um 2,8 Prozent nach unten. Dagegen stiegen Mercedes-Benz um 0,6 Prozent, nachdem das US-Justizministerium die Ermittlungen wegen des Dieselskandals eingestellt hat.

In der dritten Reihe des deutschen Marktes stiegen Heidelberger Druckmaschinen um 6,7 Prozent. Ein Marktteilnehmer zitierte das Unternehmen mit der Aussage, die Auftragslage bessere sich wieder.

Morphosys mit angeblichen Problemen mit Medikamentenkandidat Pelabresib

Vor Bekanntgabe der Quartalszahlen am Abend verloren Morphosys 3,2 Prozent auf 65,65 Euro. Belastend wirkten hier Berichte über Probleme mit dem wichtigen Medikamtenkandidaten Pelabresib gegen die Knochenmark-Erkrankung Myelofibrose. Pelabresib ist einer der Hauptgründe für die 2,7 Milliarden Euro oder 68 Euro je Anteilsschein schwere Übernahmeofferte von Novartis für Morphosys. Die Anleger hoffen nun auf weitere Informationen am Abend. Novartis gaben um 0,7 Prozent nach.

Bei BBVA sprach ein Marktteilnehmer von guten Zahlen. Der Nettogewinn lag 10 Prozent über den Prognosen, auch der Zinsüberschuss ist höher als erwartet ausgefallen. Der Kurs gab trotzdem an der Madrider Börse um 0,8 Prozent nach.

Atos konnten sich kräftig erholen. Der Kurs stieg um 19,2 Prozent. "Der französische Staat hält das Unternehmen für strategisch wichtig", so ein Händler. Marktteilnehmer setzten nun auf Staatshilfen. Der IT-Konzern brauche 1,1 Milliarden Euro frisches Geld. Atos beliefert unter anderem das französische Militär sowie die Geheimdienste des Landes und die Rüstungsindustrie.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.981,09 -25,76 -0,5% +10,2%

Stoxx-50 4.413,17 -9,03 -0,2% +7,8%

Stoxx-600 508,34 +0,36 +0,1% +6,1%

XETRA-DAX 18.118,32 -42,69 -0,2% +8,2%

FTSE-100 London 8.147,03 +7,20 +0,1% +5,3%

CAC-40 Paris 8.065,15 -23,09 -0,3% +6,9%

AEX Amsterdam 882,27 -0,36 -0,0% +12,1%

ATHEX-20 Athen 3.534,50 -9,36 -0,3% +13,2%

BEL-20 Bruessel 3.886,76 +11,89 +0,3% +4,8%

BUX Budapest 67.885,92 +846,62 +1,3% +12,0%

OMXH-25 Helsinki 4.470,15 +24,93 +0,6% -1,6%

ISE NAT. 30 Istanbul 10.947,40 +215,58 +2,0% +36,5%

OMXC-20 Kopenhagen 2.651,64 -1,34 -0,1% +16,1%

PSI 20 Lissabon 6.612,51 +68,11 +1,0% +4,4%

IBEX-35 Madrid 11.100,80 -53,80 -0,5% +9,9%

FTSE-MIB Mailand 34.296,31 +46,54 +0,1% +12,8%

OBX Oslo 1.281,91 +1,25 +0,1% +7,4%

PX Prag 1.550,68 +7,30 +0,5% +9,7%

OMXS-30 Stockholm 2.566,81 +9,11 +0,4% +7,0%

WIG-20 Warschau 2.507,84 +28,74 +1,2% +7,0%

ATX Wien 3.564,38 +16,09 +0,5% +3,2%

SMI Zuerich 11.332,36 -11,96 -0,1% +1,8%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:11 Fr, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,0718 +0,2% 1,0726 1,0676 -3,0%

EUR/JPY 167,97 -0,6% 168,16 168,02 +7,9%

EUR/CHF 0,9760 -0,1% 0,9775 0,9767 +5,2%

EUR/GBP 0,8538 -0,2% 0,8555 0,8575 -1,6%

USD/JPY 156,72 -0,8% 156,78 157,39 +11,2%

GBP/USD 1,2553 +0,4% 1,2538 1,2451 -1,3%

USD/CNH (Offshore) 7,2419 -0,4% 7,2554 7,2672 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 62.951,90 -1,1% 62.307,33 63.630,99 +44,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,04 83,85 -1,0% -0,81 +14,5%

Brent/ICE 88,59 89,50 -1,0% -0,91 +15,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 28,1 29,35 -4,3% -1,25 -13,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.338,71 2.337,95 +0,0% +0,76 +13,4%

Silber (Spot) 27,30 27,22 +0,3% +0,08 +14,8%

Platin (Spot) 952,08 915,65 +4,0% +36,42 -4,0%

Kupfer-Future 4,64 4,56 +1,6% +0,07 +18,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 29, 2024 12:09 ET (16:09 GMT)

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