14.07.2023 10:10:39

MÄRKTE EUROPA/Konsolidierung - Nokia und Ericsson sehr schwach

FRANKFURT (Dow Jones)--Eine etwas ruhigere Gangart legen Europas Börsen am Freitag ein. Nach einer Gewinnserie von fünf Handelstagen dank der Entspannung um die US-Inflation sprechen Händler von einer Konsolidierung der Gewinne. Immerhin hat der DAX seit dem Freitag vor einer Woche rund 700 Punkte zugelegt und sich sogar wieder komfortabel von der 16.000er-Marke nach oben gelöst. Nun startet er 0,2 Prozent tiefer in den Freitag mit 16.113 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,1 Prozent zu auf 4.395 Zähler.

Für Zuversicht sorgen weiter die sinkenden Inflationsraten in den USA. Sie schüren die Spekulation, dass die US-Notenbank am 26. Juli die letzte Zinsanhebung in diesem Zinsanhebungszyklus vornehmen könnte. Der Zinsterminmarkt deutet mit einer Wahrscheinlichkeit von nur noch 17 Prozent auf eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte bis November hin. Das löste im Wochenverlauf eine Rally bei den US-Staatsanleihen aus und brachte zugleich den Dollar deutlich unter Druck, auch weil in Europa noch mehr Zinserhöhungen angebracht sein dürften als in den USA. Mit 1,1218 Dollar steht der Euro nun auf dem höchsten Stand seit Februar letzten Jahres.

Neue Impulse könnten am Mittag vom Start der Berichtssaison in den USA kommen: Mit Citi, Wells Fargo und JP Morgan legen gleich drei der großen Banken am Freitagmittag ihre Zahlen vor.

Nokia und Ericsson enttäuschen

Mit schwachen Zahlen warten Nokia und Ericsson auf. Nokia fallen darauf um 8,6 und Ericsson um 7,3 Prozent. Nokia hat den Ausblick gesenkt. Die Investitionspläne der Kunden würden zunehmend von der hohen Inflation und steigenden Zinsen beeinflusst, teilte Nokia mit. Zudem würden einige Projekte ins kommende Jahr verschoben. Für die Analysten von Citi ähnelt die Warnung von Nokia der von Ericsson, das Ausmaß der Veränderung sei aber größer, weil in der ursprünglichen Jahresprognose noch eine größere Verbesserung im zweiten Halbjahr erwartet worden sei.

Beim schwedischen Netzausrüster Ericsson ist der operative Gewinn gesunken, übertraf aber noch die Erwartungen. Schwache Umsätze in Nordamerika wurden durch starke in Indien ausgeglichen. Die Citi-Analysten merken aber an, dass der Gewinnausblick unter den Markterwartungen liegt.

Roche legen um 1,5 Prozent zu. Hier belasten Bericht nicht, wonach die Schweizer am Biotechnikuternehmen Roivant Sciences interessiert sein sollen. Im Raum sollen über 7 Milliarden Dollar als Preis stehen. Ob es sich nur um den Kauf eines Darm-Medikaments oder eine Teilübernahme handelt, ist aber noch offen.

Um 5 Prozent höher geht für Partners Group. Das Schweizer Private-Equity-Unternehmen hat laut Jefferies mit einem starke Zugang von Neugeldern im zweiten Halbjahr positiv überrascht.

Umstufungen sorgen wieder für Bewegung

Im DAX fallen Brenntag um 3,7 Prozent, nachdem die Aktie von JP Morgan auf "Underweight" abgestuft wurde. Die Analysten rechnen nach den zahlreichen Gewinnwarnungen aus dem Chemiesektor bei Brenntag mit schwachen Zahlen. In der Schweiz fügen sich Ems-Chemie in dieses Bild. Das Unternehmen hat den Ausblick gesenkt, die Aktie gibt um 1,9 Prozent nach. BASF geben nach der Gewinnwarnung vom Vortag nochmals moderat nach, diesmal um 0,7 Prozent.

Den Sixt-Aktionären hat die Deutsche Bank die Stimmung verdorben. Sie hat die Einstufung von "Buy" auf "Hold" gesenkt. Der Kurs fällt um 4,6 Prozent.

Heineken legen um 2,4 Prozent zu, nachdem Goldman Sachs die Aktie zum Kauf empfohlen hat.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.397,70 +0,1% 5,94 +15,9%

Stoxx-50 3.971,86 +0,3% 12,21 +8,8%

DAX 16.112,58 -0,2% -28,45 +15,7%

MDAX 27.927,74 -0,2% -68,54 +11,2%

TecDAX 3.216,88 +0,3% 8,34 +10,1%

SDAX 13.640,69 +0,1% 10,86 +14,4%

FTSE 7.446,70 +0,1% 6,49 -0,2%

CAC 7.390,66 +0,3% 20,86 +14,2%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,50 +0,05 -0,07

US-Zehnjahresrendite 3,80 +0,03 -0,08

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:49 Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1215 -0,1% 1,1210 1,1190 +4,8%

EUR/JPY 155,12 +0,1% 154,99 154,62 +10,5%

EUR/CHF 0,9630 -0,1% 0,9635 0,9620 -2,7%

EUR/GBP 0,8555 +0,1% 0,8558 0,8540 -3,3%

USD/JPY 138,32 +0,2% 138,26 138,17 +5,5%

GBP/USD 1,3109 -0,2% 1,3098 1,3104 +8,4%

USD/CNH (Offshore) 7,1417 -0,1% 7,1337 7,1522 +3,1%

Bitcoin

BTC/USD 31.153,93 -0,4% 31.332,23 30.572,47 +87,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,75 76,89 -0,2% -0,14 -3,3%

Brent/ICE 81,11 81,36 -0,3% -0,25 -2,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 27,49 26,61 +3,3% +0,88 -66,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.957,16 1.961,68 -0,2% -4,51 +7,3%

Silber (Spot) 24,78 24,88 -0,4% -0,09 +3,4%

Platin (Spot) 967,18 976,73 -1,0% -9,55 -9,4%

Kupfer-Future 3,90 3,93 -0,8% -0,03 +2,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/gos

(END) Dow Jones Newswires

July 14, 2023 04:10 ET (08:10 GMT)

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BASF 44,51 -0,95% BASF
Brenntag SE 61,08 -0,68% Brenntag SE
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