30.09.2013 18:55:32
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MÄRKTE EUROPA/Krisen in Italien und den USA drücken auf die Kurse
Von Manuel Priego Thimmel
Die Regierungskrise in Italien sowie der Haushaltsstreit in den USA haben die Notierungen an Europas Börsen auch am Montag belastet. Am Wochenende hatten fünf Minister aus Silvio Berlusconis Partei PDL den Rückzug aus der Regierung erklärt. Premier Letta will nun am Mittwoch die Vertrauensfrage im Parlament stellen. In den USA müssen sich Republikaner und Demokraten bis Mitternacht auf einen neuen Haushalt geeinigt haben. Sonst droht die Schließung von Behörden, und tausende Staatsangestelte müssen in den Zwangsurlaub.
Der Dax verlor 0,8 Prozent auf 8.594 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,9 Prozent auf 2.893 nach unten. Mit Abschlägen von 1,2 Prozent auf 17.435 erwischte es die Kurse an der Mailänder Börse heftiger. Immerhin schloss der Index damit deutlich über den Tagestiefs bei 17.200. Etwas stützend wirkten Presseberichte, laut denen mehrere PDL-Parlamentarier die Partei verlassen wollen, um ein Aus der Regierung Letta zu verhindern. Händler äußerten sich recht zuversichtlich, dass sich beide Krisen entschärfen lassen. "Wenn nicht, stehen EZB und Fed bereit, um das Schlimmste zu vermeiden", sagte ein Teilnehmer.
Verschiedene EZB-Mitglieder haben in den vergangenen Tagen die Neuauflage von Langfristtendern ins Spiel gebracht. Daneben verweist die Deutsche Bank auf das bislang ungetestete OMT-Anleihekaufprogramm der Zentralbank. Die Analysten erwarten daher keine größere Verwerfungen an den Finanzmärkten, genausowenig wie dies nach den italienischen Parlamentswahlen im Frühjahr der Fall gewesen sei. Mit Blick auf die USA können die Händler der Krise auch etwas Positives abgewinnen.
Sollte es tatsächlich zu einem "Government Shutdown" kommen, sei das Thema Drosselung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank wohl vom Tisch. Derzeit kauft die Fed jeden Monat Wertpapiere im Volumen von 85 Milliarden Dollar mit frisch gedrucktem Geld. Auf ihrer jüngsten Sitzung hatte die US-Notenbank wider Erwarten keine Reduzierung der Käufe angekündigt. An den Anleihemärkten ging es mit den Renditen italienischer Staatsanleihen zehnjähriger Laufzeit gleich um 18 Basispunkte auf 4,59 Prozent nach oben. Die Marktzinsen der entsprechenden deutschen Titel fielen dagegen leicht.
An den Devisenmärkten zog der Euro bis Börsenschluss leicht an auf 1,3530 Dollar. Während die Regierungskrise in Rom negativ für den Euro ist, lastet der Haushaltsstreit in den USA auf dem Greenback. Die Krisenwährung Gold stieg im asiatischen Handel kurzzeitig über 1.350 Dollar je Feinunze, konnte dieses Niveau aber nicht halten. Gerüchte über Goldverkäufe der französischen Notenbank belasteten das Edelmetall, obgleich diese dementiert wurden. Bei Börsenschluss notierte Gold bei 1.332 Dollar.
Am Aktienmarkt in Europa führten Banken-, Versicherungs- und Rohstoffaktien auf der Branchenseite die Verlierer mit Abschlägen zwischen 1,2 und 1,4 Prozent an. Vergleichsweise gut hielten sich die als defensiv geltenden Branchen Pharma und Nahrungsmittel.
Am italienischen Aktienmarkt standen neben Bankenaktien auch die Papiere des von Berlusconi kontrollierten Medienunternehmens Mediaset unter Druck. Sie verloren 4,5 Prozent an Wert. Für Telecom Italia ging es gegen den Trend um 4,1 Prozent nach oben. Hier setzen Anleger auf einen Führungswechsel nach der Verwaltungsratsitzung am 3. Oktober.
.=== .Europäische Schlussbörsen vom Montag, 30. September . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.893,15 -26,19 -0,9% 9,8 . Stoxx-50 2.776,23 -15,48 -0,6% 7,7 . Stoxx-600 310,46 -1,72 -0,6% 11,0 Frankfurt XETRA-DAX 8.594,40 -67,11 -0,8% 12,9 London FTSE-100 6.462,22 -50,44 -0,8% 9,6 Paris CAC-40 4.143,44 -43,33 -1,0% 13,8 Amsterdam AEX 374,92 -0,85 -0,2% 9,4 Athen ATHEX-20 343,39 -4,74 -1,4% 10,9 Brüssel BEL-20 2.802,27 -15,90 -0,6% 13,2 Budapest BUX 18.663,34 3,61 +0,0% 2,7 Helsinki OMXH-25 2.630,54 -36,88 -1,4% 19,0 Istanbul ISE NAT. 30 91.389,67 -424,97 -0,5% -6,5 Kopenhagen OMXC-20 565,85 -3,39 -0,6% 14,0 Lissabon PSI 20 6.000,47 -46,96 -0,8% 5,3 Madrid IBEX-35 9.186,10 -42,30 -0,5% 12,5 Mailand FTSE-MIB 17.434,86 -211,30 -1,2% 7,1 Moskau RTS 1.422,49 -10,38 -0,7% -6,8 Oslo OBX 459,57 -6,05 -1,3% 12,0 Prag PX 957,62 -2,18 -0,2% -7,8 Stockholm OMXS-30 1.259,60 -9,87 -0,8% 14,0 Warschau WIG-20 2.391,53 -30,93 -1,3% -7,6 Wien ATX 2.528,45 -20,27 -0,8% 5,3 Zürich SMI 8.022,60 -32,40 -0,4% 17,6
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.19 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3539 0,43% 1,3481 1,3542 EUR/JPY 133,0165 0,84% 131,9049 133,1304 EUR/CHF 1,2235 0,14% 1,2217 1,2246 USD/JPY 98,2380 0,43% 97,8180 98,3260 GBP/USD 1,6189 0,27% 1,6145 1,6132 .=== Kontakt zum Autor: manuel.priego@dowjones.com
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September 30, 2013 12:24 ET (16:24 GMT)
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